Skip to main content
European Commission logo print header

Article Category

Nachrichten
Inhalt archiviert am 2023-03-16

Article available in the following languages:

Gen für roten Farbstoff in Blutorangen entdeckt

Forscher aus China, Italien und dem Vereinigten Königreich haben das für die Pigmentierung von Blutorangen zuständige Gen identifiziert und wie es reguliert wird. Die im Fachblatt The Plant Cell veröffentlichten Ergebnisse könnten dazu beitragen, die Anbaubedingungen von Bluto...

Forscher aus China, Italien und dem Vereinigten Königreich haben das für die Pigmentierung von Blutorangen zuständige Gen identifiziert und wie es reguliert wird. Die im Fachblatt The Plant Cell veröffentlichten Ergebnisse könnten dazu beitragen, die Anbaubedingungen von Blutorangen zu verbessern, denn ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften eröffnen neue Therapien für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Adipositas und Diabetes. Die Studie wurde teilweise über zwei EU-finanzierte Projekte gefördert: FLORA und ATHENA. FLORA (Flavonoids and related phenolics for healthy living using orally recommended antioxidants) wurde mit 3,3 Mio. EUR unter dem Themenbereich "Lebensmittelqualität und -sicherheit" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6), ATHENA (Anthocyanin and polyphenol bioactives for health enhancement through nutritional advancement) mit fast 3 Mio. EUR unter der Thematik "Lebensmittel, Landwirtschaft und Fischerei sowie Biotechnologie" des Siebten Rahmenprogramms (RP7) gefördert. Koordiniert vom John Innes Centre im Vereinigten Königreich beschrieben die Forscher, dass Blutorangen für ihre Reifung normalerweise eine Kälteperiode benötigen, durch die sich der rote Farbstoff bildet. Zwar werden Blutorangen in vielen Teilen der Welt angebaut, hauptsächlich aber im italienischen Sizilien um den Vulkan Ätna herum, da dort optimale und zuverlässige Witterungsbedingungen herrschen, nämlich sonnige Tage und kalte Nächte, aber auch sonnige Tage und warme Nächte. Das neue Gen, das eine entscheidende Rolle bei der Pigmentierung der Blutorangen spielt, wurde von den Forschern Ruby getauft. "Blutorangen enthalten natürliche Pigmente, die sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System, Diabeteskontrolle und Reduzierung von Adipositas auswirken", so Professor Cathie Martin vom John Innes Centre im Norwich Research Park. "Genauere Kenntnisse dieses Merkmals könnten relativ einfache Lösungen im Rahmen gentechnischer Veränderungen bieten, um die Blutorangen erfolgreich in wärmeren Klimaregionen anzubauen." Bei den Pigmenten handelt es sich um Anthocyane, d.h. Flavonoide, die für eine rote, violette oder blaue Färbung von Früchten verantwortlich sind. In früheren Studien zu Nahrungsmitteln, die ebenfalls reich an Anthocyanen sind, hatte sich herausgestellt, dass Blutorangensaft nicht nur Diabetiker, sondern auch allgemein das Erbgut vor Schäden durch oxidativen Stress schützt, zudem kann er das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Das Ruby-Gen wurde aus Blut- und Blondorangen isoliert. Wie das Team herausfand, wird es durch mobile genetische Elemente reguliert, die durch Kältestress aktiviert werden. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass es sehr unwahrscheinlich ist, auf natürliche Weise, d.h. durch herkömmliche Züchtung oder Identifizierung neuer Sorten, diese Kälteabhängigkeit zu umgehen", erklärt Prof. Martin. "Wir versuchen gerade, das Ruby-Gen mit einem spezifischen Fruchtpromoter auszustatten, so dass es auch auf andere Weise exprimiert werden kann." Blutorangen sind ein Abkömmling der Süßorange, der häufigsten Orangensorte weltweit. Die jüngste Studie bestätigt, dass Süßorangen als Hybridsorte aus der südostasiatischen Pomelo und der Mandarine hervorgegangen sind.Weitere Informationen finden Sie unter: John Innes Centre: http://www.jic.ac.uk/corporate/index.htm The Plant Cell: http://www.plantcell.org/

Länder

China, Italien, Vereinigtes Königreich