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Inhalt archiviert am 2022-12-02

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Europäische Kommission berichtet über Forschungsaktivitäten 1998

Bei der Verabschiedung des Fünften FTE-Rahmenprogramms handelte es sich zwar um den Schwerpunkt der EU-Forschungsaktivitäten im Jahre 1998, doch es gab auch eine breite Palette von Aktivitäten im Vierten Rahmenprogramm, die in diesem Jahr noch weiterlaufen. All diese Aktivität...

Bei der Verabschiedung des Fünften FTE-Rahmenprogramms handelte es sich zwar um den Schwerpunkt der EU-Forschungsaktivitäten im Jahre 1998, doch es gab auch eine breite Palette von Aktivitäten im Vierten Rahmenprogramm, die in diesem Jahr noch weiterlaufen. All diese Aktivitäten sind im Jahresbericht der Europäischen Kommission zu den Aktivitäten im Bereich Forschung und technologische Entwicklung ausgeführt, der soeben dem Parlament und dem Rat vorgelegt wurde. Neben den Aktivitäten im Jahre 1998 gibt der Bericht auch einen Ausblick auf die Forschungsaktivitäten für 1999 und darüber hinaus. Die größten Unterschiede zwischen dem RP5 - das inzwischen in vollem Gange ist - und dem Vierten Rahmenprogramm liegen in ihrer jeweiligen Herangehensweise an die gesellschaftlichen Herausforderungen für Europa. Das RP5 ist beispielsweise auf die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, die immer stärker mit dem Spitzentechnologiesektor verbunden ist, und den Einsatz neuer Technologien durch traditionelle Industrien und kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ausgelegt. Auch der Etat des RP5 ist mit 14,96 Milliarden Euro real drei Prozent höher als der Etat des RP4 (inflationsbereinigt). Das neue Rahmenprogramm ist so ausgelegt, daß die Forschungsthemen in vier großen Programmen zusammengefaßt sind. Dies ist eine wichtige Änderung gegenüber den 14 Programmen des RP4. Drei horizontale Programme, die das gegenwärtige multidisziplinäre Umfeld in Wissenschaft und Technologie wiedergeben, ergänzen diese thematischen Programme. Für spezifische Themenbereiche und zur Förderung der Teilnahme von KMU, die zehn Prozent des Etats für die thematischen Programme erhalten sollen, setzt das RP5 Leitaktionen ein. Auch die Rolle der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission wurde im RP5 dahingehend überprüft, ihre Aktivitäten zu konsolidieren und den Schwerpunkt auf eine Forschung zu legen, die den Bürgern, der Nachhaltigkeit, der europäischen Wettbewerbsfähigkeit und der nuklearen Sicherheit dient. Mit der Assoziierung der elf Länder, die in Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union stehen, leite das RP5 eine neue Phase der internationalen Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung ein, so die Europäische Kommission. Die Forscher dieser Länder werden sich in vollem Umfang am RP5, und in einigen Fällen auch am Euratom-Rahmenprogramm, beteiligen können. Im Hinblick auf die Durchführung des Vierten Rahmenprogramms im Jahr 1998 berichtet die Europäische Kommission, daß 1998 6.200 neue Projekte mit insgesamt über 28.000 Teilnehmern anliefen. Davon schufen neue Kostenbeteiligungsmaßnahmen (die fast 90% der Gemeinschaftsfinanzierung ausmachten) über 90.000 Kooperationsverbindungen zwischen den Forschern der Europäischen Union. Bei etwa 83% handelt es sich um grenzüberschreitende Verbindungen. Auch die Beteiligung der Unternehmen blieb 1998 mit einem Anteil von 38% recht hoch. Bei 65% dieser Unternehmen handelte es sich um KMU. Auch die Marie Curie-Stipendien im Vierten Rahmenprogramm förderten 1998 für ca. 1.100 Vollzeitforscher eine europaweite Mobilität, während 950 Forscher im Rahmen der "Forschungsnetzaktivität oder durch Stipendien weitergebildet wurden, die direkt im Rahmen der thematischen Programme vergeben wurden. Viele dieser jungen Wissenschaftler bekamen während ihrer Weiterbildung von ihrer Gastinstitution einen Anstellungsvertrag. Bei dem Programm zu Werkstoff-, Produktions- und Verfahrenstechnologien (Brite-Euram) handelt es sich um eine der Erfolgsgeschichten des RP4. Im letzten Jahr fand man im Rahmen einer Studie heraus, daß eine Auswahl von Projekten, die unter Brite-Euram gefördert wurden, vier Jahre nach dem Abschluß der Forschungsarbeit eine direkte wirtschaftliche Auswirkung hatte, die sich durchschnittlich auf die sechsfache Summe der gesamten Anfangskosten für die Forschung belief. Außerdem wurde eine positive Netto-Auswirkung auf die Beschäftigung verzeichnet. Die Europäische Kommission berichtet ferner, daß 1998 die ersten greifbaren Schritte unternommen wurden, um die Rolle der Frauen in der Forschung zu stärken. Es gab einen Anstieg hinsichtlich des Anteils der Frauen, die die Europäische Kommission zu Fragen der Forschungspolitik beraten; Frauen machen 27% der Mitglieder in den externen Beratungsgruppen aus, die 1998 eingerichtet wurden. Die Europäische Kommission hat inzwischen auch eine Koordinationsgruppe ins Leben gerufen, um ein stärkeres Bewußtsein für die Stellung der Frauen in der Wissenschaft zu erreichen. 1998 hat die Europäische Kommission auch eine interne Neuorganisation vorgenommen, um die Struktur des Fünften Rahmenprogramms besser reflektieren zu können. Die Generaldirektionen XII, III und XIII sind daher sowohl in ihrer Struktur als auch Personalbesetzung neu organisiert worden. Dabei wird auf einen eher "kollegialen Führungsstil abgezielt, der im Gegensatz zur früheren Methode steht, bei der jedes Programm nur von einem Direktor geleitet wurde. Über 55% der Forschungsprojekte, die im RP4 gestartet wurden, werden 1999 fortgeführt und viele werden sogar bis zum Jahr 2000 und länger weiterlaufen. Vor Ablauf dieses Jahres werden Diskussionen über die Organisation der europäischen Forschung nach 2002, also im Sechsten Rahmenprogramm, beginnen.