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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Lassen sich Züge und U-Bahnen besser vor Anschlägen schützen?

Die Terroranschläge auf Nahverkehrszüge in Madrid 2004 und auf die Londoner U-Bahn im darauf folgenden Jahr haben die besondere Gefährdung des öffentlichen Nahverkehrs hervorgehoben. Ist es möglich für Bahn- und U-Bahn dieselben Sicherheitskontrollen wie an Flughäfen einzuführ...

Die Terroranschläge auf Nahverkehrszüge in Madrid 2004 und auf die Londoner U-Bahn im darauf folgenden Jahr haben die besondere Gefährdung des öffentlichen Nahverkehrs hervorgehoben. Ist es möglich für Bahn- und U-Bahn dieselben Sicherheitskontrollen wie an Flughäfen einzuführen, um Sprengstoffe zu entdecken? Es ist eine Tatsache, dass Flughafen-Sicherheitssysteme nicht auf Verkehrsbetriebe wie die Moskauer oder die Londoner U-Bahn übertragen werden können. Sie würden diese Systeme zum Stillstand bringen. Millionen Fahrgäste nutzen diese Dienste jeden Tag - es wäre einfach unmöglich so viele Menschen mit Sicherheitsmaßnahmen, die an Flughäfen herrschen, zu überprüfen. Daher bleibt es äußerst schwierig, einen entschlossenen Selbstmordattentäter zu stoppen. Ein sicherer Schienenverkehr ist eine kritische Priorität. Die wirtschaftlichen Folgen eines Terroranschlags können weit über den unmittelbaren Verlust des Verkehrsträgers, die Zerstörung von Fahrzeugen und Infrastruktur hinaus gehen und sich auf die Gesamtwirtschaft auswirken, über die menschlichen und psychologischen Kosten hinaus. In der Tat lassen sich die vollen Kosten eines Anschlags nur sehr schwer beurteilen. Die Kosten für die Reparatur physischer Schäden durch Bomben können in die zig Millionen gehen, während die Folgeschäden (wie reduzierte Wirtschaftstätigkeit, verzögerte oder geringere Investitionen in städtischen Zentren, Verlust des Tourismus usw.) noch weit höher ausfallen können. Die Anschläge von Madrid und London waren der Auslöser für europäische Forscher, sich dieses Themas anzunehmen und eine innovative Lösung zu finden. Das SecureMetro-Projekt wurde unter einem RP7-Förderprogramm gestartet. Sein Ziel ist es, überprüftes Material zu entwickeln und Strategien zu entwerfen, mit denen die Sicherheit in U-Bahnen und Eisenbahnen verbessert wird. Das Projekt brachte einen Fahrzeughersteller, einen Anlagenbetreiber und Forscher zusammen, um eine laborgeprüfte Entwurfsmethode und umfangreiche Tests für den Bau von U-Bahnwaggons zu entwickeln, die einer Explosion und Brandbombenanschlägen standhalten. Es nutzt innovative Lösungen, um existierende Technologien, Materialien und Systeme zu integrieren und damit die inhärente Sicherheit der Fahrzeuge zu erhöhen. Dazu gehört eine engere Interaktion zwischen sicheren Fahrzeugen und Infrastruktur. Das Projekt erforschte die Verbesserung der Fahrgastsicherheit durch ein intelligentes strukturelles Design, das im Falle eines Bombenanschlags die Fahrgäste vor Tod und Verletzung schützen könnte. Das Projekt befasste sich mit den Arten von terroristischen Bedrohungen für U-Bahn-Systeme, um ein typisches Angriffsszenario zu definieren, das als Grundlage für die Prüfung und Analyse des SecureMetro-Projekts dienen würde. Es wurden über 830 Anschläge, die weltweit in den letzten 50 Jahren passierten, analysiert und allgemeine Informationen wie Länder, Ziele, Taktiken, die Anzahl der Todesfälle und Täter, wurden extrahiert. Darüber hinaus wurden die Möglichkeiten zukünftiger Anschläge ebenfalls untersucht, dabei wurde versucht, mögliche zukünftige Methoden zu bestimmen. Ein Fragebogen wurde unter den Betreibern in ganz Europa verteilt, um zu verstehen, von welchen möglichen Anschlagsarten die Branche in der Zukunft ausgeht. Dadurch konnte das Projekt, ein Szenario definieren und eine Risikoanalyse durchführen, die für gegenwärtige und zukünftige Bedrohungen repräsentativ ist. Das Projekt stattete einen alten englisches U-Wagen mit kunststoffbeschichteten Fenstern und schockabsorbierenden Materialien aus, um Verletzungen durch Glassplitter zu stoppen und Druckwellen zu reduzieren. Sie befestigten auch die schweren Deckenelemente, die bei Explosionen durch die Luft fliegen - und dann ließen sie den Waggon explodieren. Chefingenieur Conor O'Neill, von der Fakultät für Maschinenbauwesen und Systeme der Universität Newcastle sagte: "Der Schlüssel ist, Objekte daran zu hindern, durch die Gegend geschleudert zu werden". "Die Befestigung von Deckenplatten reduziert das Risiko von Todesfällen und Verletzungen durch umherfliegende Splitter und bedeutet auch, dass die Gänge relativ frei von Schmutz gehalten werden, sodass Nothelfer die Verletzten schnell erreichen konnten", sagte er. "Die von uns entwickelte Fensterbeschichtung war auch unglaublich effektiv. Ohne sie würden die Fenster nach außen geschleudert - wodurch Personen, die am Gleis stehen, der Gefahr von herumfliegendem Glas ausgesetzt sind. "Mit der Kunststoffbeschichtung sieht man zwar einen klaren Riffeleffekt, wenn sich die Explosion durch den Zug bewegt, aber jedes Fenster bleibt intakt, mit Ausnahme der Notfenster, die so gestaltet sind, dass sie leicht herausgestoßen werden können. Diese günstigen Lösungen könnten Leben retten und unsere Eisenbahnen für Anschläge weniger attraktiv machen. "Unternehmen könnten einige relativ kostengünstige und einfache Veränderungen durchführen, die den Ausgang eines Anschlags deutlich verbessern würden", fügte O'Neill hinzu. Diese Veränderungen könnten auch für die Eisenbahnen funktionieren. Das Projekt entwickelt erfolgreich Anti-Terror-Lösungen mit Entwürfen von U-Bahnwaggons, die gegen Anschläge resistenter sind. Darüber hinaus hat das SecureMetro-Projekt Empfehlungen ausgesprochen, die die täglichen Erfahrungen der Fahrgäste nicht verändern und nicht zu Durchsuchungen, Warteschlangen, Verspätungen oder einer verstärkten Überwachung führen. Das SecureMetro-Projekt wurde von Conor O'Neill von NewRail geleitet. Das EU-finanzierte Projekt hatte eine Laufzeit von drei Jahren und lief von Januar 2010 bis Dezember 2012. Die Projektpartner kommen aus vier EU-Ländern - Frankreich, Italien, Spanien und dem Vereinigten Königreich. Nach drei Jahren Arbeit beteiligten sich Forscher und Unternehmen aus dem Vereinigten Königreich (Newrail), Spanien (Tecnalia, Metro de Madrid, Maxam-EXPAL, FFE, Sunsundegui), Frankreich (RATP, IFSTTAR, Bombardier) und Italien (STAM, IAI) an diesem Projekt.Weitere Informationen finden Sie unter: SecureMetro http://www.transport-research.info/web/projects/project_details.cfm?ID=41640