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Micro-realities of surrogacy in India

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Detaillierte Studie zu Leihmutterschaft in Indien

Da Indien sich in den letzten Jahren zum internationalen Hotspot für Leihmutterschaft und Reproduktionstourismus entwickelt hat, untersuchte ein EU-finanziertes Projekt hier nun Angebot und Nachfrage.

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SURROG-INDIA (Micro-realities of surrogacy in India) untersuchte diese biomedizinische Praxis aus geschlechtspezifischer Sicht und dokumentierte Berichte und Erfahrungen verschiedener Stakeholder. Primär sollten damit Einblicke in die medizinische Organisation von Leihmutterschaft und den rechtlichen und politischen Rahmen gewonnen werden. Zudem sollten typische Eigenschaften von Bestelleltern und Leihmüttern ermittelt werden, um Details zu Motivation und Auswirkungen in sozioökonomischer Hinsicht zu klären. Schwerpunkt von SURROG-INDIA waren soziale, ökonomische, demographische, medizinische und kulturelle Aspekte sowie Erfahrungen der Interessengruppen, aber auch die Rolle von Dritten, etwa Agenturen, Medien und Kliniken. SURROG-INDIA befragte 8 künftige Elternpaare, 32 Mediziner und/oder Fachspezialisten für assistierte Reproduktion und Leihmutterschaft sowie 33 Leihmütter aus Chennai, Delhi und Mumbai. Weitere Daten stammten aus Feldstudien und von zwei Agentur-Webseiten für Bestelleltern in Indien und weltweit. Die Studie beschäftigte sich mit vier Hauptschwerpunkten: Indien als wichtigster internationaler Anlaufpunkt für Leihmutterschaft, Profile, Geschichte und Motivation von künftigen Elternpaaren und Leihmüttern, Tabu der Leihmutterschaft in Indien sowie Leihmutterschaft als Indikator für Gesundheitszustand und biomedizinisches Potenzial von Frauen in Indien. Die Daten und Ergebnisse wurden in einer bibliographischen Studie, einem Presseüberblick und bislang zwei Artikeln veröffentlicht, zudem richtete SURROG-INDIA eine spezifische bibliographische Datenbank ein. Über die Projektarbeit und Ergebnisse informiert weiterhin ein Buch mit dem Titel "Assisted Reproductive Technologies in the Global South and North – Issues, Challenges and the Future", dessen Mitherausgeber SURROG-INDIA ist. Das Projekt war im November 2016 auch Mitorganisator der ersten internationalen Leihmutterschaftskonferenz in Paris. Die detaillierten Untersuchungen von SURROG-INDIA zu Auswirkungen und Problemen im Zusammenhang mit Leihmutterschaft lieferten empirische Daten, beschreiben die gegenwärtige Lage über die Sichtweise von Medien und Aktivisten hinaus und erschließen damit ein neues Forschungsgebiet, zu dem bislang kaum Fakten vorliegen.

Schlüsselbegriffe

Leihmutterschaft, Indien, SURROG-INDIA, biomedizinisch, Bestelleltern, Leihmutter, assistierte Reproduktion

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