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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Studie wirft Licht auf den Klimawandel von vor 40.000 Jahren

Durch die EU finanzierte Wissenschaftler haben die Methanquelle identifiziert, die vor 40.000 Jahren zu einer Erwärmung des Klimas führte. In ihrem Artikel in der Zeitschrift Science erklären sie, dass das Gas aus nördlichen Feuchtgebieten stammte und nicht, wie viele annahmen...

Durch die EU finanzierte Wissenschaftler haben die Methanquelle identifiziert, die vor 40.000 Jahren zu einer Erwärmung des Klimas führte. In ihrem Artikel in der Zeitschrift Science erklären sie, dass das Gas aus nördlichen Feuchtgebieten stammte und nicht, wie viele annahmen, aus Meeressedimenten. Die EU unterstützte diese Arbeit mit 2,1 Mio. EUR über das 5-jährige Projekt MATRICS ("Modern approaches to temperature reconstructions in polar ice cores"), für das Professor Hubertus Fischer von der Universität Bern in der Schweiz Fördermittel für etablierte Forscher (Advanced Grant) des Europäischen Forschungsrats erhielt. Die jüngste Eiszeit wurde alle paar hundert Jahre von rund 25 Klimaschwankungen unterbrochen - sogenannte Dansgaard-Oeschger-Ereignisse -, die Jahrzehnte lang anhielten. Messungen an Eiskernen zeigten, dass Dansgaard-Oeschger-Ereignisse mit Zeiten relativ hoher Methankonzentrationen in der Atmosphäre einhergingen. Die Quelle dieser Methanmengen ist bereits seit einiger Zeit Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen. Einer geläufigen Theorie (Klathratkanonen-Hypothese) zufolge wurde das Methan bei steigenden Temperaturen in Form von Klathraten im Meeresboden entlang der Kontinentalränder abrupt freigesetzt. Andere Forscher nahmen an, dass das Gas aus nördlichen Feuchtgebieten stammte. Außerdem fragte man sich, ob die steigenden Temperaturen den Methanausstoß auslösten oder umgekehrt, da Methan ein starkes Treibhausgas ist. Um der Sache auf den Grund zu gehen untersuchten die Wissenschaftler aus Dänemark, Deutschland und der Schweiz die in Eiskernen aus dem Grönländischen Eisschild gefangenen Methanblasen. Diese Blasen liefern eine Momentaufnahme der atmosphärischen Zusammensetzung aus lang vergangenen Zeiten. In dieser Studie konzentrierte sich die Forschergruppe auf 33.700 bis 41.000 Jahre alte Eisproben. Während dieses Zeitraums kam es zu zwei Dansgaard-Oeschger-Ereignissen. Die Gruppe nutzte die Tatsache, dass manche Methanmoleküle ein zusätzliches Neutron besitzen und so ein wenig schwerer sind als normal. Wesentlich ist, dass Methan aus Feuchtgebieten weniger dieser "schweren" Moleküle besitzt als jenes, welches aus dem Meer stammt. Die Analyse enthüllte, dass das Methan aus Feuchtgebieten in hohen nördlichen Breiten als Reaktion auf die Erwärmung freigesetzt wurde. Die Forscher betonen jedoch, dass die Bedingungen beim abrupten Klimawandel vor 40.000 Jahren nicht mit der heutigen Entwicklung vergleichbar sind. "Unsere Ergebnisse bedeuten nicht, dass Methan oder Treibhausgase generell für die Klimaerwärmung keine Rolle spielen. Was unsere Studie zeigt, sind natürliche Verhältnisse vor 40.000 Jahren, lange bevor der Mensch mit dem Ausstoß von Treibhausgasen das globale Klima beeinflusst hat", schreiben sie. "In jener Zeit verursachten Klimaerwärmungen einen natürlichen Anstieg der Treibhausgase und diese dann wieder einen verstärkten Treibhauseffekt. Heute werden zusätzliches Methan und Kohlendioxid durch den Menschen künstlich in die Atmosphäre eingebracht und verursachen dadurch erst die Klimaerwärmung."

Länder

Schweiz, Deutschland, Dänemark

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