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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Tschechische Wissenschaftler decken das Geheimnis des Déjà-Vu auf

In einer bahnbrechenden Studie haben Forscher aus der Tschechischen Republik und dem Vereinigten Königreich eine Verbindung zwischen dem Phänomen des Déjà-Vu und Strukturen im menschlichen Gehirn entdeckt, die effektiv den neurologischen Ursprung dieses Phänomens bestätigen. T...

In einer bahnbrechenden Studie haben Forscher aus der Tschechischen Republik und dem Vereinigten Königreich eine Verbindung zwischen dem Phänomen des Déjà-Vu und Strukturen im menschlichen Gehirn entdeckt, die effektiv den neurologischen Ursprung dieses Phänomens bestätigen. Trotz der bisherigen Studien zu diesem Phänomen bei Gesunden, gab es keine konkreten Beweise ... bis jetzt. Die in der Zeitschrift Cortex präsentierte Studie wurde zum Teil von der EU finanziert. Angeführt vom Zentraleuropäischen Institut für Technologie der Masaryk- Universität (Central European Institute of Technology, Masaryk University - CEITEC MU) und der medizinischen Fakultät der Masaryk-Universität in der Tschechischen Republik entdeckten die Forscher, dass bestimmte Hirnstrukturen einen direkten Einfluss auf das Déjà-Vu-Erlebnis haben. Die Ergebnisse ihrer Studie zeigen, dass die Größe dieser Strukturen deutlich kleiner in den Gehirnen der Menschen sind, die ein Déjà-Vu erlebt haben, verglichen mit Personen, die keine persönliche Erfahrung mit Déjà-Vu haben. Dem Team von CEITEC MU und seinen Kollegen aus anderen Forschungseinrichtungen in Brünn sowie der University of Exeter im Vereinigten Königreich gelang es, riesige Einblicke in dieses Phänomen zu erhalten, das viele Wissenschaftler im Laufe der Jahre in Erstaunen versetzt hat. Das Team beobachtete, wie kleine Strukturen im Gehirn des medialen Temporallappens, in dem das Gedächtnis und Erinnerungen liegen, deutlich kleiner bei Personen waren, bei denen Déjà-Vu auftraten, als bei Personen, die diese nicht erlebt haben. Ihre Erkenntnisse zeigten auch, dass je häufiger die untersuchten Individuen Déjà-Vu erleben desto kleiner waren die Hirnstrukturen. "Bei hundertdreizehn gesunden Probanden wurde eine strukturelle Untersuchung ihres Gehirns mittels Magnetresonanztomographie durchgeführt und anschließend wurde mithilfe einer neuen empfindlichen Methode für die automatische Analyse der Morphologie des Gehirns (quellbasierte Morphometrie) [und] die Größe der einzelnen Hirnregionen zwischen den Individuen verglichen, die noch nie ein Déjà-Vu erlebt hatten und jenen, die ein derartiges Erlebnis bereits hatten", sagte der leitende Autor Milan Brázdil von CEITEC. "Trotz der Existenz des untersuchten Phänomens, waren beide Gruppen von Individuen vollständig vergleichbar. Durch Stimulation des Hippocampus waren wir in der Lage, Déjà-Vu bei neurologischen Patienten zu induzieren. Durch Auffinden der strukturellen Unterschiede im Hippocampus bei gesunden Personen, die kein Déjà-Vu erfahren, haben wir eindeutig bewiesen, dass ein Déjà-Vu direkt mit der Funktion dieser Gehirnstrukturen in Zusammenhang steht. Wir denken, dass es wahrscheinlich ein gewisser kleiner 'Fehler im System' ist, der durch höhere Erregbarkeit des Hippocampus verursacht wird. Es ist eine Folge der Veränderungen in den empfindlichsten Hirnregionen, die wahrscheinlich im Laufe der Entwicklung des Nervensystems aufgetreten ist. Experten sagen, dass Déjà-Vu keine ungewöhnliche Erfahrung sind. Zwischen 60% und 80% der gesunden Menschen berichten über das gelegentliche Auftreten von Déjà-Vu. Die Forschungsarbeit des Teams wird unter Leitung der CEITEC MU mit EU-Mitteln fortgesetzt.Weitere Informationen finden Sie unter: CEITEC: http://www.ceitec.eu/ Cortex http://www.cortexjournal.net/

Länder

Tschechien, Vereinigtes Königreich