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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Menschliche Aktivitäten beeinflussen Niederschlagsmuster

Laut einer neuen Forschungsarbeit eines internationalen Wissenschaftlerteams haben menschliche Aktivitäten einen erheblichen Einfluss auf die weltweiten Niederschlagsmuster. Während des 20. Jahrhunderts haben sich die Niederschlagsmuster weltweit entschieden verändert: in nö...

Laut einer neuen Forschungsarbeit eines internationalen Wissenschaftlerteams haben menschliche Aktivitäten einen erheblichen Einfluss auf die weltweiten Niederschlagsmuster. Während des 20. Jahrhunderts haben sich die Niederschlagsmuster weltweit entschieden verändert: in nördlichen Breitengraden regnet und schneit es mehr, wogegen andere Regionen trockener zu werden scheinen. In ihrem Artikel in der Fachzeitschrift Nature erklären die Forscher, wie sie beobachtete Veränderungen bei den Niederschlagsmengen auf verschiedenen Breitengraden mit den simulierten Veränderungen aus 14 Klimamodellen verglichen haben. Sie legen zum ersten Mal dar, dass diese Veränderungen weitgehend auf menschliche Aktivitäten zurückgehen. "Wir zeigen, dass die durch den Menschen verursachte Erwärmung einen nachweisbaren Einfluss auf beobachtete Veränderungen bei der durchschnittlichen Niederschlagsmenge innerhalb von bestimmten Breitengraden hat. Diese Veränderungen können nicht durch die natürliche Klimaveränderung oder natürliche Erwärmung erklärt werden", schreiben die Wissenschaftler. Für Bereiche, die zwischen dem 40. und 70. Breitengrad nördlich des Äquators liegen - in diesem Streifen liegen Europa, Russland und Kanada - können zwei Drittel des beobachteten Anstiegs der Niederschlagsmenge auf menschliche Aktivitäten zurückgeführt werden, führen die Forscher an. Derweil werden die tropischen und subtropischen Gebiete der Nordhalbkugel (0 bis 30 Grad Nord), die genau nördlich des Äquators liegen, immer trockener. Die Wissenschaftler führen ein Drittel dieses Rückgangs der Niederschlagsmengen auf menschliche Aktivitäten zurück. Zu den Regionen dieses Breitengrads gehören Mexiko, Zentralamerika und Nordafrika. Und schließlich gehen alle Steigerungen der Niederschlagsmengen, die in den tropischen und subtropischen Gebieten der Südhalbkugel beobachtet wurden, auf durch den Menschen verursachte Faktoren zurück. Den Forschern zufolge können manche Veränderungen in den Niederschlagsmengen auf natürliche Faktoren wie Vulkanaktivitäten zurückgeführt werden, aber im Vergleich zu den Folgen durch menschliche Aktivitäten haben sie nur einen geringen Einfluss. "Die beobachteten Veränderungen, die größer sind als durch die Modellsimulationen geschätzt wurde, können bereits wesentliche Auswirkungen auf Ökosysteme, Landwirtschaft und die menschliche Gesundheit in den Regionen haben, die auf veränderte Niederschlagsmengen besonders empfindlich reagieren, wie beispielsweise die Sahelzone", warnen die Wissenschaftler. Vergangene Untersuchungen konnten diese Auswirkungen nicht feststellen, da man sich in diesen mit der globalen Niederschlagsmenge als Ganzem befasste, wobei die Tendenzen zu verstärkter Trockenheit in einigen Regionen die gesteigerte Niederschlagsmenge in anderen Regionen aufwog.

Länder

Kanada, Japan, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten

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