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Fish community structure and ecosystem properties in a global change context

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Die Auswirkungen des Artenverlusts auf Meeresökosysteme

Wissenschaftliche Studien haben bisher die Anzahl der Arten herangezogen, um die Beziehung zwischen der Zusammensetzung von relativ einfachen biologischen Gemeinschaften und ihren Funktionen zu beschreiben. Eine EU-finanzierte Initiative untersuchte komplexere Systeme in einem größeren Maßstab und berücksichtigte dabei stärker die Rolle der Organismen in den Ökosystemen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Das Projekt FISHECO ('Fish community structure and ecosystem properties in a global change context') analysierte die Beziehung zwischen der Struktur der Gemeinschaft und der Funktion von Küstenökosystemen. Anstatt Fisch als Nahrungsquelle zu betrachten, untersuchte man die Rolle der Fische in Küstenökosystemen im Kontext des globalen Wandels.   FISHECO untersuchte, ob alle in Korallenriffen oder Küstenökosystemen lebenden Arten für das Funktionieren des Systems notwendig sind, oder ob das Ökosystem einen Artenverlust bewältigen kann. Die Ergebnisse zeigten, dass ein Rückgang der Artenvielfalt selbst in artenreichen tropischen Systemen wie Korallenriffen nicht unterschätzt werden darf.    Das liegt daran, dass die Arten sich eher unverhältnismäßig auf wenige Aktivitäten konzentrieren und nicht gleichmäßig verteilt sind, sodass viele Funktionen von einer einzigen Art übernommen werden. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass seltene Arten schneller aussterben, wenn sie unter Umweltverschmutzung, Lebensraumzerstörung und Fischfang leiden. Die Ökosystemfunktion ist daher zerbrechlich und bleibt anfällig gegenüber einem Verlust der biologischen Vielfalt, auch von seltenen Arten.    Das zweite Ziel von FISHECO bestand darin, Schwere und Art der Belastungen für Ökosysteme durch menschlichen Aktivitäten zu bewerten. Diese werden herkömmlicherweise durch die Messung des Rückgangs von Populationen oder den Verlust von gefährdeten Lebensräumen und Arten bestimmt.   Der Artenverlust ist aber nicht die einzige Reaktion von Ökosystemen auf Störungen durch menschliche Aktivitäten. Beispielsweise können auch einige Merkmale verloren gehen: Fischereiaktivitäten können etwa dazu führen, dass die Körpergröße der Fische allgemein abnimmt. Zu diesem Zweck untersuchte FISHECO die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die taxonomische und funktionelle Diversität von Fischgemeinschaften im Pazifik.   Die Ergebnisse zeigten, dass bei der Beschreibung des Zustands von Ökosystemen allein durch den Artenreichtum Vorsicht geboten ist. Denn dabei kommen Veränderungen in der Bevölkerungsdichte nicht so zum Tragen, wie bei der Betrachtung der Funktion von Spezies als Barometer. Eine durch menschliche Aktivität stark reduzierte Funktionsvielfalt kann die Leistung von Ökosystemen beeinträchtigen.   Das FISHECO-Projekt unterstrich die Rolle seltener oder bedrohter Arten und deren einzigartigen und unersetzlichen Funktionen für Ökosysteme in Küstengebieten und Korallenriffen. Die Projektergebnisse können einen wertvollen Beitrag bei der Gestaltung zukünftiger Strategien zum Erhalt der Artenvielfalt sowie bei der Durchführung neuer Experimente zur Bestimmung der Rolle von seltenen Arten in Ökosystemen leisten.

Schlüsselbegriffe

Ökosystem, Korallenriff, Küsten, Arten, Artenvielfalt, Verschmutzung, Fischerei, Lebensraumzerstörung

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