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EU-finanziertes Projekt gibt Impfstoffinnovationen neuen Aufschwung

Die Notwendigkeit der Entwicklung neuer, wirksamer Impfstoffe ist im weltweiten Kampf gegen lebensbedrohende Krankheiten immer aktuell. Innovative Entwicklungen werden jedoch häufig durch Probleme wie die Zersplitterung von Know-how und begrenzte finanzielle oder intellektuell...

Die Notwendigkeit der Entwicklung neuer, wirksamer Impfstoffe ist im weltweiten Kampf gegen lebensbedrohende Krankheiten immer aktuell. Innovative Entwicklungen werden jedoch häufig durch Probleme wie die Zersplitterung von Know-how und begrenzte finanzielle oder intellektuelle Mittel behindert. Nun jedoch hat es sich ein laufendes gesamteuropäisches Projekt zum Ziel gemacht, diese Hürden aus dem Weg zu räumen. TRANSVAC ("European network of vaccine development and research"), das 10 Mio. EUR unter dem Themenbereich "Forschungsinfrastrukturen" des Siebten Rahmenprogramms der EU (RP7) erhielt, bringt verschiedene Akteure auf dem Gebiet der Impfstoffentwicklung zusammen, die ihr Wissen teilen und gemeinsam an der Schaffung neuer Impfstoffe arbeiten. TRANSVAC, das im Jahre 2009 startete und noch bis 2013 läuft, ist ein kollaboratives Infrastrukturprojekt aus Forschungs- und Entwicklungsgruppen (FuE), Testentwicklern und Impfstoffherstellern. Koordiniert wird das TRANSVAC-Projekt zentral von der Europäischen Vakzin-Initiative (EVI), das Ziel besteht in der Förderung der Koordinierung zwischen 13 unabhängigen Partnern aus Deutschland, dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden und der Schweiz. Dabei konzentriert sich das Projekt nicht nur auf eine bestimmte Krankheit und wird zu wegweisenden Methoden sowie der Realisation des "Impfstoffs von Morgen" führen. Impfungen sind eine der kostengünstigsten Gesundheitsmaßnahmen überhaupt und haben weltweit bereits zu einem erheblichen Rückgang von potenziell tödlichen Krankheiten wie Polio, Tetanus und den Masern geführt. Mittlerweise konzentrieren sich die Forschungen auf der ganzen Welt auf Krankheiten wie Malaria, die nach Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahren 2008 für fast eine Millionen Todesfälle verantwortlich war. Doch Impfstoffe sind nicht nur für den globalen Erhalt der Gesundheit unverzichtbar, ihre Entwicklung ist auch ein Innovationsmotor. Das TRANSVAC-Infrastrukturprojekt wird die pharmazeutische und klinische Entwicklung vielversprechender Impfstoffkandidaten vorantreiben und die Lücke zwischen akademischer Forschung und klinischen Versuchen schließen, indem es die Fortschritte vielversprechender Impfstoffkandidaten aus vorklinischen Tierversuchen bis zu frühen Proof-of-Principle-Studien beim Menschen begleitet. Zwar existiert dieses Wissen über viele Krankheitsarten in Europa bereits, die Koordination zwischen Forschungs- und Entwicklungsgruppen von Impfstoffen, Testentwicklern und Impfstoffherstellern jedoch ist bisher mehr als mangelhaft. TRANSVAC hofft, diese Lücken schließen zu können. Unter anderem wird sich das Projekt auf den Ausbau des bestehenden Wissens über Adjuvanzien konzentrieren - immunologische Hilfsstoffe, die die Wirkung anderer Mittel wie Medikamente oder Impfstoffe verändern können, wenn sie dem Impfstoff zugegeben werden, um die Reaktion des Immunsystems zu stimulieren. Ferner beschäftigen sich die Projektpartner mit standardisierten Reagenzien und Assays, Mikroarrays, Tiermodellen sowie der Proteincharakterisierung und -produktion. Das dabei entstehende Wissen steht auch externen Gruppen in ganz Europa zur Verfügung, die kostenlosen Zugang zum Service der TRANSVAC-Partner beantragen können; dieser beinhaltet u.a. Zugang zu Adjuvanzien, Tiermodellen, standardisierten Reagenzien und Assays, sowie aussagekräftige Molekularanalysen wie Deep Sequencing und Mikroarray-Analysen. Eine Ausschreibung für kostenlose Leistungen in der Impfstoffentwicklung schließt am 31. Juli 2001. Ferner konzentriert sich das TRANSVAC-Projekt durch Schulungen auf die Entwicklung der intellektuellen Fähigkeiten, um die Schaffung neuer Impfstoffe auch für die nächsten Jahre sicherzustellen. Die nächste dieser Schulungen findet im Vaccine Formulation Laboratory der Universität Lausanne statt, einem mit der WHA zusammenarbeitenden Zentrum in Epalings, Schweiz. Zwar wurde das TRANSVAC-Netzwerk ursprünglich aus 13 Partnern gegründet, doch alle Gruppen aus Europa können kostenlos Mitglied werden, sofern sie relevantes Expertenwissen, Räumlichkeiten und Ressourcen mitbringen - und somit den Netzwerkgedanken des Projekts erhalten! Über die ultimativen Ziele des Projekts sind sich alle Partner einig: ein blühendes europäisches Impfstoffentwicklungsnetzwerk sowie ein signifikanter Beitrag zur Ausrottung einiger der tödlichsten Krankheiten der Welt.Weitere Informationen unter: TRANSVAC: http://www.transvac.org European Vaccine Initiative (EVI): http://www.euvaccine.eu

Länder

Schweiz, Deutschland, Niederlande, Vereinigtes Königreich

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