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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Indikator für Gesundheit im Alter: Wie lange leben Europäer in guter Gesundheit?

In den kommenden 50 Jahren wird sich in Europa der Anteil der Bürger ab 65 Jahre verdoppeln, lauten die Prognosen. Trotz dieser Prognosen zur gestiegenen Lebenserwartung (LE) im Alter ist dies jedoch nur eine Seite der Medaille. Nun muss genauer ermittelt werde, wie viele Jahr...

In den kommenden 50 Jahren wird sich in Europa der Anteil der Bürger ab 65 Jahre verdoppeln, lauten die Prognosen. Trotz dieser Prognosen zur gestiegenen Lebenserwartung (LE) im Alter ist dies jedoch nur eine Seite der Medaille. Nun muss genauer ermittelt werde, wie viele Jahre davon ein Mensch gesund bleibt. Aus einem neuen Bericht geht für jeden EU-Mitgliedstaat hervor, wie hoch die behinderungsfreie Lebenserwartung ist. Die Daten des Berichts "Healthy Life Years" (HLY: gesunde Lebensjahre) wurden auf der ersten Jahreskonferenz der Organisation EHLEIS (European Joint Action on Healthy Life Years) vorgestellt, die in Paris am 19. April vom Französischen Institut für Gesundheitswesen und medizinische Forschung (INSERM), dem EHLEIS-Koordinator, ausgerichtet wurde. Mit LE bei Geburt wird die durchschnittliche Lebenserwartung eines Neugeborenen verstanden, wenn die Sterblichkeit auf aktuellem Stand konstant bleibt. 2009 betrug für Männer die durchschnittliche LE bei Geburt in allen 27 EU-Mitgliedstaaten (EU-27) 79,7 Jahre. Davon werden, so die Zahlen, annähernd 80% in guter Gesundheit verbracht (61,3 HLY). Für das gleiche Jahr wären das innerhalb der EU-27 bei den Frauen 62 HLY, entsprechend 75% der LE bei der Geburt, die 82,6 Jahre beträgt. Der HLY ist ein wichtiger gesundheitspolitischer Indikator in Europa und wurde im Zuge der Lissabon-Strategie etabliert, um die Lebensqualität und funktionelle Gesundheit der europäischen Bürger zu beurteilen. Er ist auch Teil der Gesundheitsindikatoren der Europäischen Gemeinschaft (ECHI) als Schwerpunkt der ersten Europäischen Innovationspartnerschaft für (EIP) Aktivität und Gesundheit im Alter, die im Februar 2011 anlief. Die wichtigste Aufgabe der EIP für Aktivität und Gesundheit im Alter ist es, die Versorgung und Pflege älterer Menschen in Europa nachhaltig und langfristig zu gewährleisten und bis 2020 die HLY um zwei Jahre zu verlängern. Dem Bericht zufolge war 2010 in Schweden die Lebenserwartung bei der Geburt am längsten, sie betrug bei Männern 79,6 Jahre. Litauische Männer hingegen hatten mit 68 Jahren die kürzeste Lebenserwartung. Schwedische Männer können sich davon auf 71,7 gesunde Jahre freuen, während Männer in der Slowakei mit einer HLY von 52,3 Jahren am schlechtesten abschneiden. Interessanterweise zeigen die Ergebnisse des Berichts auch, dass im Zeitraum von 2008 bis 2010 trotz der niedrigen LE und HLY in Litauen auf litauische Männer die prägnanteste Verlängerung der HLY zukommt, nämlich fast drei Jahre, während in den Niederlanden der vergleichsweise größte Verlust an gesunden Lebensjahren zu erwarten ist: 1,3 Jahre. Dies zeigt, dass sich die Lebenserwartung in den einzelnen europäischen Ländern langsam angleicht: die Kluft zwischen Litauen und den Niederlanden verkleinerte sich in nur drei Jahren um mehr als vier HLY. 2010 verzeichneten EU-weit Frankreichs und Spaniens Frauen die längste LE bei der Geburt (85,3 Jahre), Bulgarien hingegen die kürzeste LE (77,4 Jahre), was einer Kluft von fast 8 Jahren entspricht. 2010 war die HLY für Frauen in Malta am höchsten (71,6 Jahre) und in der Slowakei am niedrigsten (52,1 Jahre). Und wieder ist es Litauen, das zwischen 2008 und 2010 den größten Zuwachs in der HLY bei den Frauen aufweist (2,4 Jahre), was mit der Entwicklung bei den Männern korreliert, während in Finnland der höchste Verlust an gesunden Jahren verzeichnet wurde (1,7 Jahre). Dabei ähnelt sich bei Frauen und Männern die Entwicklung im Hinblick auf die gesunde Lebenserwartung. Die HLY-Daten werden ermittelt, indem die Prävalenz von Behinderungen in der allgemeinen Bevölkerung in einer sogenannten Sterbetafel dargestellt wird. Unterteilt wird dabei in Jahre mit und Jahre ohne Behinderung. Die Daten zur Behinderungsprävalenz für den HLY-Indikator entstammen der jährlichen Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) des Europäischen Amts für Statistik EUROSTAT. Diese Behinderungsprävalenz wird über eine allgemeine Umfrage zur Einschränkung von Aktivitäten ermittelt: Bis zu welchem Grad war der Einzelne in den letzten sechs Monaten aufgrund eines gesundheitlichen Problems an der Ausübung alltäglicher Handlungen gehindert?Weitere Informationen finden Sie unter: Healthy Life Years (HLY): http://ec.europa.eu/health/indicators/healthy_life_years/hly_en.htm

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