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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Frischer Salat mit weniger Bewässerung - das geht!

Salatzüchter könnten die Wassermenge, die sie zur Bewässerung ihrer Felder benötigen, um 25% reduzieren. Das jedenfalls behaupten Forscher, die an einem laufenden EU-Projekt zur Auswirkung des Klimawandels und der Globalisierung auf die Erzeugung von Obst und Gemüse arbeiten. ...

Salatzüchter könnten die Wassermenge, die sie zur Bewässerung ihrer Felder benötigen, um 25% reduzieren. Das jedenfalls behaupten Forscher, die an einem laufenden EU-Projekt zur Auswirkung des Klimawandels und der Globalisierung auf die Erzeugung von Obst und Gemüse arbeiten. Das Projekt Veg-i-Trade ("Impact of climate change and globalisation on safety of fresh produce governing a supply chain of uncompromised food sovereignty") läuft bis 2014 und wird mit 5.999.997 EUR aus dem Themenbereich "Lebensmittel, Landwirtschaft und Fischerei sowie Biotechnologie" des Siebten Rahmenprogramms der EU (RP7) unterstützt. An dem Projekt, das von Mieke Uyttendaele von der Universität Gent, Belgien, koordiniert wird, sind 23 Partner in 10 Ländern beteiligt, Universitäten, Forschungseinrichtungen, kleine und mittlere Unternehmen (KMU), große Industriepartner: Belgien, Brasilien, Ägypten, Indien, Niederlande, Norwegen, Serbien, Südafrika, Spanien und die Schweiz. Die Landwirtschaft verschlingt rund 70% des gesamten Wasserverbrauchs. Da durch den Klimawandel Wasserknappheit und Temperaturanstieg verschärft werden, ist es unerlässlich, dass die Erzeuger, insbesondere im Mittelmeerraum, ihren Wasserverbrauch reduzieren und eine effizientere Wasser-Management-Strategie einsetzen. Dieses sich abzeichnende Problem der Wasserknappheit ist eine globale Herausforderung, die angegangen werden muss, wenn wir eine nachhaltigere Lebensweise wollen. Die Ergebnisse von Veg-i-Trade nehmen nicht nur die Folgen der Wasserknappheit vorweg, sondern zeigen auch, dass eine geringere Bewässerung auch zur Erhöhung der Haltbarkeit von frisch geschnittenem Salat führt, wodurch Anbaukosten gesenkt und die Nachhaltigkeit verbessert werden. Forscher der Abteilung für Lebensmittelwissenschaften und -technologie am spanischen Forschungsinstitut CEBAS-CSIC, einem der Veg-i-Trade-Partner, haben den Einfluss verschiedener Bewässerungsmengen auf die Qualität und Sicherheitsmerkmale von zwei verschiedenen Arten von Blattsalat untersucht: Römersalat und Eisbergsalat. Drei Jahre lang führten sie verschiedene Versuche auf dem Promaflor-Hof in Pulp¡, Spanien, durch, einem der größten Salatproduzenten in Europa. Es wurden unterschiedliche Bewässerungsmengen verwendet: 50% und 25% mehr Wasser, 50% und 25% weniger Wasser, sowie die aktuelle Menge zur Kontrolle. Die Ergebnisse zeigen, dass mit 25% weniger Wasser die Lagerzeit verlängert wird, d.h. die Haltbarkeit, die Bräunung an der Schnittkante von geschnittenem Salat geringer ausfällt und die mikrobiologische Qualität bewahrt wird. Die Forscher fanden heraus, dass für Salate, die 25% und 50% mehr Wasser erhielten, der entgegengesetzte Effekt beobachtet wurde. Eine deutlich reduzierte Wassermenge hat positive wirtschaftliche Folgen. Die Bauern, die die Auswirkungen der schwachen Konjunktur besonders zu spüren bekommen, werden sich über diese Nachricht freuen. In der Veg-i-Trade-Fallstudie führte der Einsatz eines optimierten Wasser-Management-Programms zu einer Reduktion von 200 EUR pro Hektar und Jahr. Wenn also weniger Wasser zu gesünderem und schmackhafterem Salat führt, werden auch die Verbraucher am anderen Ende der Nahrungskette glücklicher sein. Die Veg-i-Trade-Projektpartner untersuchen Viren, Bakterien wie E. coli., Mykotoxine und Rückstände von Schädlingsbekämpfungsmitteln auf den Salaten. Veg-i-Trade untersucht die möglichen Auswirkungen der Globalisierung und des Klimawandels auf die Lebensmittelsicherheit von frischem Obst und Gemüse.Weitere Informationen sind abrufbar unter: Veg-i-Trade: http://www.veg-i-trade.org

Länder

Belgien, Brasilien, Schweiz, Ägypten, Spanien, Indien, Niederlande, Norwegen, Serbien, Südafrika