Wasseraufbereitungslösungen für Indien
Das von der EU finanzierte Projekt WATER4INDIA (Smart, cost-effective solutions for water treatment and monitoring in small communities in India. Decision support system integration) untersuchte eine Reihe alternativer technischer Lösungen für die Wasseraufbereitung auf Gemeindeebene in Indien. Ziel war die Suche nach Technologien, die unter den Bedingungen vor Ort genutzt werden können, um frisches Trinkwasser für die Bevölkerung herzustellen. Obgleich sich das Projekt hauptsächlich auf dezentrale Lösungen wie etwa kleinmaßstäbliche Anlagen und Technologien an der Verwendungsstelle (Point-of-Use) konzentriert, wurden auch bestehende zentrale Technologien berücksichtigt. Es wurde insbesondere für die Behandlung im kleinen Maßstab die Einbindung von erneuerbaren Technologien untersucht, wodurch eine Trinkwassergewinnung auf völlig dezentraler Basis unter Einsatz von Mikrofiltrations- und Ultrafiltrationsmembranen ermöglicht wird. Die Projektpartner berücksichtigten Ressourcenverfügbarkeit, Management, Behandlungslösungen, Wasserqualität sowie wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Faktoren. Hauptziele waren die Identifizierung der am meisten gefährdeten Gebiete, die unter Wasserknappheit leiden, sowie die Anforderungen der Gemeinden im Hinblick auf die verfügbaren Ressourcen und deren Qualität. Die WATER4INDIA-Forscher bestimmten überdies die Wertigkeit von gegenwärtig angewandten Lösungen. Sie umfassten die Membrantechnologie, die dezentrale Membrandestillation und neue Adsorbentien aus vor Ort verfügbaren Materialien. Es wurden die derzeit angewandten Technologien zur Herstellung von Trinkwasser im kleinen Maßstab sowie die Bedürfnisse der Endanwender bewertet. Außerdem bewerteten und quantifizierten die Forscher existierende Technologien zur Überwachung der Wasserqualität, um die Qualität von Rohwasser und behandeltem Wasser sowie die Zusammensetzung des Abwassers zu beurteilen. Auf Grundlage von vorhergehend gesammelten Informationen und Technologieforschung wurde ein Entscheidungshilfesystem entwickelt. Dieses Entscheidungshilfesystem gibt den politischen Entscheidungsträgern Hilfestellung beim Treffen geeigneter Entscheidungen auf Basis von Kosten, Energieverbrauch, Anwenderfreundlichkeit, der Anpassung an das soziale Umfeld und der allgemeinen Nachhaltigkeit des Prozesses. Ausgewählte Technologien wurden in Zusammenhang mit einem Wasserkreislauf-Sicherheitsplan (Water Cycle Safety Plan) berücksichtigt. Zudem demonstrierten die Partner die Technologien mit Hilfe verschiedener Szenarien an Teststandorten und gaben Leitlinien über bestmögliche Verfahren für die Endnutzer heraus. Sie überprüften außerdem die Qualität des verfügbaren Wassers anhand quantitativer mikrobieller Risikobewertung. WATER4INDIA optimierte Energiebedarf und die Wasserverfügbarkeit sowie überwachte biologische und chemische Schadstoffe und Verunreinigungen, um den lokalen Behörden, kleinen Gemeinden und Familien sozialen, ökonomischen und ökologischen Nutzen zu verschaffen. Ein Werkzeug für E-Learning steht nun über die Internetseite des Projekts zur Verfügung und es wurde eine Liste von Lösungen für Praktiker und Ingenieure erstellt.
Schlüsselbegriffe
Wasseraufbereitung, Indien, WATER4INDIA, Entscheidungshilfesystem, Trinkwasser, Membrantechnologie
