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Inhalt archiviert am 2024-05-27

Co-creating Ecosystem-based Fisheries Management Solutions

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Rahmenwerk zur Entscheidungsunterstützung für effektiveres Fischereimanagement

Heutzutage sind Fischereien im Allgemeinen auf eine einzelne Art ausgelegt, doch dieser Ansatz ist von Natur aus mit Mängeln behaftet. Ein auf mehrere Spezies ausgerichteter oder ein ökosystembasierter Ansatz ist erforderlich, um die Situation zu verbessern und künftige Nachhaltigkeit sicherzustellen.

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Ein Ökosystem-Ansatz im Fischereimanagement (EAFM) muss wesentlich mehr Daten berücksichtigen als ein auf nur eine Art ausgerichteter Ansatz. Er kann den Managern von Fischereien geeignetere Richtlinien an die Hand geben und ihnen so helfen, die Ressourcen so nachhaltig wie möglich zu nutzen. Weg von Fischereimanagementmethoden mit nur einer Spezies „Das oberste Ziel von MareFrame bestand darin, die erforderlichen Instrumente und Richtlinien zu schaffen, um die erhöhte Umsetzung eines EAFM in Europa zu ermöglichen“, so Dr. Anna Kristín Daníelsdóttir, Koordinatorin des EU-finanzierten Projekts MareFrame (Co-creating Ecosystem-based Fisheries Management Solutions). „Unser Ziel war es, dazu beizutragen, die Barrieren zu beseitigen, die der breiteren Nutzung von EAFM im Wege stehen.“ Um seine Ziele zu erreichen, entwickelte das Projektteam ein Rahmenwerk zur Entscheidungsunterstützung (DSF). Dieses besteht aus der gemeinsamen Schaffung von Prozessen, Ökosystem-Modellen, Instrumenten zur Unterstützung von Entscheidungen und Bildungsmitteln. Instrumente zur Unterstützung gesunder mariner Ökosysteme und Fischereien Ko-Kreation ist eine Theorie der Wechselwirkungen, in der analytische und partizipatorische Instrumente kombiniert werden, um Wissen zu generieren, das wissenschaftlich anerkannt (Glaubwürdigkeit), politisch relevant (Salienz) und gesellschaftlich belastbar (Legitimität) ist. Die Erkenntnisse zeigen, dass ein „Ansatz der Ko-Kreation Vorteile bringt, die über das hinausgehen, was mittels traditioneller Forschung erreicht werden könnte, und effektiv zur Umsetzung eines Ökosystem-Ansatzes im Fischereimanagement in Europa beitragen könnte, besonders da Eingaben von Interessengruppen und deren Zustimmung Schlüsselelemente sind, um Veränderungen im marinen Sektor zu erzielen“, merkt Dr. Daníelsdóttir an. Die Forscher haben 10 Ökosystem-Modelle entwickelt und ausgearbeitet, die dann in acht Fallstudien getestet wurden. Die Fallstudien umfassten datenreiche marine Ökosysteme mit einer langen Historie der Nutzung von Fischereien bis hin zu datenarmen Systemen, in denen es an biologischen, ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Informationen fehlt. Dr. Daníelsdóttir erklärt, dass die Modelle „Informationen umfassen, die Fischereimanagern und Entscheidern helfen, sich ein realistisches Bild davon zu machen, wie sich ihre heute getroffenen Entscheidungen auf die Schlüsselfaktoren des Ökosystems von morgen auswirken könnten.“ Die Entwicklung von Tools zur Entscheidungsunterstützung ermöglichen es Interessengruppen wie Fischereimanagern und Entscheidern, die Ökosystem-Modelle ganz einfach zu interpretieren. Darüber hinaus ermöglichen die Tools es ihnen, Abwägungen zwischen Szenarien über zahlreiche Dimensionen hinweg zu bewerten und dabei ausdrücklich ihre Präferenzen und Prioritäten zu berücksichtigen. Die meisten dieser DSF-Instrumente sind von allgemeiner Natur und können ohne Weiteres auf neue Fälle angewandt werden, so dass sie auch über das Projekt hinaus von Nutzen sind. Die Forscher haben Bildungsmaterialien erstellt, die für EAFM relevant sind, und Weiterbildungsmaßnahmen, Workshops und Webinare durchgeführt, in denen diese Ressourcen verwendet wurden. Die Materialien stehen zum Download bereit oder können direkt über das Tutor-Web-Tool genutzt werden. Die Inhalte sind für Ausbilder kostenlos und können Studierenden als Kurse zugewiesen werden. Sie haben einen Fahrplan in der Form eines Grundsatzpapiers für die Integration von DSF in EAFM erstellt. Dazu gehört auch die Identifizierung von Barrieren, die der breiteren Umsetzung von DSF im Wege stehen, und Empfehlungen für EU-Entscheidungsträger und Politiker, wie man diese überwinden kann. Und schließlich haben die Teammitglieder ein interaktives Lernwerkzeug entwickelt, um die wichtigsten DSF-Nutzer zu schulen. Die EAFM-Umsetzung sollte hier nicht enden Dr. Daníelsdóttir hofft, das Momentum und die Begeisterung, die durch MareFrame entstanden sind, erhalten und darauf aufbauen zu können. Eine kommende Sonderausgabe der Zeitschrift Fisheries Research widmet sich wissenschaftlich begutachteten Publikationen zu den Ergebnissen. Das Projekt wurde auch im International Council for the Exploration of the Sea, einer globalen Organisation, die Wissenschaft und Ratschläge zur Unterstützung der nachhaltigen Nutzung der Ozeane entwickelt, und in den Fahrplänen der Allgemeinen Kommission für die Fischerei im Mittelmeer besprochen. „Die Anwendung eines ökosystembasierten Ansatzes wird nicht nur helfen, die Umwelt zu schützen und die Nachhaltigkeit zu verbessern, sondern auch die kostspieligen Investitionen des Fischereiwesens sichern und deren Wert steigern“, fügt sie hinzu. „Fischereien sind eine Wirtschaftstätigkeit mit bedeutender Wirkung für die Gesellschaft.“ Dr. Daníelsdóttir fasst zusammen: „EAFM ermöglicht es uns, solche externen Effekte im Management zu berücksichtigen, anders als in den traditionellen, auf eine Spezies ausgelegten Ansätzen, die derzeit in den meisten Fischereien genutzt werden. Bei erfolgreicher Umsetzung stellt der Ansatz einen erweiterten und bedeutungsvollen Teilhabeprozess sicher, der besonders aufgrund der Komplexität des EAFM und der Gegebenheiten in den EU-Institutionen wichtig ist.“

Schlüsselbegriffe

MareFrame, ökosystembasierter Ansatz, Fischereimanagement, Rahmenwerk zur Entscheidungsunterstützung, Fischereimanager

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