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Labor-market returns to postsecondary education in Europe and the United States

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Wie tertiäre Bildung Einfluss auf Arbeitsmarktergebnisse nimmt

Von der Schule ins Arbeitsleben: Forscher haben topmoderne statistische Verfahren und Methoden angewandt, um unser Wissen darüber zu verbessern, wie sich postsekundare Bildung auf Arbeitsmarktergebnisse auswirkt.

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Es ist allgemein anerkannt, dass sich Bildung in Form besserer Jobs und höherer Gehälter auszahlt. Aber wie sehr verbessert postsekundare Schulbildung tatsächlich die Arbeitsmarktergebnisse? Dieser Frage gingen die Forscher nun im Rahmen des EU-finanzierten PSE RETURNS-Projekt nach. Unter Führung des Projektkoordinators Dr. Christopher Jepsen konzentrierte sich die Untersuchung auf die Quantifizierung des Werts der Arbeitsmarktrenditen in Europa wie auch den Vereinigten Staaten. Drei Forschungsrichtungen Aufbauend auf einem bereits existierenden Projekt wurden in der Vorlaufforschung die Arbeitsmarkt- und Bildungsergebnisse im Zusammenhang mit dem allgemeinbildenden Aufbautest (General Education Development test, GED) aus den Vereinigten Staaten untersucht. Diese Arbeit wurde in Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen von der University of Missouri und der University of Kentucky durchgeführt. Das zweite Thema drehte sich in Zusammenarbeit mit den Kollegen von der University of Missouri um die Arbeitsmarktrenditen für gewinnorientierte höhere Schulen und Universitäten in den Vereinigten Staaten. Das Team hat innerhalb der IZA Discussion Paper Series ein dementsprechendes Arbeitspapier veröffentlicht. Letztlich ging die dritte Forschungsrichtung den Arbeitsmarktergebnissen der postsekundaren Bildung in Europa nach. Um die Arbeitsmarktrenditen der beruflichen postsekundaren Bildung in Finnland zu untersuchen, arbeitet PSE RETURN mit Forschenden von der Handelshochschule Turku, der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Turku, und der Universität Jyväskylä, Finnland, zusammen. Tertiäre Bildung steigert Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeiten Bei der Erforschung des GED wandte man Regressionsdiskontinuität an, um Menschen zu vergleichen, die knapp über und knapp unter einem Schwellenwert liegen. „Im Zusammenhang mit dem GED-Test finden wir keinen erkennbaren Unterschied bei Beschäftigung und Einkommen zwischen Personen, die den Test gerade so bestehen, und Personen, die knapp durchfallen“, erklärt Dr. Jepsen. „Wenn man davon ausgeht, dass die Resultate in Europa den Ergebnissen in den USA ähnlich wären, bestehen die weiterführenden Konsequenzen dieser Befunde darin, dass es unwahrscheinlich ist, dass ein Test ähnlich dem GED die Arbeitsmarktergebnisse in Europa verbessert wird.“ Unter Einsatz einer personenbezogenen Fixed-Effects-Methode ergab die Untersuchung von gewinnorientierten Schulen in den Vereinigten Staaten, dass der Besuch derartiger Einrichtungen innerhalb der ersten fünf Jahre nach Arbeitsmarkteintritt mit Verbesserungen im Einkommen in Höhe von 25 % oder mehr verbunden ist. „Wichtigste Konsequenz der Resultate für US-amerikanische gewinnorientierte Colleges und Universitäten ist, dass es zumindest in den USA Raum für den Privatsektor in Bezug auf das Angebot postsekundarer Bildung geben könnte, der den Schülerinnen und Schülern zugute kommt“, erläutert Dr. Jepsen. Bei der Forschung über berufliche Programme in Finnland setzte man die gleiche Fixed-Effects-Methodik sowie eine Matching-Methode ein. „Im Vergleich zu Personen ohne postsekundare Bildung haben berufsbezogene Bachelor-Studiengänge besuchende Studierende in Finnland nach Ablauf von zehn Jahren einen höheren Jahresverdienst von ungefähr 3 500 EUR, bzw. 13 %, und es sind Beschäftigungszuwächse von 2,5 Prozentpunkten zu verzeichnen“, erklärte Dr. Jepsen. Außerdem zeigte die Studie, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer von berufsbildenden Masterprogrammen 5 Jahre danach einen rund 8 % höheren Verdienst einstreichen konnten. Mehr Flexibilität ist besser! Die wichtigste Feststellung aus dem Projekt ist, dass die Teilnahme an tertiären Bildungsgängen (ob an gewinnorientierten höheren Schulen/ Universitäten in den Vereinigten Staaten oder berufsbildenden Bachelor- und Masterstudiengängen in Finnland) mit besseren Beschäftigungsmöglichkeiten verbunden ist. Die Arbeit weist außerdem den Weg zu einer verbesserten Einschätzung der Arbeitsmarktrenditen. Im Gegenzug betont sie die Bedeutung der Anwendung eines flexibleren Modells zur Abschätzung der Arbeitsmarktrenditen im Zusammenhang mit Bildung. Die Projektforschung ist noch im Gange und Dr. Jepsen ist zuversichtlich, „dass in den Resultaten in Hinsicht auf US-amerikanische gewinnorientierte Colleges und Universitäten den Potenzial steckt, fundierte Leitlinien für bestmögliche Verfahren zur Berechnung der Arbeitsmarktrenditen von Bildung zu erstellen.“ Das Projektteam ist auf aktive Weise mit der Verbreitung der Ergebnisse beschäftigt. Zu den wichtigsten Veröffentlichungen zählen „Labor-market returns to the GED using regression discontinuity analysis“ (Arbeitsmarktrenditen zum GED mittels Regressionsdiskontinuitätsanalyse; Journal of Political Economy), „Second chance for high-school dropouts? A regression discontinuity analysis of post-secondary educational returns to the GED“ (? (Zweite Chance für Schulabbrecher? Eine Regressionsdiskontinuitätsanalyse der Renditen tertiärer Bildung zum GED; Journal of Labor Economics) und „More skilled, better paid: Labor-market returns to vocational postsecondary education“ (Besser gebildet, besser bezahlt: Arbeitsmarktrenditen aus beruflicher postsekundarer Bildung; Oxford Economic Papers, bevorstehend).

Schlüsselbegriffe

PSE RETURNS, tertiäre Bildung, postsekundare Bildung, Arbeitsmarktrenditen, beruflich, Einkommen, Universitäten, Beschäftigung, gewinnorientierte höhere Schulen, Regressionsdiskontinuität

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