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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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Vulkanausbrüche: eine wohlwollende Kraft?

Einige der bekanntesten und zerstörerischsten Naturkatastrophen in der Geschichte stehen in Zusammenhang mit Vulkanausbrüchen. In den vergangenen 300 Jahren sind schätzungsweise mehr als 260.000 Menschen bei Vulkanausbrüchen und durch deren Folgen ums Leben gekommen. Doch Vulk...

Einige der bekanntesten und zerstörerischsten Naturkatastrophen in der Geschichte stehen in Zusammenhang mit Vulkanausbrüchen. In den vergangenen 300 Jahren sind schätzungsweise mehr als 260.000 Menschen bei Vulkanausbrüchen und durch deren Folgen ums Leben gekommen. Doch Vulkane sollten nicht nur als rein destruktive Kräfte betrachtet werden - sie könnten auch eine entscheidende Rolle dabei gespielt haben, dass sich das Leben auf der Erde überhaupt entwickeln konnte. Auch könnten sie jetzt dazu beitragen, die Erwärmung der Atmosphäre zu verlangsamen. Der Fachzeitschrift "New Scientist" zufolge liegen jetzt beste Belege dafür vor, dass Vulkane vor mehr als 600 Millionen Jahren dazu beitrugen, die Erde aus einer Eiszeit herauszumanövrieren. Dadurch gehören sie zu den treibenden Kräften von evolutionären Sprüngen, die das Leben vielfältiger machten und die Basis für künftige Tierspezies bildeten. "New Scientist" berichtet, dass Ryan McKenzie von der Universität Texas in Austin und seine Kollegen den Nachweis erbracht haben, dass Vulkanaktivitäten das Leben im Kambrium geformt haben könnten. McKenzies Untersuchungen von Vulkangestein aus den Anfängen der Entwicklung des Lebens beweisen das Zusammenfallen von Vulkanausbrüchen mit dem Zeitpunkt eines Klimawandels von einer Eiszeit zu einer übermäßig heißen Periode. Diese Verschiebung sowie die Art und Weise, wie diese die Ozeane beeinflusste, führten zu einer Explosion der Entwicklungsvielfalt, die anschließend von einem Massensterben abgelöst wurde, als es zu heiß auf der Erde wurde. Nachdem sich der Großkontinent Gondwana gebildet hatte und die Vulkanaktivitäten abflauten, kühlte sich die Erde ab und das Leben konnte wieder erblühen. Die Vulkanaktivitäten während der Bildung von Gondwana waren ursprünglich als die treibenden Kräfte dieser plötzlichen Veränderungen angenommen worden. Doch McKenzies neue Belege, die er durch Zählung der Zirkonkristalle, die sich in bestimmten Vulkanausbrüchen gebildet hatten, erlangte, stärken dieses Argument. Auch im "Guardian" erhalten Vulkane eine positive Presse. Die Zeitung berichtet über eine Studie, die sich umfassend auf Vulkane als Faktor für die gedrosselte Erwärmung der Atmosphäre konzentrierte. In der Studie stellen Dr. Ben Santer und seine Kollegen die Frage, ob kleinere Vulkanausbrüche zu einer geringen Reduzierung des die Erde erreichenden Sonnenlichts beitragen könnten. Der "Guardian" zitiert Koautor Carl Mears: "Wir konnten nachweisen, dass ein Grund für die neuerdings nicht ansteigenden Temperaturen in der großen Zahl kleinerer Vulkanausbrüche in den letzten 15 Jahren liegt. Die Asche und Chemikalien aus diesen Eruptionen führten dazu, dass weniger Sonnenlicht als gewöhnlich auf die Erdoberfläche trifft. Dadurch wird der Betrag des Temperaturanstiegs reduziert, den wir auf der Oberfläche und in der unteren Troposphäre messen. Die neueste Runde der Klimamodelle, die für den IPCC-Bericht untersucht wurden, hat die Auswirkung dieser Vulkanausbrüche nicht angemessen berücksichtigt, wodurch die Voraussagen von einer zu hohen Erwärmung ausgegangen sind. Damit Klimamodelle genaue Voraussagen machen können, müssen die Daten, die in das Modell eingespeist werden, genau sein. Zu den eingespeisten Daten gehören Informationen über Veränderungen bei Treibhausgasen, atmosphärischen Partikeln und Sonnenleistung."Weitere Informationen sind abrufbar unter: Nature http://www.nature.com/ngeo/journal/v7/n3/full/ngeo2098.html

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