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Inhalt archiviert am 2022-12-02

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Interaktionen zwischen Hochgeschwindigkeitszügen und Personenluftverkehr - COST 318

Nach dem Abschlußbericht von COST Action 318 könnte der Luftverkehr durch den Ausbau von Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnstrecken um bis zu 50 % reduziert werden. Nach Schätzungen des Projektes wird es jedoch bis zum Jahr 2015 30.000 km Hochgeschwindigkeitsstrecken geben, was a...

Nach dem Abschlußbericht von COST Action 318 könnte der Luftverkehr durch den Ausbau von Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnstrecken um bis zu 50 % reduziert werden. Nach Schätzungen des Projektes wird es jedoch bis zum Jahr 2015 30.000 km Hochgeschwindigkeitsstrecken geben, was auf eine geringere Reduzierung des Luftverkehrs von 15-20% hindeutet. Dennoch würde dies zu echten Vorteilen für die Verbraucher führen, da so Umweltschäden durch Abgasemissionen erheblich reduziert werden könnten. Der Internationale Luftverkehrsverband (IATA - International Air Travel Association) hat prognostiziert, daß die Wachstumsraten im Luftverkehr weiter steigen werden, was zu einem kostspieligen Anstieg der Begrenzung der Passagierkapazitäten führen wird. Das europaweite Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsnetz könnte zumindest einen Teil dieser steigenden Passagierzahlen aufnehmen. Ein starker Einfluß auf den Personenluftverkehr (APT - Air Passenger Transport) konnte erstmals 1981 festgestellt werden, als die Hochgeschwindigkeitsstrecke (HSR - High-Speed Rail) zwischen Paris und Lyon eingeweiht wurde. COST Action 318 wurde initiiert, um Interaktionen und gegenseitige Ergänzungen zwischen den beiden Hochgeschwindigkeitssystemen zu identifizieren und zu analysieren und um zu untersuchen, welche Vorteile für die Nutzer und die Öffentlichkeit durch kombinierte Aktionen entstehen. Im Bericht wurde untersucht, wie die Anpassung von Angebot und Nachfrage sowohl für HSR als auch APT optimiert werden kann. Auch die Möglichkeit, die Kapazitäten im Luft- und Eisenbahnverkehr zu koordinieren, wurde in Betracht gezogen. Es wurde untersucht, inwieweit die beiden Systeme sich ergänzen können - beispielsweise könnte HSR dazu genutzt werden, die Passagiere bei hoher Nachfrage auf verschiedene Flughäfen zu verteilen. Außerdem wurde die sozioökonomische Rentabilität der neuen Hochgeschwindigkeitssysteme (HSS) untersucht. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn durch Bahnhöfe an wichtigen Flughäfen HSR- und APT-Netze miteinander verbunden werden, so die Schlußfolgerung im Bericht. Herr Jean-Pierre Widmer, Vorsitzender der vierten Arbeitsgruppe der Aktion, erklärte: "Die Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnnetze werden ausgedehnt, und es gibt viele Möglichkeiten für weiteres Wachstum. Ich erwarte, daß in der nahen Zukunft Länder wie Großbritannien, die kein HSR-System haben, eines entwickeln werden. Um jedoch die hohen Investitionskosten zu rechtfertigen, müssen die Züge so häufig wie Nahverkehrszüge verkehren - mindestens einmal pro Stunde. Dies wiederum macht nur Sinn, wenn das Netz auch in anderen Ländern Europas weiter ausgebaut wird." Natürlich gibt es verschiedene Variablen, die die Wirtschaftlichkeit der Entwicklung eines HSR-Systems bestimmen, wie z.B. Topographie, Größe des Landes, Bevölkerungsdichte, Infrastruktur und natürlich die Entfernungen. Nach dem Bericht haben die HSR bei Entfernungen zwischen 350 und 800 km einen Wettbewerbsvorteil. Der Hauptvorteil für die Fahrgäste ist, daß sie im Stadtzentrum ankommen. Der Chef der Flughafenplanung bei Swissair, Davor Franck, erklärte: "Wir begrüßen diesen Bericht, weil dieses Thema zur Zeit in Europa in aller Munde ist, und die Leute gar nicht genau wissen, wovon sie eigentlich reden." "Ich arbeite für eine Fluggesellschaft und will herauszufinden, wie Flugzeug und Bahn zusammenarbeiten können, ohne in harte Konkurrenz zu treten. Mein Ziel ist, die optimale Lösung dafür zu finden, Menschen von A nach B zu bringen, ob mit der Bahn, dem Flugzeug oder irgendeinem anderen Verkehrsmittel." "Das ist zur Zeit ein wichtiges Thema in Europa, weil viele Leute sich Gedanken über die Umwelt machen und wiederum viele andere Leute an den finanziellen Aspekten interessiert sind. Und zwischen diesen beiden Gruppen prallen die Meinungen aufeinander. Ein großes Potential für COST liegt darin, diese Frage zu diskutieren, zu entwickeln und voranzutreiben."