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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Erforschung kostengünstiger Technologien für Kohlenstoffabscheidung mit DECARBit

Eine neue, durch die EU finanzierte Forschungsarbeit zu Technologien für Kohlenstoffabscheidung vor der Verbrennung für Gas- und Kohlekraftwerke wird bald auf den Weg gebracht. Das vierjährige Projekt DECARBit wird durch das Siebte Rahmenprogramm (RP7) gefördert und von der un...

Eine neue, durch die EU finanzierte Forschungsarbeit zu Technologien für Kohlenstoffabscheidung vor der Verbrennung für Gas- und Kohlekraftwerke wird bald auf den Weg gebracht. Das vierjährige Projekt DECARBit wird durch das Siebte Rahmenprogramm (RP7) gefördert und von der unabhängigen norwegischen Forschungsorganisation SINTEF koordiniert. An ihm beteiligen sich 14 Partner aus acht verschiedenen Ländern. Die meisten derzeit eingesetzten Technologien zur CO2-Abscheidung verwenden Chemikalien, die die Verbrennungsgase waschen und das CO2 von den anderen Gasen im Abgasstrom trennen. Das wird auch als Abscheidung nach der Verbrennung bezeichnet. Diese Methode soll kostenintensiver und komplizierter sein als die Abscheidung vor der Verbrennung, eine Technologie, die den Kohlenstoff aus Kohle- und Erdgasbrennstoffen entfernt, bevor diese an das Kraftwerk geliefert werden. Für die Dekarbonisierung muss der Grundbrennstoff - Kohle, Erdgas oder Biomasse - zunächst zu Synthesegas vergast werden, das reich an Wasserstoff und Kohlenmonoxid ist. Anschließend wird das Kohlenmonoxid mithilfe der Wassergas-Shift-Reaktion (WGS) in Kohlendioxid konvertiert. Das CO2 kann abgeschieden und gespeichert werden, während der dekarbonisierte Brennstoff an das Kraftwerk weitergeleitet wird. Der Koordinator SINTEF des künftigen Projekts DECARBit ist Teil des norwegischen Ablegers des Netzwerkes der European Innovation Relay Centres, die Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei Fragen zu Technologietransfer, Lizenzabkommen, Rechten an geistigem Eigentum (IPR) und bei der Suche nach Quellen zur Finanzierung von Innovation unterstützen. SINTEF ist an verschiedenen EU-finanzierten Projekten beteiligt. Dazu gehören fünf Projekte im Bereich der CO2-Handhabung, aber auch in anderen Forschungsbereichen. Als Land mit großen Ölreserven war Norwegen ein wichtiger Akteur bei der Entwicklung von Technologien für die Kohlenstoffabscheidung und Speicherung (carbon capture and storage - CCS): Im Oktober 1996 wurde die erste Offshore-CO2-Abscheidungsanlage der Welt auf dem Sleipner Vest Erdgasfeld in der Nordsee in Betrieb genommen. Sie wird von Norwegens größtem Öl- und Gasunternehmen StatoilHydro betrieben. SINTEF zufolge konnte Norwegen dank der Erfahrung von SINTEF sowie der intensiven nationalen Zusammenarbeit mit StatoilHydro und der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie (NTNU) sehr erfolgreich EU-Unterstützung für diese Forschung erlangen. "Die Teilnahme an diesen Projekten ist für Forschungsinstitute und die Nation selbst im Hinblick auf die Netze, zu denen wir Zugang erhalten, sehr wichtig", pflichten Nils A. Røkke, Direktor für Gastechnologie bei SINTEF, und Professor Olav Bolland von der NTNU bei. Vor nicht allzu langer Zeit hat die norwegische Regierung angekündigt, dass sie die staatlichen Fördermittel für Forschung zur CO2-Handhabung einfrieren werde. "Unsere Bedenken hinsichtlich der stagnierenden Förderung durch den öffentlichen Sektor hier im Land gehen dahin, dass wir nicht in der Lage sein werden, unsere Laboreinrichtungen grundlegend aufzurüsten. Dadurch könnte unsere Wettbewerbsfähigkeit in Europa künftig leiden", kommentieren Røkke und Professor Bolland. Während die EU gemeinsam mit einigen nationalen Regierungen intensiv in die Erforschung von CCS-Technologien investiert, haben sich andere Interessengruppen auf CCS als Mittel zur Bekämpfung des Klimawandels gestürzt. Aber Kritiker warnen vor den möglichen Risiken der Kohlenstoffspeicherung. Die Auswirkungen der Meeressequestrierung, der Speicherung auf hoher See, in offenen Grundwasserleitern und Seen oder auf dem Meeresboden sind weitestgehend unbekannt.

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Norwegen

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