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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Potocnik fordert Forschungsstrategien in Bosnien und Herzegowina und verspricht dafür Unterstützung

Janez Potocnik, EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung, hat die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften und Künste von Bosnien und Herzegowina direkt aufgefordert, die Regierung bei der Forschungs- und Bildungsreform zu unterstützen. Insbesondere bat der Kommissar di...

Janez Potocnik, EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung, hat die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften und Künste von Bosnien und Herzegowina direkt aufgefordert, die Regierung bei der Forschungs- und Bildungsreform zu unterstützen. Insbesondere bat der Kommissar die Akademie um Unterstützung für die Regierung bei der Ausarbeitung eines Fahrplans, welcher die Schlüsselkomponenten für den Wiederaufbau des wissenschaftlichen Potenzials des Landes identifiziert, und für die Ausbildung einer neuen Wissenschaftlergeneration. Darüber hinaus bot der Kommissar der Regierung Ratschläge an, worauf sich die verfügbaren Ressourcen konzentrieren sollten. Aber Potocnik kam nicht mit leeren Händen nach Sarajevo: Der Kommissar versprach Bosnien und Herzegowina Unterstützung für den Beitritt zur EU und bot dem Land die formelle Assoziierung an das Siebte Rahmenprogramm (RP7) an. "Ich bin nicht blind für die Situation, der Sie hier in Wissenschaft, Ausbildung und Innovation gegenüberstehen", sagte der Kommissar. Als Hauptprobleme sah er Mängel bei der Forschungsinfrastruktur, den Finanzmitteln für Investitionen, dem Forschungspersonal und bei einer starken Führung für Forschung und Hochschulausbildung. Am wichtigsten sei, dass es bisher noch keine Strategie für Forschung und Entwicklung (FuE) auf Staatsebene gäbe, die sich der Probleme annimmt. Potocnik verglich die Herausforderungen, denen Bosnien und Herzegowina gegenübersteht, mit denen der EU, obwohl ihre extremere Ausprägung in Bosnien und Herzegowina anzuerkennen sei. Er beschrieb seinem Publikum, was die EU getan hat, um ihre eigenen Probleme zu bewältigen, und schlug vor, dass diese Maßnahmen wiederholt werden könnten. Zu den Maßnahmen gehören das Festhalten von Forschern durch attraktive Laufbahnen und garantierte Mobilität, die Anregung europäischer Exzellenznetzwerke und der Zusammenlegung von Ressourcen sowie die Bestärkung zu Partnerschaften zwischen Wissenschaftler und Unternehmern. Als einen wesentlichen Punkt hob der Kommissar Investitionen in Forschungsinfrastruktur hervor. Angesichts der wenigen verfügbaren Finanzmittel in Bosnien und Herzegowina empfahl er, sich auf wichtige Industriezweige wie die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), Gesundheit, Umwelt, Energie und Landwirtschaft zu konzentrieren. Obwohl das Investitionsziel von 3% des BIP für FuE in Bosnien und Herzegowina für eine Zeit lang wahrscheinlich außer Reichweite sei, wäre ein eindeutiges Ziel hilfreich, sagte Potocnik. Der Kommissar versicherte den Wissenschaftlern des Landes, dass sie nicht alleine seien. Er sagte, dass er den EU-Beitritt von Bosnien und Herzegowina begrüßen würde und dass die Integration in den Europäischen Forschungsraum (EFR) ein wichtiger Schritt in diese Richtung sei. "Um dies zu tun, biete ich Ihrer Regierung die Möglichkeit, dass Bosnien und Herzegowina ein formell assoziierter Staat des Siebten Rahmenprogramm wird", sagte er. Die Assoziation an dasRP7 bringt Kosten mit sich. Aber wenn Bosnien und Herzegowina ein offizieller Beitrittskandidat wäre, könnte das Land Finanzmittel aus dem Heranführungsinstrument nutzen, um diese Kosten auszugleichen. "Ich weiß, dass Sie mehr brauchen, also werde ich zurück nach Brüssel gehen und sehen, was ich tun kann", versprach der Kommissar.

Länder

Bosnien und Herzegowina