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Inhalt archiviert am 2023-03-20

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Sensibler Bombendetektor auf der Suche nach Gefahrenquellen

Europäische Forscherinnen und Forscher haben ein leichtes Gerät entwickelt und erprobt, mit dem sich extrem geringe Mengen an Sprengstoffen aus bis zu 20 Meter Entfernung entdecken lassen. Dieses Gerät bietet den Strafverfolgungsbehörden ein unschätzbares Instrument im Kampf g...

Europäische Forscherinnen und Forscher haben ein leichtes Gerät entwickelt und erprobt, mit dem sich extrem geringe Mengen an Sprengstoffen aus bis zu 20 Meter Entfernung entdecken lassen. Dieses Gerät bietet den Strafverfolgungsbehörden ein unschätzbares Instrument im Kampf gegen Bombenanschläge. Das Team des EU-finanzierten Projekts OPTIX ("Optical Technologies for the Identification of Explosives") verwendet moderne optische Technologien, die auf ein kompaktes ferngesteuertes Fahrzeug montiert werden können, um zur Aufspürung von Sprengstoffmengen von weniger als 1 mg eingesetzt zu werden. Berichten zufolge ist es bisher keiner Forschungseinrichtung und keinem Unternehmen gelungen, diesen Grad an Empfindlichkeit zu erreichen. Eine Gesellschaft muss sicher sein, um gedeihen zu können. Terrorismus, der sich mit den tragischen Ereignissen in Madrid (2004), London (2005) und Boston (2013) schmerzhaft in Erinnerung bringt, ist für Europa und die Welt eine echte Bedrohung. Jeden Tag liest und hört man in den Nachrichten von Anschlägen mit unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen (USBV) - mehr als 60 % der Anschläge werden mit solchen Vorrichtungen durchgeführt. "Sicherheitskräfte fordern neue Werkzeuge, um diese Bedrohungen zu bekämpfen", merkt das Team auf seiner Website an, "und vor allem Werkzeuge, die Sprengstoffe aus einem sicheren Abstand heraus entdecken können." ' Die Entdeckung von Sprengstoffen aus Entfernungen von bis zu 20 Metern könne zur Verbesserung der Sicherheit in zahlreichen Szenarien beitragen, erläutert Alberto Calvo, Sicherheitsdirektor beim Projektleiter Indra in Spanien. "Die Sicherheit würde nicht nur verstärkt werden. Durch die Verwendung von nicht-invasiven und ungefährlichen Sprengstoffdetektionssystemen könnte auch die Belästigung der Bevölkerung erheblich reduziert werden", glaubt er. Dank einer Lasertechnologie, mit der die atomare und molekulare Struktur der Sprengstoffe genau identifiziert werden kann, kann das OPTIX-System sämtliche Objekte in seinem Sichtbereich, etwa ein Fahrzeug, Gepäckstücke oder undurchsichtige Behälter, schnell aus der Ferne scannen und Spurenreste erkennen. Sprengstoffe lassen sich gewissermaßen nicht handhaben und transportieren, ohne Spuren zu hinterlassen: Rückstände bleiben auf der Oberfläche der Objekte zurück, die diese transportieren, ebenso wie an den Händen der Personen, die mit diesen gearbeitet haben, oder auch an allem, was angefasst wurde. Um das System portierbar zu machen, plant das Team den Einbau in eine fahrbare Plattform, die schließlich einem aufgebrezelten Mars Rover ähneln könnte. In einem Video wurde der Prototyp dieser Plattform gezeigt und es wurde demonstriert, wie dieser auf einem Parkplatz oder einer Straße entlang fahren wird und die Oberflächen nach Sprengstoffen absucht. Ein Polizeibeamter wird das Spürfahrzeug per Fernbedienung steuern und die in Echtzeit von den optischen Sensoren gesammelten Daten überwachen. Das OPTIX-Konsortium, das 2,4 Millionen EUR an EU-Mitteln erhalten hat, gehört zu den zahlreichen von der Europäischen Kommission unterstützten Sicherheitsprojekten, die die Sicherheit und Lebensqualität der europäischen Bürgerinnen und Bürger verbessern sollen. Bis Ende 2013 werden mehr als 250 Forschungsprojekte zur Sicherheit mit mehr als 1500 Teilnehmern aus 45 Ländern durch EU-Programme finanziert worden sein. Die Finanzierung von Sicherheitsforschung wird auch unter dem neuen mehrjährigen Forschungsprogramm der EU Horizont 2020 (2014 - 2020) fortgesetzt werden. Neben dem führenden Partner Indra sind an dem Projekt eine ausgeglichene Anzahl von Partnern aus Industrie, Technik und Hochschulen beteiligt. Darunter befinden sich die Schwedische Verteidigungsforschungsagentur, die KMU Ekspla (LT) und Avantes (NL), die technischen Universitäten Clausthal und Dortmund (DE), Wien (AT) und die Universität von Malaga (ES) sowie die TEDAX-Einheit der Guardia Civil (Spanische Polizei, Abteilung für Sprengstoffentschärfung, Madrid) als Hauptnutzer und institutioneller Partner. Die Sicherheitsindustrie besitzt EU-weit das höchste Potenzial für Wachstum und Beschäftigung, so die Europäische Kommission. Bereits im Jahr 2011 waren rund 180.000 Menschen in diesem Sektor beschäftigt, der einen Jahresumsatz von 30 Milliarden EUR aufweist. Mit neuen Entwicklungen wie OPTIX wird Europas Wettbewerbsposition weiter gestärkt. Der OPTIX-Prototyp wurde bereits im Labor und im Freien erfolgreich getestet, wobei reale Situationen unter verschiedenen Wetterbedingungen simuliert wurden. Das Team plant nun die Empfindlichkeit, Genauigkeit und Robustheit des Systems zu erhöhen, bevor es der europäischen Polizei und Sicherheitskräften zur Verfügung gestellt wird. Die Kommerzialisierung des Systems sei auch eine sehr reale Option, so das OPTIX-Team, und es seien viele Anwendungsbereiche wie etwa die Forensik möglich.Weitere Informationen finden Sie unter: OPTIX http://www.fp7-optix.eu/ OPTIX animated demonstration http://vimeo.com/48946352

Länder

Spanien

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