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Paleomagnetic applications for dating and identifying Holocene climate variability in southwestern Europe and Azores Islands as recorded by lake sediments

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Alte Sedimente ermöglichen neues Verständnis des geomagnetischen Felds

Seeablagerungen von der Iberischen Halbinsel haben EU-finanzierten Wissenschaftlern ein tieferes Verständnis des geomagnetischen Felds der Erde während der geologischen Nach-Tertiärzeit ermöglicht.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Das Ziel des Projekts PALEOCLAK (Paleomagnetic applications for dating and identifying Holocene climate variability in southwestern Europe and Azores Islands as recorded by lake sediments) bestand in einer Verbesserung des Nutzens von paläomagnetischer und umweltbezogener Magnetverfahren. Neue, zuverlässige Daten sind entscheidend, um eine detaillierte Rekonstruktion des Magnetfelds der Erde zu erreichen. Daher wurde im Rahmen von PALEOCLAK ein paläomagnetisches Datenverfahren entwickelt, das auf dem Erkennen von Richtungs- und Intensitätsveränderungen des Magnetfelds der Erde anhand von Sedimentablagerungen basiert. Das wichtigste Ergebnis war die Einrichtung eines neuen regionalen europäischen Intensitätsmodells zum geomagnetischen Feld für die vergangenen Jahrtausende, welches eine verbesserte Rekonstruktion von vergangenen Feldintensitätsschwankungen ermöglichte. Die Untersuchung machte ebenfalls den Bedarf zur Einrichtung einer Vorauswahl qualitativ hochwertiger Daten deutlich, um eine genaue Beschreibung des geomagnetischen Felds in der Vergangenheit zu erzielen. Es wurden neue umweltbezogene Sätze mit magnetischen Daten von verschiedenen Seeablagerungen der Iberischen Halbinsel und der Azoren gewonnen. Die Daten wurden zur Identifizierung von Paläoumweltvariationen hinsichtlich Art, Konzentration und Körnchengröße von magnetischen Materialien verwendet. Durch einen Vergleich magnetischer Parameter mit sonstigen verfügbaren sedimentologischen, geochemischen und biologischen Daten waren die Wissenschaftler in der Lage, die Zuverlässigkeit magnetischer Parameter als Näherungswerte für die Klimavariabilität und das menschliche Handeln in der Nach-Tertiärzeit zu evaluieren. Eine umweltmagnetische Untersuchung wurde an einem Sedimentkern aus dem späten Pleistozän/Holozän des Lago de Sanabria und an unterschiedlichem Gestein, das im Einzugsgebiet des Sees in Nordwestspanien liegt, durchgeführt. Hierdurch konnten neue Erkenntnisse zur Klimaentwicklung in der nordwestlichen Iberischen Halbinsel während der letzten Deglaziation gewonnen werden. Bei Sedimenten zwischen 13 und 12.600 Before Present (BP) wurde, zusätzlich zu unwesentlicheren Veränderungen gesteinsmagnetischer Daten vor etwa 14.000 Jahren BP, eine drastische Veränderung magnetischer Eigenschaften festgestellt. Dies stützte die Vorstellung einer schnellen Glaziation im Einzugsgebiet des Lago de Sanabria, welche auf vorausgehenden Sediment-, geochemischen und geomorphologischen Untersuchungen basierte. Neue, zuverlässige Daten sind entscheidend, um eine detaillierte Rekonstruktion des Magnetfelds der Erde zu erreichen. Das im Zuge von PALEOCLAK entwickelte paläomagnetische Datierungsverfahren wird daher die Gestaltung genauer Altersmodelle mit einer hohen Auflösung ermöglichen, in denen Paläoumweltreaktionen auf klimatische und anthropogene Auswirkungen angemessen bestimmt werden können.

Schlüsselbegriffe

Seeablagerungen, Nach-Tertiärzeit, PALEOCLAK, geomagnetisch, paläomagnetisch, Sedimentablagerung, Intensitätsmodell zum geomagnetischen Feld, Näherungswerte, Lago de Sanabria, Geochemie, Geomorphologie

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