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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Enzymbehandeltes Kokosöl gegen Kariesbakterien

Zahnfäule, auch bekannt als Karies, wird durch bakterielle Erreger im Mundraum verursacht, die organische Zahnsubstanz zerstören, und gehört zu den häufigsten Erkrankungen weltweit. Eine neue Studie des Athlone Institute of Technology in Irland fand nun heraus, dass die antibi...

Zahnfäule, auch bekannt als Karies, wird durch bakterielle Erreger im Mundraum verursacht, die organische Zahnsubstanz zerstören, und gehört zu den häufigsten Erkrankungen weltweit. Eine neue Studie des Athlone Institute of Technology in Irland fand nun heraus, dass die antibiotische Wirkung von Kokosöl die kariesverursachenden Bakterien angreift. Vorgestellt wurden die Ergebnisse jüngst auf der Herbstkonferenz 2012 der Society for General Microbiology an der Universität Warwick, Vereinigtes Königreich. Die Forscher testeten die antibakterielle Wirkung des Kokosöls in unmodifizierter und modifizierter Form. Im letzteren Fall wurde das Öl mit Enzymen behandelt - ein Vorgang, der dem normalen Verdauungsprozess ähnlich ist. Damit sollte beobachtet werden, wie das Öl nach dem Verzehr reagiert. Die Öle wurden dann an Streptokokkenstämmen getestet, die normalerweise die gesamte Mundhöhle besiedeln. Wie sich zeigte, ist das Kokosöl offenbar in der Lage, das Wachstum der meisten Streptokokkenstämme deutlich zu hemmen, darunter auch Streptococcus mutans. Dieses Bakterium ist eine der wichtigsten Ursachen von Karies, weil es eine zahnschädigende Säure bildet. Dies ist nicht die erste Studie, laut der enzymbehandelte Nahrungsmittel gegen Mikroorganismen wirken können. Bereits zuvor hatte man herausgefunden, dass modifizierte Milch die Anheftung von Streptococcus mutans an den Zahnschmelz verhindern kann. Nun sollten auch andere Nahrungsmittel, die mit Enzymen vorbehandelt waren, auf ihre antibakterielle Wirkung untersucht werden. "Karies ist ein gesundheitliches Problem, dem zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Immerhin betrifft es 60 bis 90% der Kinder und die Mehrzahl der Erwachsenen in den Industrieländern", erklärt Dr. Damien Brady, der die Untersuchung leitet. "Enzymatisch verändertes Kokosöl in Zahnpflegeprodukte aufzunehmen, ist eine interessante Alternative zu chemischen Zusätzen, weil es schon in relativ niedriger Konzentration Wirkung zeigt. Auch angesichts der zunehmenden Antibiotikaresistenzen sollten wir neue Methoden zur Bekämpfung mikrobieller Infektionen ins Auge fassen." Die Studie ist jedoch nur ein erster Schritt. Jetzt wollen die Forscher herausfinden, wie Kokosöl auf molekularer Ebene auf die Streptokokken wirkt und welche sonstigen schädlichen Bakterien und Hefepilze es ausschalten könnte. Beispielsweise stellte das Athlone-Forscherteam fest, dass das behandelte Kokosöl auch dem Hefepilz Candida albicans - dem Verursacher von Soor - zu Leibe rückt. Die Arbeit lieferte auch Aufschluss über die antibakterielle Aktivität im menschlichen Darm. "Unseren Daten zufolge wirken Verdauungsprodukte des Menschen antibakteriell. So könnten sich auch neue Erkenntnisse zur allgemeinen Darmgesundheit und zu Bakterien ergeben, die den Verdauungstrakt besiedeln", erklärt Dr. Brady. "Unsere Forschung zeigte, dass modifizierte Milchproteine nicht nur die Anheftung schädlicher Bakterien an die menschlichen Darmzellen reduzieren, sondern bei einigen Arten auch den Eintritt in die Zelle verhindern. So untersuchen wir derzeit, auf welche Weise Kokosöl und andere enzymbehandelte Nahrungsmittel bakterielle Krankheitserreger angreifen." Bislang sind die Forscher zuversichtlich, dass das enzymbehandelte Kokosöl als natürliches Antibiotikum großes Marktpotenzial habe, vor allem in der Zahnpflegebranche, wie sie auf der Herbstkonferenz der Society for General Microbiology (SGM) erklärten, die vom 3. bis 5. September an der Universität Warwick stattfand. Die Gesellschaft für allgemeine Mikrobiologie ist ein Interessenverband für Wissenschaftler, die in allen Bereichen der Mikrobiologie forschen. Es ist der größte wissenschaftliche Verband in Europa mit internationaler Beteiligung von Universitäten, Industrie, Forschungseinrichtungen und Hochschulen.Weitere Informationen sind abrufbar unter: Athlone Institute of Technology http://www.ait.ie/ Herbstkonferenz 2012 der Society for General Microbiology http://www.sgmwarwick2012.org.uk/

Länder

Vereinigtes Königreich

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