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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Forscher stellen Rückgang an Wildbienen und der von ihnen bestäubten Blütenpflanzen fest

Ein Team von europäischen Wissenschaftlern hat nachgewiesen, dass die Vielfalt von Bienen und der von ihnen bestäubten Blütenpflanzen signifikant zurückgeht. Wissenschaftler aus dem VK, den Niederlanden und Deutschland haben Daten über die biologische Vielfalt von hunderten ...

Ein Team von europäischen Wissenschaftlern hat nachgewiesen, dass die Vielfalt von Bienen und der von ihnen bestäubten Blütenpflanzen signifikant zurückgeht. Wissenschaftler aus dem VK, den Niederlanden und Deutschland haben Daten über die biologische Vielfalt von hunderten Lebensräumen zusammengestellt und dabei herausgefunden, dass die Vielfalt an Bienen in fast 80 Prozent dieser Gebiete zurückging. Auch bei vorangegangenen Forschungsstudien wurde ein Rückgang der Bienenvielfalt in einer kleinen Zahl von Lebensräumen festgestellt, doch dies ist die erste Studie, die einen Rückgang der Bienenvielfalt in großem Umfang belegt. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass parallel zum Rückgang der Bienenvielfalt auch ein Rückgang der Wildblumenarten, die durch die Bienen bestäubt werden, zu verzeichnen ist. Gleichzeitig ist jedoch die Population an wind- und selbstbestäubenden Pflanzen gleich geblieben oder hat sogar zugenommen. Die Forscher hoffen nun zu klären, ob der Rückgang der Bienen durch den Rückgang der Wildblumen verursacht wird oder umgekehrt, oder ob beide sozusagen in einem Teufelskreis miteinander verstrickt sind, auf den der Rückgang zurückzuführen ist. "Was auch immer die Ursache ist, die Studie zeigt eine beunruhigende Erklärungsmöglichkeit auf, bei der Rückgänge bei einigen Arten Kaskaden-Effekte lokaler Ausrottungen unter anderen assoziierten Arten auslösen", erläuterte Dr. Koos Biesmeijer von der Universität Leeds. Der Rückgang der Bienenpopulation könnte ernsthafte Auswirkungen auf die Landwirtschaft haben. "Der ökonomische Wert der Bestäubung wird weltweit auf jährlich 30 bis 73 Milliarden Euro geschätzt", so Dr. Simon Potts von der Universität Reading. Die jüngsten Zahlen für die EU stammen aus dem Jahr 1989, als die EU nur 12 Mitglieder hatte. Selbst damals wurde der ökonomische Wert der Bestäubung von nur 30 Nutzpflanzen durch Honigbienen auf 4,25 Milliarden Euro jährlich geschätzt. Die Forscher arbeiten derzeit daran, diese Informationen zu aktualisieren. L) L) Es wird geschätzt, dass 84 Prozent aller europäischen Nutzpflanzen für ihre Bestäubung direkt von Insekten abhängig sind. Dies umfasst viele Obst- und Gemüsearten sowie Nüsse, Samen und Kräuter. Der Verlust der Bienenvielfalt wäre nicht so alarmierend, solange ähnliche Insektenarten, die in der Lage sind, dieselben Pflanzenarten zu bestäuben, überlebten. Doch leider hat die Studie gezeigt, dass die Populationen von Insekten, die ein begrenztes Spektrum von Pflanzenarten bestäuben oder spezialisierte Habitatsansprüche haben, am ehesten zurückgehen. Dies bedeutet, dass eine kleine Zahl von Generalisten eine größere Zahl von selteneren Spezialisten ersetzt. L) L) Laut Dr. Biesmeijer haben die Ergebnisse ernsthafte Auswirkungen. "Wenn dieses Muster sich anderenorts auch bestätigt, dann droht der Verlust wichtiger 'Dienstleistungen' durch die Bestäuber, die wir geradezu selbstverständlich in Anspruch nehmen - und damit auch das Verschwinden von Pflanzen, an denen wir uns in der Landschaft erfreuen."

Länder

Deutschland, Niederlande, Vereinigtes Königreich

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