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The Origins of the Roman Inquisition Reconsidered: the Diplomatic Career of Gian Pietro Carafa in England and Spain (1513-19)

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Die Rolle von Gian Pietro Carafa in der römisch-katholischen Kirche und in der römischen Inquisition

Eine aktuelle Studie über Gian Pietro Carafas diplomatische Karriere hat erneut den Einfluss nachgeprüft, den dieser Mann auf die römisch-katholische Kirche, insbesondere in Hinsicht auf die katholische Reformation und Gegenreformation, ausgeübt hat.

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Das EU-finanzierte Projekt CARAFAMCP (The origins of the Roman Inquisition reconsidered: The diplomatic career of Gian Pietro Carafa in England and Spain (1513-19)) sollte vorhandenes Wissen über seine frühere Karriere überprüfen, bevor er 1555 Papst Paul IV. wurde. In Madrid hatte man nicht veröffentlichtes Material entdeckt und so konnte man im Rahmen des Projekts zusammen mit der Neubewertung vorhandener Quellen neues Licht in Carafas Berufung bringen. Ziel der Studie war, die Kontinuität von Carafas Charakter anstelle eines Wendepunkts zwischen den Zeiten der Gegenreformation und der katholischen Reform nachzuweisen. Mit der Rekonstruktion des Weges, der ihn zum Heiligen Offizium der Inquisition brachte, hebt die Forschung die wichtigsten Momente seiner Karriere hervor. Carafas anfängliche geistliche Aktivitäten wurden mit seinen späteren Handlungen in Sachen Inquisition in Verbindung gebracht, wobei sich zeigt, dass sein Hauptziel die Erhaltung der Würde, Regeln und Hierarchien des Heiligen Stuhls war. Carafa reflektierte in seinem berüchtigten Memorial an den Papst von 1532 darüber, wie Korruption und der Verlust der christlichen Werte die Häresie unter den Gläubigen förderten. Seine vorgeschlagenen Lösungen wurden zunächst aufgrund seiner Kritik am Papst und dessen Umgebung verhindert. Jahre 1542 wurde er zum Präfekten der neuen Kongregation des Heiligen Offiziums ernannt, wonach die meisten der Szenarien, die er in seinem Memorial geplant hatte, stattfanden. Von seiner neuen Position aus konnte Carafa seine Ideen in die Tat umsetzen und seinen Aufstieg durch die kirchliche Hierarchie vollenden, indem die Kongregation Einfluss auf die Form der katholischen Reform erlangte. Die Macht der Inquisition wuchs weiter, bis er der Anführer der kirchlichen Hierarchie wurde, deren Mitglieder später vielfach Päpste wurden. Das Ganze war Resultat von Carafas Strategie zur Bewältigung der religiösen Krise. Projektarbeit gibt Einblick in einen Teil der Geschichte der römisch-katholischen Kirche und überdies in die Zensur und die Verfolgung in jener Zeit. Die Forschungsergebnisse künden davon, dass die Ursprünge der katholischen Reform um 1510 zu suchen sind. Während des gesamten Laufzyklus des Projekts wurden fünf wissenschaftliche Arbeiten, eine Bibliografie und ein Lexikonbeitrag verbreitet. In Belgien, Deutschland, Spanien und im Vereinigten Königreich wurden außerdem mehrere Workshops und Konferenzen organisiert. Carafas Biografie wird große Bedeutung für Forschungsthemen im Zusammenhang mit der Gegenreformation und der katholischen Reformation haben.

Schlüsselbegriffe

Carafa, römisch-katholische Kirche, römische Inquisition, katholische Reformation, Gegenreformation, Papst

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