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Galileo EnHancement as BoOster of the Smart CiTies

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Intelligente Städte im Aufwind durch Galileo

Die Vision eines intelligenten Transportsystems für Städte hat bislang den Anlass für die Entwicklung zahlreicher Technologien geben, seien es fahrerlose Fahrzeuge, die automatische Erkennung von Ereignissen oder ampelfreie Transportkonzepte. Das GHOST-Konsortium leistet einen Beitrag mit einer Lösung, die ihresgleichen sucht: geolokalisierte Schnappschüsse von „Orten von Interesse“ (OVI), welche Unregelmäßigkeiten bei der Straßenbeleuchtung oder die Abnutzung von Straßen dokumentieren.

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Die Idee hinter GHOST (Galileo EnHancement as BoOster of the Smart CiTies) ist einfach, aber dennoch unglaublich effektiv. Anstelle der Erfordernis für große Investitionen in neue Technologien nutzt das Konsortium bestehende Lösungen in Bezug auf öffentliche Transportmittel und integriert diese über eine Kamera, die mit einem Galileo-Receiver ausgestattet ist, in ein Webportal. Nach der Einrichtung macht das System Bilder von vorgegebenen VOI, es sendet diese an einen Bildverarbeitungsserver, der automatisch Anomalien erkennt und meldet diese Anomalien über ein Webportal relevanten Stellen. „In dieser Projektphase ist GHOST vor allem darauf ausgelegt, Straßenbeleuchtungsanomalien sowie Straßenabnutzungen zu melden, den Müllabfertigungszustand zu überwachen sowie Verstöße bezüglich des Parkens in zweiter Reihe oder bezüglich Behindertenparkplätzen, die von unzulässigen Fahrzeugen belegt werden, zu erkennen“, sagt Emiliano Spaltro, Managing Partner von Alpha Consult – das Unternehmen, dem die Informationsverbreitungs- und Kommunikationsaktivitäten des Projekts obliegen. „Darüber hinaus sind bereits weitere fortgeschrittene Dienste ermittelt worden, die etwa Verletzungen von Busspuren und Stadtmaut-Bereichen betreffen.“ Das im Dezember 2016 abgeschlossene GHOST-Projekt kulminierte in einem „Test Readiness Meeting“, das in Belgrad abgehalten worden war. Unter Verwendung eines Busses, der von einem der Projektpartner bereitgestellt worden war, wurde eine Live-Demonstrations-Veranstaltung abgehalten. „Alle Teilnehmer begaben sich auf eine Fahrt von ca. 20 Minuten entlang einer vorgegeben Route. In diesem Zeitraum konnten erfolgreich acht Orte von Interesse in Augenschein genommen werden, die unterschiedliche Anwendungsfälle abdecken“, erklärt Srdjan Tadic, Vice President von BITGEAR und technischer Koordinator von GHOST. Das Hauptverkaufsargument des Systems geht auf die Galileo-Positionsbestimmung zurück, da es möglich ist, völlig autonom, je nach Größe des OVI, Schnappschüsse in einem Fehlerbereich zwischen 1 und 10 Metern zu machen. In urbanen Umgebungen mit immer größerer Bevölkerungsdichte kann ein solches Leistungsniveau nur dank der Nutzung von E-GNSS-Technologien in Kombination mit Trägheitssensoren erreicht werden, die auf Kalman-Filtern beruhen – ein Algorithmus, bei dem, um eine höhere Präzision zu erreichen, anstelle einer einzigen Messung eine Reihe von Messungen verwendet wird, die Beobachtungen über einen längeren Zeitraum zugrunde liegen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Belgrad-Tests war die Nutzung einer Smartphone-Anwendung, die von dem Projektkonsortium entwickelt worden ist und mit der das Interesse von Stadteinwohnern geweckt werden soll. „Dank dieser App – die kostenfrei und bereits auf den App-Märkten erhältlich ist – und auf freiwilliger Basis können die Einwohner einen Beitrag leisten, indem sie beim Erkennen von Stadtinfrastruktur-Anomalien mithilfe ihrer Smartphones geolokalisierte Schnappschüsse zusammenstellen“, merkt Spaltro an. „Dieses Engagement verbessert das gesamte System und verleiht dem Einzelnen eine zentrale Rolle.“ Weitere Fortschritte Die Projektpartner arbeiten derzeit an der Feineinstellung eines Geschäftsplans, um die GHOST-Technologie in die vielversprechendsten Märkte zu bringen. „Es wurden bereits wichtige Kontakt geknüpft und interessierte öffentliche Behörden wurden miteinbezogen. Das kommerzielle Netzwerk des Konsortiums wird zudem für eine einfachere GHOST-Einführung bei zukünftigen Verträgen erheblich unterstützt“, sagt Spaltro. Abgesehen von öffentlichen Stellen und Einwohnern adressiert das Konsortium ebenfalls Unternehmen im Bereich der Abfallwirtschaft oder Verkehrspolizeiabteilungen. Damit potenzielle regulatorische Probleme bspw. in Bezug auf nationale Gesetze in Verbindung mit der Weitergabe von Daten oder dem Datenschutz überwunden werden, wurde im Zuge von GHOST eine Risikobewertung durchgeführt, um Integrationsbeschränkungen aufzulisten und um sicherzustellen, dass das neue System den bestehenden europäischen regulatorischen Standards entspricht. Indem die Bewegungen von Fahrzeugen genutzt werden, verfolgt GHOST einen wettbewerbsfähigen Ansatz zur Verbesserung der Effizienz im städtischen Betrieb und bei der Infrastrukturüberwachung. Die Projektpartner sind zuversichtlich, dass das System eine schnellere Erkennung von Ereignissen in Verbindung mit dem Parken in zweiter Reihe oder mit der Straßenabnutzung ermöglichen wird und somit potenzielle Staus, Unfälle und Verschmutzung reduziert werden. „Aufgrund unserer Vor-Ort-Tests und günstigen Laborresultate planen wir bereits die Fortsetzung des GHOST-Projekts, um für das System Technologie-Reifegrad 9 zu erreichen. Der nächste Schritt für uns besteht darin, eine On-Board-Bildverarbeitung in Echtzeit bereitzustellen, damit das System dynamischere Szenarien wie beispielsweise Busspurverstöße oder die Durchsetzung von Mautgebühren bewältigen kann“, schlussfolgert Christoforos Kavadias, Project Manager bei TELETEL und administrativer Koordinator von GHOST.

Schlüsselbegriffe

GHOST, intelligente Städte, Ereignis, Galileo, Ort von Interesse, Schnappschuss, Straßenbeleuchtung, GNSS, Smartphone, App, Sensoren, Busspur

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