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Towards an e-infrastructure Roadmap for Open Science in Agriculture

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Warum eine offene Wissenschaft für die Landwirtschaft so wichtig ist

Eine EU-finanzierte Initiative hat in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen, Akteuren im Bildungswesen und Entscheidungsträgern einen Fahrplan erstellt, mit dem eine elektronische Infrastruktur für die Agrarforschung entwickelt werden soll.

Lebensmittel und natürliche Ressourcen icon Lebensmittel und natürliche Ressourcen

Bis zum Jahr 2050 muss unsere Erde weitere zwei Milliarden Menschen mehr ernähren – eine nie da gewesene Herausforderung, die wir meistern müssen, ohne die Natur auszubeuten. Jetzt muss geklärt werden, wie man Nutzpflanzen ohne den Einsatz synthetischer chemischer Pestizide anbaut, die biologische Vielfalt erhält und CO2-neutrale und klimabeständige Systeme in der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft schafft. Doch diese Fragen sind äußerst umfangreich und komplex und betreffen die gesamte Erde. Sie können nur von mehreren Interessengruppen koordiniert und gemeinsam gelöst werden: Bürgerinnen und Bürgern, Landwirten, privatwirtschaftlichen Unternehmen und Forschern. Um die Herausforderungen anzugehen, mit denen sich die Gesellschaft konfrontiert sieht, müssen die Beteiligten, vor allem die Forscher, ihre Daten miteinander teilen und verbinden und bei ihrer Kooperation die Schranken von Staatsgrenzen und wissenschaftlichen Disziplinen überwinden. Eine Hauptaufgabe ist es dabei, den schnellstmöglichen Wissensaustausch zu organisieren. Die Zukunft der Agrarforschung Das Horizont 2020-Projekt e-ROSA hat sich dieser Thematik angenommen und im Rahmen eines langfristigen Programms eine elektronische Infrastruktur für offene Wissenschaft in der Landwirtschaft geschaffen. Ziel war es, Europas global führende Position in diesem Bereich der Forschung und Innovation abzusichern. „Die Initiative hat eine gemeinsame Vision einer nachhaltigen elektronischen Infrastruktur für Forschung und Bildung in der Landwirtschaft entwickelt, die auf praktischen Empfehlungen basiert, die sich wiederum in einem gemeinsamen Fahrplan widerspiegeln“, sagt Projektkoordinatorin Odile Hologne. Offene Wissenschaft bezieht sich hauptsächlich auf die Entwicklung von Forschungspraktiken, mit denen die Zusammenarbeit von Forschern oder anderen, wie Bürgern oder Unternehmen, ausgebaut werden soll. Sie soll den Austausch von Kenntnissen und aller digitalen Ressourcen wie Daten oder Software verbessern, um Innovation zu fördern. Darum spielt sie im Bereich Ernährung und Landwirtschaft eine Schlüsselrolle. Forscher, die vor allem mit Forschern und Akteuren im Bildungswesen der Agrar- und Lebensmittelbranche zusammenarbeiteten, sowie Fachleute und politische Entscheidungsträger der EU konnten auf bestehende Projekte, Netzwerke und internationale Abkommen aufbauen. Hologne erklärt: „Wir erstellen eine Übersicht dieser Initiativen und filtern Prioritäten und Lösungen heraus, die eine offene, digitale und datenintensive Wissenschaft für die Landwirtschaft entstehen lassen.“ Interessengruppen mit gemeinsamer Vision Die Projektpartner haben eine bibliometrische Untersuchung durchgeführt, um herauszufinden wer die akademischen Interessengruppen in der Ernährungs- und Landwirtschaft sowie der IKT sind und welche ihre Tätigkeitsbereiche sind. Die Forscher haben zudem einen Entwurf für ein Zukunftskonzept erstellt, in dem erklärt wird, welchen Mehrwert die Methoden der offenen Wissenschaft bei gesellschaftlichen Herausforderungen wie dem Klimawandel bringen und wie die digitale (elektronische) Infrastruktur den Austausch von Wissen verbessern kann. In dem Fahrplan wird unter anderem hervorgehoben, wie wichtig es ist, dieselben Begrifflichkeiten zu nutzen, um digitale Ressourcen (Daten, Software usw.) besser finden und integrieren zu können. e-ROSA hat außerdem ein „immaterielles Ergebnis“ gebracht: „Dazu gehört eine Gemeinschaft internationaler Interessengruppen aus dem privaten und öffentlichen Agrar- und Lebensmittelsektor, die dieselbe Vision haben oder die Herausforderungen auf dieselbe Weise verstehen und sich auf Lösungen einigen können, wie man digitale Ressourcen besser miteinander teilen kann“, so Hologne. Mit e-ROSA können politische Entscheidungsträger und Fördermittelgeber auf Basis der im Fahrplan herausgestellten Prioritäten ihre jeweilige Agenda aufeinander abstimmen. „Die wichtigste Herausforderung einer elektronischen Infrastruktur in der Agrarwissenschaft liegt darin, wie man Ergebnisse verbreitet, damit die tatsächliche digitale Ressourcenlandschaft weniger stark fragmentiert wird und gesellschaftliche Herausforderungen gelöst werden können“, so Hologne abschließend.

Schlüsselbegriffe

e-ROSA, digital, Agrar- und Lebensmittelbranche, elektronische Infrastruktur, offene Wissenschaft, Fahrplan

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