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45 Projekte erhalten Rechenzeiten im europäischen Supercomputing-Netzwerk DEISA

Ungefähr 45 Forschungsprojekte wurden im Rahmen der DEISA Extreme Computing Initiative (DECI) 30 Millionen Stunden Rechenzeit von Europas leistungsstärksten Supercomputern der Distributed European Infrastructur (DEISA) erteilt. Die Infrastruktur, finanziert unter dem Sechsten ...

Ungefähr 45 Forschungsprojekte wurden im Rahmen der DEISA Extreme Computing Initiative (DECI) 30 Millionen Stunden Rechenzeit von Europas leistungsstärksten Supercomputern der Distributed European Infrastructur (DEISA) erteilt. Die Infrastruktur, finanziert unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) der EU, wird es diesen Projekten nun erlauben, Operationen oder Simulationen durchzuführen, die Hochleistungsrechner des sogenannten high-performance Computing (HPC) benötigen. DEISA, das eine Reihe führender nationaler Supercomputer in Europa mit einer hohen Bandbreite (10 Gigabytes/Sekunde) miteinander über ein Point-to-Point-Netzwerk verbindet, hat DECI im Jahr 2005 gestartet. Jedes Frühjahr wird ein Aufruf für Vorschläge im Bereich des "extreme computing" veröffentlicht. Den Angaben der Organisation zufolge sind auf den Aufruf 2007 über 60 Vorschläge eingegangen, was zeige, dass es "das Bedürfnis nach einem dauerhaften europäischen HPC-Ökosystem gibt". In den Jahren 2005 und 2006 erhielt DEISA durchschnittlich 40 bis 50 Vorschläge. Mehr als 50 Projekten wurde in den zwei Jahren Rechenzeit zugeteilt. "DECI wurde als das richtige Instrument zur Verstärkung der Auswirkungen von DEISA auf Europas Wettbewerbsfähigkeit in Wissenschaft und Technologie geschaffen und unterstützt", erklärt Projektkoordinator Victor Alessandrini vom Französischen Institut für Entwicklung und Ressourcen der Computerwissenschaften (CNRS-IDRIS). Eines der Projekte, die bereits von dem Programm profitiert haben, ist das deutsch-britische Projekt POLYRES, das als Erstes ein bestimmtes physikalisches Modell für das Anfangsstadium der Vesikulation - oder Bläschenbildung - in Zellen verifizierte: Mithilfe von Computersimulationen im großen Maßstab hat das Projekt herausgefunden, dass, wenn Proteine sich an Zellmembranen binden und sie verformen, diese sich aufgrund der Deformation, die sie an der Membran auslösen, gegenseitig indirekt anziehen können. Wenn genügend Proteine zur Verfügung stehen, kann dies dazu führen, dass sich die Membran nach innen faltet, ein Prozess, der auch als Membraninvagination bezeichnet wird. POLYRES hat so bewiesen, dass es membranvermittelte Interaktionen gibt. Nach diesem Mechanismus hatten Physiker zwei Dekaden lang geforscht. Die diesjährige Auswahl von 45 Projekten umfasst wichtige Wissenschaftsbereiche: mit dabei Materialwissenschaft (12 Projekte), Astrowissenschaften (acht Projekte), Ingenieurwesen (acht Projekte), Biowissenschaften (acht Projekte), Geowissenschaften (vier Projekte), Plasmaphysik (drei Projekte) und Informatik (zwei Projekte). Die geförderten Projekte beziehen Wissenschaftler aus 14 verschiedenen europäischen Ländern und Mitarbeiter von drei weiteren Kontinenten ein. Zum ersten mal wurden genau so viele europäische nicht-DEISA-Länder (Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz und die Ukraine) wie Länder mit DEISA-Standort (Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien, die Niederlande, Spanien und das Vereinigte Königreich) beteiligt. Die nichteuropäischen Länder, aus denen Wissenschaftler stammen, sind Kanada, die Vereinigten Staaten, Brasilien, Chile und Israel.

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