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Effective Perinatal Intensive Care in Europe: translating knowledge into evidence based practice

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Wege zur Verbesserung der perinatalen Versorgung für extrem früh Geborene

Etwa 1,5% aller Geburten finden vor der 32. Schwangerschaftswoche statt. Eine umfassendere Nutzung von evidenzbasierter Pflege in ganz Europa wird das beste Ergebnis für diese extrem früh Geborenen gewährleisten.

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Trotz erheblicher Fortschritte in der Medizin in den letzten Jahrzehnten gibt es bei extrem zu früh geborenen Säuglingen immer noch ein hohes Risiko der Sterblichkeit und der Entwicklung von Nervenschäden. Allerdings variieren die Mortalitätsraten je nach geografischer Region um einen Faktor von 2 und höher, was auf eine Disparität bei der Perinatalversorgung hindeutet. Das EU-geförderte Projekt EPICE (Effective perinatal intensive care in Europe: Translating knowledge into evidence based practice) bemühte sich um die Verbesserung der Überlebensraten und der Entwicklung von Frühgeborenen, indem sichergestellt wird, dass wissenschaftliche Erkenntnisse auch in die Praxis umgesetzt werden. Zu diesem Zweck führte das Konsortium Studien in 19 Regionen in 11 Ländern an 850.000 jährlichen Geburten durch, um die Verwendung und die Wirkung von evidenzbasierten Interventionen für extrem früh Geborenen zu bewerten. Die Forscher sammelten demographische und klinische Daten zu mehr als 10.000 sehr früh Geborenen mit Folgedaten über die Gesundheit und die Entwicklung bis zum Alter von zwei Jahren. Informationen in Bezug auf Richtlinien und Praktiken im Zusammenhang mit extrem früh Geborenen aus 134 Neugeborenen- und 123 Entbindungsstationen wurde ebenfalls gesammelt. Das Konsortium entdeckte das Fehlen standardisierter Protokolle und Richtlinien für viele Praktiken auf nationaler, regionaler und Stationsebene. Darüber hinaus wurden viele bewährte evidenzbasierte Praktiken zu wenig genutzt, einschließlich der Einlieferung in Entbindungsstationen mit spezieller Vor-Ort-Versorgung von Neugeborenen sowie Interventionen zur Erhöhung der Überlebenschancen, wie etwa die Verwendung von vorgeburtlichen Kortikosteroiden und die Hypothermieprävention. Da die umfassende Verwendung dieser Praktiken mit einer geringeren Mortalität und Morbidität in Zusammenhang gebracht wurde, erhofft man sich von einer besseren Anleitung für Kliniker eine verbesserte Einhaltung der bewährten Praxis. Die Projektergebnisse wurden auf internationalen Konferenzen und Workshops an regionale Akteure verbreitet. Durch die Vermittlung von Strategien und Maßnahmen zur Verbesserung der perinatalen Versorgung erhoffen sich die Partner eine allgemeine Verbesserung der Behandlungsergebnisse für diese Hochrisikogruppe. Das EPICE-Netzwerk will weiterhin evidenzbasiertes medizinisches Wissen in verschiedenen europäischen Regionen verbreiten und die beste Gesundheitsversorgung ermöglichen.

Schlüsselbegriffe

Perinatale Versorgung, Frühgeborene, Entwicklungsstörungen des Nervensystems, Neugeborenenstation

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