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Sperone Speroni and his Legacy (1508-1588). Literature, Philosophy and the Vernacular

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Zum wichtigen Beitrag des Renaissancephilosophen und Autors Sperone Speroni zum vernakularen Aristotelismus

Eine EU-Initiative erforschte, wie Sperone Speroni, ein italienischer Renaissancephilosoph und Gelehrter aus dem 16. Jh., dazu beitrug, die Aristotelischen Schriften in die Volkssprache zu übertragen.

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Neben Italien war Speronis Einfluss auch in Frankreich maßgeblich, wie aus Verbindungen zu vielen wichtigen Persönlichkeiten des kulturellen Lebens wie Pierre de Ronsard und Joachim du Bellay hervorgeht. Allerdings wurde Speroni von der Forschung bislang eher vernachlässigt, obwohl er ein hervorragendes Fallbeispiel für die Verbreitung der Volkssprache im Italien der Renaissance darstellt. Das Das EU-finanzierte Projekt A-SPERONI (Sperone Speroni and his legacy (1508-1588). Literature, philosophy and the vernacular) untersuchte die Sicht Speronis auf zeitgenössische Institutionen und intellektuelle Strömungen wie auch den Einfluss seines Wirkens in Frankreich und Italien. So rekonstruierten die Projektpartner Speronis intellektuelle Biographie mittels eingehender Lektüre zweier Werke von Speroni. Sie analysierten Dialoge und Diskurse und deren Bezug zur zeitgenössischen akademischen Debatte und werteten sowohl Manuskript wie auch Druckmaterial aus. Weiterhin wurden mehrere Abschnitte der zwischen 1542 und 1590 erschienenen Ausgabe der "Dialoge" verglichen. Die Forscher untersuchten Speronis Einfluss in Italien, indem sie zwei seiner Dialoge mit einem der Werke von Alessandro Piccolomini zu Aristoteles aus dem Jahr 1542 verglichen, und schließlich auch seinen Einfluss auf Frankreich in der Renaissance betrachteten. Die Studie erklärt Speronis Konzeption von Sprache und Übersetzung und die wichtige Rolle, die er bei der Übertragung der Werke von Aristoteles in die Volkssprache innehatte. Speronis Kompetenz und detaillierte Kenntnis von Philosophie und Literatur wurden darin ebenso ersichtlich wie seine ursprüngliche Verwendung der Dialogform. Weitere Analysen zeigten, wie Speroni durch den Dialog in der Volkssprache die Überzeugungskraft der Rhetorik demonstriert und seine Position in den "Dialogen" verdeutlichte. Weiterhin wurde auch Speronis Beitrag zur Debatte des 16. Jahrhunderts zu sprachlichen Aspekten, seine intellektuelle Leistung und der Einfluss auf die Renaissance in Italien und Frankreich aufgezeigt. A-SPERONI belegte, dass Speroni nicht nur für italienische und französische Sprach- und Literaturwissenschaftler, sondern auch für die sehr viel breitere Geschichtsforschung zu Renaissancephilosophie und kulturellen Institutionen relevant ist und weitere Forschungen lohnt. Das Projekt stellte auch die Weichen dafür, dass Speroni in anderen Ländern in Lehrbücher und Unterrichtsprogramme zur Geschichte der italienischen Sprache und Literatur aufgenommen wird.

Schlüsselbegriffe

Sperone Speroni, vernakularer Aristotelismus, A-SPERONI, Literatur, Philosophie

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