Bessere Überwachung von Schlaganfallpatienten
Der ischämische Schlaganfall ist sowohl in Europa als auch den Vereinigten Staaten die häufigste Ursache langfristiger Behinderungen. Trotz Fortschritte bei der Behandlung mit dem so genannten rekombinanten Gewebe-Plasminogen-Aktivator (rtPA) bleiben etwa die Hälfte aller Patienten invalid. Beim chirurgischen Eingriff muss daher unmittelbar geklärt werden, ob sich neue Kanäle um die Stelle des Gerinnsels herum gebildet haben (Rekanalisation). Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts RTPAMON (Diffuse-optical monitor of cerebral hemodynamics after rtPA administration in acute ischemic stroke) entwickeln biomedizinische Physiker und klinische Neurologen geeignete Überwachungsgeräte. Konzipiert wurden drei Generationen von Überwachungsgeräten. Mit den positiven Ergebnissen der ersten Generation wurde die zerebrovaskuläre Reaktivität (CVR) bei gesunden Probanden bestimmt. Daraufhin verglich RTPAMON diffuse optische Messungen mit transkranialer Doppler-Ultraschall-Messung. In der zweiten Phase wurden über Feedback technische Hürden der ersten Phase korrigiert. Analysen der zweiten Generation zeigten Veränderungen der CVR aufgrund von Läsionen in Halsschlagadern, die wiederum mit gesunden Werten verglichen wurden. Signifikante Unterschiede wurden bei der Reaktion von Mikro- und Makrogefäßen festgestellt. Für den klinischen Einsatz der zweiten Generation wurden die Neurologen durch RTPAMON-Mitarbeiter in die Technik eingewiesen. An einer Patientengruppe, die mit rtPA notfallbehandelt wurden, erhoben die Ärzte entsprechende Daten. Das neue Spin-off-Unternehmen HemoPhotonics war anschließend an der Entwicklung der dritten Generation des Geräts beteiligt. Auf diese Weise ist die neue Technologie für zahlreiche Anwendungen kommerzialisierbar.
Schlüsselbegriffe
ischämischer Schlaganfall, rtPA, Rekanalisation, Überwachungsgeräte, zerebrovaskuläre Reaktivität, Doppler