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Inhalt archiviert am 2022-11-25

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Kommissionsvorschlag zur Forschungsförderung in fünf Schlüsselbereichen

Die Kommission hat einen Vorschlag zur Entscheidung durch das Europäische Parlament und den Europäischen Rat unterbreitet, um Forschung und technologische Entwicklungen in den fünf Schlüsselbereichen zu fördern, die sie als vorrangig für die Wettbewerbsfähigkeit der Europäisch...

Die Kommission hat einen Vorschlag zur Entscheidung durch das Europäische Parlament und den Europäischen Rat unterbreitet, um Forschung und technologische Entwicklungen in den fünf Schlüsselbereichen zu fördern, die sie als vorrangig für die Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union erachtet. Der Vorschlag verlangt die Überprüfung der Finanzierung der europäischen Rahmenprogramme (Gemeinschaft und Euratom) im Hinblick auf die festgestellten Prioritätsbereiche: - Luftfahrt; - schadstoffarme Autos; -Multimedia-Unterrichtssoftware; - multimodaler Verkehr; - umweltfreundliche Technologien. Die Kommission vertritt die Auffassung, daß diese Bereiche ein hohes Potential zur Schaffung von Arbeitsplätzen besitzen, da die damit zusammenhängenden Technologien zahlreichen Wirtschaftszweigen und Regionen inEuropa Vorteile bringen und daher dringender Sondermaßnahmen bedürfen. Der Vorschlag wurde unterbreitet von Frau Edith Cresson, Kommissarin für Forschung, allgemeine und berufliche Bildung, und Herrn Martin Bangemann, Kommissar für gewerbiche Wirtschaft, Telekommunikation und Informationstechnologien, in Übereinstimmung mit Herrn Neil Kinnock, dem Kommissar für Transport und Verkehr. Sollte der Vorschlag angenommen werden, wird dies zu einer Erhöhung der Finanzmittel für die in diesen Schwerpunktbereichen geschaffenen Task-forces der Kommission führen. Die Entscheidung des Rates zur Annahme des Vierten Rahmenprogramms ermöglicht eine Erhöhung der dem Programm zugewiesenen Haushaltsmittel Mitte 1996. Infolgedessen schlägt die Kommission vor, den Haushalt um 700 Mio. ECU zu erhöhen und auf die verschiedenen obengenannten Bereiche zu verteilen. Für die Luftfahrt rechtfertigen die vorhersehbaren Entwicklungen auf diesem Gebiet besondere Bemühungen. Der Luftverkehr wird sich in den nächsten 15 Jahren voraussichtlich verdoppeln, so daß das Marktpotential auf mehr als 17 000 neue Flugzeuge, bzw. auf Investitionen in Höhe von rund 1 Mrd. ECU geschätzt wird. Die unmittelbar in der Luftfahrtindustrie tätigen 7 000 Firmen (von denen lediglich 40 als Großunternehmen" eingestuft werden), beschäftigen ca. 400 000 Mitarbeiter. Erfolgreiche Industriezweige müssen in der Lage sein, leistungsstarke, sichere und umweltfreundliche Flugzeuge herzustellen. Die Forschungsarbeiten bei der zu Unterrichtszwecken einsetzbaren Multimedia-Software beziehen sich vor allem auf die Koordination der Gemeinschaftsprogramme und deren Ergänzungsfunktion zu nationalen Initiativen. Diese Koordination umfaßt insbesondere die Programme zu den Themen Telematik-Anwendungen" und Informationstechnologie". Sie erstreckt sich außerdem auf Programme für Mulitmedia (etwa MEDIA II und INFO 2000) bzw. allgemeine und berufliche Bildung (beispielsweise SOCRATES und LEONARDO DA VINCI) außerhalb der Forschung. Europäische Schulen - es gibt ca. 350 000 mit 67 Mio. Schülern und 4.5 Mio. Lehrern - sind die wichtigsten Verwendungsstellen für Unterrichts-Multimedia. Das Zukunftsauto wird im wesentlichen sauberer und sparsamer sein. Zielsetzung ist daher die zügige Entwicklung von Kraftfahrzeugen, die keine oder nur extrem niedrige Schadstoffemissionen aufweisen. Für die Arbeitsplatzsituation steht viel auf dem Spiel, da Tausende von Zulieferern und Auftragnehmern in der gesamten Union, einschließlich einer Vielzahl kleiner Betriebe, betroffen sind. Besondere Anstrengungen gelten einer verbesserten Koordinierung sowohl innerhalb des Vierten Rahmenprogramms als auch mit anderen nationalen bzw. EUREKA-Programmen. Beim intermodalen und interoperablen Verkehr sollen die Hindernisse, die der Entwicklung intermodaler Verkehrsmittel - besonders deutlich im Eisenbahnverkehr - entgegenstehen, durch Einsatz geeigneter technologischer Lösungen, einschließlich Rechnern und Telekommunikation, überwunden werden. 8 Mio. Menschen sind im Verkehrssektor und verwandten Industriezweigen beschäftigt und erwirtschaften 7 % des Bruttosozialprodukts der Union. Europa verliert jährlich 120 Mrd. ECU aufgrund von Verkehrsstaus. Schließlich hat die Kommission zwei Schwerpunkte im Umweltbereich festgestellt: umweltfreundliche Wassertechnologien und nuklearen Sicherheit. Auf dem erstgenannten Gebiet ist die Entwicklung von Techniken zur verbesserten Kontrolle der durch menschliche Aktivitäten (Stadtentwicklung, CO2 sowie Umweltverschmutzung durch Industrie und Landwirtschaft) bedrohten Wasserquellen notwendig. Im Bereich der nuklearen Sicherheit scheint ein besonders dringender Handlungsbedarf für verstärkte Bemühungen, vor allem in mittel- und osteuropäischen und in den GUS-Ländern zu bestehen. Die Forschungsarbeiten sollten sich vorrangig auf innovative Ansätze für ein sehr hohes Maß an Sicherheit, die Sicherheit vorhandener Reaktoren, Stillegungstechniken, Entsorgung, Auswirkungen auf Mensch und Umwelt sowie die Eindämmung der Gefahren vergangener Katastrophen konzentrieren. Es wird eine Abstimmung mit den Unterstützungsprogrammen der Union in den mittel- und osteuropäischen sowie den GUS-Ländern erfolgen.