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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Können Nanotechnologien gefährliche Substanzen ersetzen?

Derzeit leisten Nanotechnologien keinen besonders hohen Beitrag zu einer gesteigerten Substitution von gefährlichen Substanzen durch sicherere Ersatzmittel. Dennoch glauben Experten, dass sich das in Zukunft ändern könnte. Das sind zwei Aussagen der vom parlamentarischen Gre...

Derzeit leisten Nanotechnologien keinen besonders hohen Beitrag zu einer gesteigerten Substitution von gefährlichen Substanzen durch sicherere Ersatzmittel. Dennoch glauben Experten, dass sich das in Zukunft ändern könnte. Das sind zwei Aussagen der vom parlamentarischen Gremium für Technologiefolgenabschätzung STOA (Scientific Technologie Options Assessment) erstellten Studie über die Rolle von Nanotechnologien bei der chemischen Substitution. Das Projekt sollte einen Überblick über den derzeitigen Einsatz von Nanotechnologien als Ersatz für gefährliche Chemikalien geben, wobei der Blick auf der Bestimmung neuer Anwendungen von Nanotechnologien lag, die zur Reduzierung der Risiken von und durch gefährliche Substanzen eingesetzt werden könnten. Die Forscher führten eine intensive Literaturrecherche durch und berieten sich ausführlich mit Experten, sowohl individuell als auch über einen Workshop, der am Europäisches Parlament durchgeführt wurde. Zu den ersten Erkenntnissen von STOA gehörte, dass ihre Studie einmalig ist, und dass es tatsächlich nur wenig Forschung über das Potenzial von Nanotechnologien zur Substitution gefährlicher Chemikalien gibt. In diesem Sinn empfehlen die Autoren in Zukunft die Durchführung von Workshops, um die Kluft zwischen Wissenschaft und Industrie zu überbrücken. Zusätzlich seien detaillierte Fallstudien auf der Grundlage von Komplettanalysen von Lebenszyklen notwendig. Zwei Bereiche, in denen Nanotechnologien bereits als Substitute für gefährliche Chemikalien eingesetzt werden, sind Beschichtungen und Katalysatoren. Mit Beschichtungen können anti-adhäsive, schmutzabweisende Oberflächen hergestellt werden oder Oberflächen, die biozide Eigenschaften haben, sodass sich keine lebenden Organismen anhaften können. Der Gebrauch von Nanopartikeln in Katalysatoren ist weit verbreitet. Die Autoren heben jedoch hervor, dass Forschungen in diesem Bereich bereits im Nanomaßstab durchgeführt wurden und es deshalb nicht klar sei, wie weit künftige Entwicklungen den Nanotechnologien zugeordnet werden können. Die Autoren legen dar, dass sich Nanotechnologien im Allgemeinen jedoch in zahlreichen Bereichen und auf verschiedene Weisen auf die Umwelt- und Sicherheitsleistungen auswirken. "Im Moment liefern Nanotechnologien und nanotechnologische Konzepte eine ganze Palette meist inkrementeller Verbesserungen bei Schüttgut, Beschichtungen oder anderen Produkten, die bereits existieren", heißt es in dem Bericht. "Diese Verbesserungen gehen in mehrere Richtungen und sollen in der Regel mehrere Eigenschaften gleichzeitig verbessern. Im Hinblick auf die Substitution bedeutet dies, dass nanotechnologische Konzepte zwar meist nicht zu einer direkten Substitution gefährlicher Substanzen führen können, aber im Allgemeinen zu einem umweltfreundlicheren Produkt oder Verfahren."