Skip to main content
European Commission logo

Automatisierte Fahrzeuge bauen, die mit Ihren Emotionen im Einklang stehen

Damit sie erfolgreich sind, muss autonomen Fahrzeugen Vertrauen entgegengebracht werden. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts SUaaVE wurde eine Software entwickelt, die Emotionen Fahrzeugnutzender erkennt und auf sie reagieren kann. Die auf den Menschen ausgerichtete Gestaltung wird Europa zu einer führenden Marktposition verhelfen.

©deagreez #397985531 source: stock.adobe.com 2023

PDF Basket

Kein Artikel ausgewählt

Menschen, die ihr Fahrzeug für gewöhnlich selbst gesteuert haben, werden schon bald zu Fahrgästen in hochautonomen Fahrzeugen. Daraus ergeben sich eine erhöhte Verkehrssicherheit und mehr Nachhaltigkeit, weniger Staus und eine bessere Freizeitgestaltung. Die öffentliche Akzeptanz des autonomen Fahrens wird jedoch eng mit der wahrgenommenen Sicherheit und dem Vertrauen in das Fahrzeug verknüpft sein. Das gilt besonders im Hinblick auf Veränderungen wie die Aufgabe der Fahrzeugkontrolle und unkonventionelle Sitzkonfigurationen im Fahrzeug (z. B. einander gegenüberliegende Sitzplätze).

Die EU finanziert Projekte, die die Akzeptanz von autonomen Fahrzeugen fördern sollen, z. Trustonomy, DriveToTheFuture und SUaaVE.

SUaaVE bezog die Nutzenden durch menschzentriertes Design in den Gestaltungsprozess ein. Dieser Ansatz sorgt für „empathische“ Fahrzeuge, die die Emotionen der Fahrgäste erkennen und die Fahrzeugfunktionen entsprechend anpassen. Außerdem wird das Nutzungserlebnis im Fahrzeug verbessert und die Akzeptanz erhöht.

Eine Mensch-Maschine-Schnittstelle mit Empathie

Die Emotionserkennung in der Automobilforschung konzentriert sich auf ein optimiertes Fahrerlebnis und Verhalten der fahrzeugführenden Person. In vernetzten und automatisierten Fahrzeugen kann sie dazu beitragen, dass Systeme personalisierte Unterstützung und Korrekturmaßnahmen anbieten, die die Akzeptanz der Menschen erhöhen.

SUaaVE überwachte den emotionalen Zustand der Fahrgäste mit tragbaren Geräten (künftige Systeme könnten sich auf Kameras im Fahrzeug stützen) und nutzte die Ergebnisse zur Entwicklung eines Modells, das den emotionalen Zustand anhand physiologischer Daten vorhersagt. Das Modell wurde in die künstliche Intelligenz (KI) von ALFRED (das Akronym „automation level four+ reliable empathic driver“ steht für „Automatisierungsgrad vier + zuverlässige empathische Fahrzeugführung“) integriert, um die sehr menschenähnliche Mensch-Maschine-Schnittstelle von SUaaVE zu schaffen.

„Das Emotionserkennungsmodell erlaubt es der Mensch-Maschine-Schnittstelle und anderen Komfortsystemen, die emotionalen und kognitiven Zustände der Fahrgäste in Echtzeit zu nutzen, um das Fahrerlebnis zu personalisieren und zu verbessern. Es unterstützt außerdem die auf den Fahrgast ausgerichtete Entscheidungsfindung, die ethische Erwägungen einschließt, z.  B. was zu tun ist, wenn ein Tier vor das Auto läuft“, erklärt José Solaz, Direktor für Mobilität und intelligente Städte bei der projektkoordinierenden Einrichtung, dem Institut für Biomechanik in Valencia, Spanien.

Virtuelles menschenzentriertes Design

SUaaVE hat einen virtuellen Fahrsimulator konzipiert, eine Plattform für virtuelles menschzentriertes Design, um das Vertrauen und die Akzeptanz verschiedener Fahrzeugtechnologien und -verhaltensweisen in unterschiedlichen Szenarien zu bewerten. „Diese Plattform simuliert eine Interaktion zwischen einem Menschen und einem vernetzten und automatisiertem Fahrzeug nicht nur aus der Sicht des Fahrzeugs (des Fahrgasts), sondern auch aus der Sicht der anderen Verkehrsbeteiligten, seien es Fahrzeugführende eines herkömmlichen Autos oder Personen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind“, fügt Solaz hinzu.

Die Ergebnisse bilden die Grundlage für Gestaltungsstrategien zur Verbesserung der Erfahrungen künftiger Mitfahrender einschließlich Senioren, Jugendlicher und Menschen mit Behinderungen. Die Plattform für virtuelles menschzentriertes Design wird dazu beitragen, neue Konzepte zu erproben und herauszufinden, wie man die Öffentlichkeit am besten ansprechen und aufklären kann.

Wachsende Akzeptanz vernetzter und automatisierter Fahrzeuge

Die aus der SUaaVE-Forschung gewonnenen Erkenntnisse führten zur Formulierung von Strategien für potenzielle Nutzende (Fahrzeugführende und Mitfahrende) und andere Verkehrsbeteiligte (per Fahrrad und zu Fuß unterwegs), die die Akzeptanz von vernetzten und automatisierten Fahrzeugen und ALFRED steigern sollen. Zum Beispiel erhöht die Erfahrung mit vernetzten und automatisierten Fahrzeugen im Allgemeinen das Sicherheitsgefühl und das Vertrauen. Obwohl die ersten Erfahrungen in einem komplexen Verkehrsumfeld das Vergnügen der potenziellen Nutzenden erhöhen, sollten hohe Geschwindigkeiten vermieden werden. Darüber hinaus akzeptieren potenzielle Nutzende vernetzter und automatisierter Fahrzeuge und Radfahrende umweltfreundlichere Fahrzeuge eher, und dies sollte bei der Vermarktung berücksichtigt werden.

Interessanterweise zeigte sich, dass ein noch menschenähnlicherer ALFRED die Wahrnehmung von Status und Umweltverträglichkeit erhöhen und das Vertrauen in die Fahrzeugtechnologie stärken würde, insbesondere bei Menschen mit einem starken Kontrollbedürfnis. Schließlich haben verschiedene Gruppen Nutzender unterschiedliche Bedürfnisse, und dies sollte berücksichtigt werden.

Die Ergebnisse von SUaaVE werden den europäischen Automobilherstellern dabei helfen, den Faktor Mensch durch einen auf den Menschen ausgerichteten Designansatz besser zu integrieren und so die Akzeptanz in der Öffentlichkeit und die Führungsrolle Europas auf einem Markt zu stärken, der weltweit ein enormes Wachstum verspricht.

PDF Basket

Kein Artikel ausgewählt

Einzelheiten zum Projekt

Kurztitel des Projekts
SUaaVE
Projekt-Nr.
814999
Projektkoordinator: Spanien
Projektteilnehmer:
Frankreich
Deutschland
Niederlande
Spanien
Aufwand insgesamt
€ 3 894 782
EU-Beitrag
€ 3 894 782
Laufzeit
-

Siehe auch

More information about project SUaaVE

Verwandte Themen

All success stories