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Women Practitioners of Tibetan Medicine and the Modernisation of Health Care

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Wie sich das Geschlecht auf die tibetanische Medizin auswirkt

Eine Untersuchung der Möglichkeiten, inwiefern das tibetanische medizinische Wissen und Vorgehen je nach Geschlecht von Vorteil für Patienten sein kann, verdeutlichte die Entwicklungen bei der Modernisierung der traditionellen Medizin.

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Die tibetanische Medizin hat in den vergangenen Jahrzehnten an Bekaantheit gewonnen, obwohl diese bereits seit mindestens 800 Jahren existiert. Ferner gibt es seit den 1980er Jahren eine zunehmende Anzahl an weiblichen Heilern in der tibetanischen Medizin. Die als „Amchi“ bezeichneten Heiler finden sich in den tibetanischen Regionen Chinas, der tibetanischen Exilgemeinschaft in Indien sowie in der Mongolei und in Nepal wieder. In den tibetanischen Regionen liegen große Probleme hinsichtlich des Gesundheitsrisikos und der Komplikationen im Zusammenhang mit Geburten vor. Internationale Maßnahmen und Regierungsmaßnahmen zur Lösung dieser Probleme sind vernachlässigt worden. Dies ist der Fokus des Projekts TIBETANMEDICA (Women practitioners of Tibetan medicine and the modernisation of health care). Die bisherige Literatur offenbarte, dass die Gründe für diese Gesundheitsprobleme im Zusammenhang mit einem geringen sozioökonomischen Status und einer schlechten formalen Ausbildung tibetanischer Frauen in ländlichen Regionen sowie mit beschränkt vorhandenen und zugänglichen Gesundheitsversorgungseinrichtungen stehen. In Anbetracht dieser Einschränkungen zielte die Forschung darauf ab, die Lebensgeschichte und medizinische Arbeit weiblicher Amchi, die die gegenwärtige tibetanische Medizin praktizieren, zu dokumentieren und zu analysieren. Dies wurde in den Kontext der Modernisierung gesetzt. Im Rahmen der Arbeit wurde ebenfalls untersucht und analysiert, inwiefern sich das Geschlecht von Amchis auf die Gesundheit von Patienten und die kommunale Gesundheit insgesamt auswirkt. Es wurde insbesondere untersucht, inwiefern ein Anstieg an weiblichen Heilkräften der Gesundheit von Mutter und Kind zugutekäme. Die Ergebnisse zeigen, dass das Spektrum und die Profundität bei der praktischen Anwendung textuellen und praktischen Wissens sowie die klinische Arbeit je nach Geschlecht und Generation erheblich variiert. Es wurde zudem festgestellt, dass in manchen Fällen Ärzte und spezialisierte Krankenhausabteilungen in urbanen Gegenden damit begonnen haben, Wissen und Verfahren aus der westlichen (Bio-)Medizin in Ansätze der tibetanischen Medizin einzubinden. Die Frage, ob ein spezialisierteres tibetanisches Medizinwissen im Bereich der Gynäkologie und Pädiatrie gefördert werden soll oder nicht, ist Gegenstand einer fortlaufenden Debatte zwischen Medizinern und den Behörden. Es wurden detaillierte Ergebnisse und Erkenntnisse im Hinblick auf die Diskussion und die Analysen veröffentlicht. Die Publikationen erfassten hierbei unter anderem die Themen der Übertragung und der Verfahren in der tibetanischen Medizin sowie die Repräsentation von Frauen. Die Ergebnisse haben das Potenzial, den Grundstein für eine akademische, politische oder medizinische Beteiligung im Zusammenhang mit der tibetanischen Medizin sowie mit der Gesundheitsversorgung und kommunalen Medizin zu legen.

Schlüsselbegriffe

Tibetanische Medizin, traditionelle Medizin, weibliche Heiler, Amchi, Gesundheitsversorgung

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