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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Weltweiter Meeresspiegel steigt

Einem Forscherteam aus Frankreich und den Vereinigten Staaten zufolge erhöht sich weltweit der Meeresspiegel durch Abschmelzen der Gletscher. Die im Fachblatt Nature veröffentlichte Studie ist die erste ihrer Art und errechnete den Beitrag, den schmelzendes Landeis zur Erhöhun...

Einem Forscherteam aus Frankreich und den Vereinigten Staaten zufolge erhöht sich weltweit der Meeresspiegel durch Abschmelzen der Gletscher. Die im Fachblatt Nature veröffentlichte Studie ist die erste ihrer Art und errechnete den Beitrag, den schmelzendes Landeis zur Erhöhung des Meeresspiegels leistet. Unter Leitung der Universität von Colorado in Boulder, Vereinigte Staaten, hatten die Forscher Satellitendaten der gemeinschaftlichen Mission GRACE (Gravity Recovery and Climate Experiment) der US-Weltraumbehörde NASA und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt ausgewertet, um zu ermitteln, wie viel Masse die Gletscher weltweit zwischen 2003 und 2010 verloren hatten. Das Team konzentrierte sich auf die Gletscher und Eiskappen Grönlands und der Antarktis. Wie die Daten zeigen, betrug der Masseverlust weltweit, einschließlich Grönland und der Antarktis sowie der anderen Gletscher und Eiskappen über einen Zeitraum von 7 Jahren insgesamt etwa 4,3 Billionen Tonnen, was zu einem Anstieg des globalen Meeresspiegels um etwa 12 Millimeter führte. Experten zufolge würde eine solche Masse die Fläche der Vereinigten Staaten mit einer etwa halbmeterdicken Eisschicht bedecken. "Die Erde verzeichnet jährlich einen enormen Verlust an Eismasse, die in die Meere abschmilzt. Die neuen Ergebnisse könnten helfen, wichtige Fragen sowohl zur Erhöhung der Meeresspiegel als auch zur Auswirkung des Klimawandels auf die eisbedeckten Regionen der Erde zu klären", erklärt Prof. John Wahr von der Universität Colorado in Boulder als einer der Studienautoren. "GRACE ermöglicht uns, den Masseverlust im gesamten System zu betrachten, obwohl die Auflösung nicht hoch genug ist, um festzustellen, wie viel jeder Gletscher im Einzelnen beiträgt. Laut Studie stammen von den Gletschern und Eiskappen vor Grönland und der Antarktis rund 25% des jährlichen Masseverlusts (etwa 148 Mrd. Tonnen). Zudem würde das abschmelzende Eis Grönlands und der Antarktis sowie der umliegenden Eiskappen und Gletscher rund 385 Mrd. Tonnen pro Jahr ausmachen. In früheren Studien hatten Forscher über Bodenmessungen bei einigen wenigen Gletschern einen Status Quo für all jene Gletscher der Erde errechnet, zu denen keine Daten vorliegen. Nur einige hundert der 200.000 Gletscher der Erde wurden über die letzten 10 Jahre beobachtet. In der neuen Studie hat das GRACE-Team enthüllt, dass der geschätzte Masseverlust in den Hochgebirgen Asiens wie dem Pamirgebirge und dem Himalaja jährlich nur etwa 4 Mrd. Tonnen beträgt. "Die Ergebnisse von GRACE in dieser Region waren eine echte Überraschung", so Prof. Wahr. "Möglicherweise lässt sich das erklären dadurch, dass frühere Schätzungen auf einigen tiefer gelegenen und besser zugänglichen Gletschern Asiens basierten und daraus das Verhalten höherer Gletscher abgeleitet wurde. Im Gegensatz zu den niedriger gelegenen Gletschern herrschen auf den höchsten Gletschern jedoch sehr kalte Temperaturen, so dass es einer größeren atmosphärischen Erwärmung bedarf, bevor ein lokaler Temperaturanstieg zu einem messbaren Abschmelzen führt. Es ist daher schwierig, von Bodenmessungen niedriger Gletscher Rückschlüsse auf das ganze System zu ziehen." NASA-Forscher Tom Wagner fügt ergänzend hinzu: "Die Studie enthüllt, dass die weltweit kleinsten Gletscher und Eiskappen in Alaska, Südamerika und dem Himalaja zu einer Erhöhung des Meeresspiegels um ungefähr einen halben Millimeter pro Jahr beitragen. "Zwar ist dies niedriger als bislang angenommen, es bestätigt aber, dass die Gletscher überall auf der Erde abschmelzen und nur in einigen wenigen Gebieten das Gleichgewicht in Gefahr ist. Die Ergebnisse liefern neue Erkenntnisse über das Abschmelzen der Landeismassen, was künftig den größten Risikofaktor für den Meeresspiegel darstellen wird."Weitere Informationen finden Sie unter: University of Colorado Boulder: http://www.colorado.edu/ GRACE: http://www.nasa.gov/multimedia/3d_resources/assets/grace.html Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt http://www.dlr.de/dlr/en/desktopdefault.aspx/tabid-10002/ NASA: http://www.nasa.gov/

Länder

Frankreich, Vereinigte Staaten