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Disruptive process for the construction of railway transition zones, reducing drastically construction and maintenance costs

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Wunderkeile für ebenere, günstigere Bahngleise

Ein spanisches am EU-Projekt DIGITALIA 2 beteiligtes Infrastrukturunternehmen hat ein Bauteil für Bahngleise entwickelt, das Bau- und Wartungskosten einspart.

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Ein Infrastrukturunternehmen mit Sitz an der Ostküste Spaniens hat ein Bauteil für Bahngleise entwickelt, das die Installations- und Wartungskosten erheblich senkt und Passagieren eine angenehmere Reise ermöglicht. Dank des Projekts DIGITALIA 2 kann das Unternehmen TORRESCAMARA nun seine Betonübergangskeile für Ausschreibungen anbieten, um Hochgeschwindigkeits- und herkömmliche Bahnstrecken in seinem Heimatland und im Ausland zu bauen und zu warten. „Ausschreibungen im Wert eines zweistelligen Millionenbetrags in Euro erhalten den Zuschlag, weil der Unterschied zu anderen gerade einmal unter 1 % liegt. Es ist daher äußerst wichtig, Werkzeuge zur Hand zu haben, die Unternehmen wettbewerbsfähiger machen“, so José Luis Pérez, der technische Koordinator von DIGITALIA 2. Die Keile können als Bauteile auf Gleisabschnitten eingesetzt werden, an denen der Zug von einem Bahndammbereich auf eine Brücke, in einen Tunnel oder auf einen Viadukt übergeht, wobei es zu einer schlagartigen Veränderung der Betriebsbelastungen kommt. Ohne einen Keil würden die Gleise bei der Überfahrt des Zuges zwischen den verschiedenen Bereichen beschädigt. Herkömmliche sogenannte „Übergangskeile“ verwenden körniges Material, das häufig mit Zement behandelt wird, und obwohl man zwischen mehreren Katalogausführungen auswählen kann, dauert die Herstellung und Installation in manchen Fällen Monate. „Körniges Material geht mit spezifischen Anforderungen einher, sodass sich diese Lösung oft kostspielig und ökologisch untragbar gestaltet“, so Pérez. „Die Qualität dieser Lösung ist aufgrund der Variabilität der Materialien schwierig zu kontrollieren.“ Die neuen Keile, die zuerst im Projekt DIGITALIA entwickelt und dann in DIGITALIA 2 verbessert wurden, sind dagegen einfache vorgefertigte Betonbauteile, die ein jeder Hersteller produzieren kann und die für den erforderlichen Bereich standardisiert werden können. „Die Installation nimmt nur wenige Stunden in Anspruch und die Wartungskosten in diesen Bereichen können drastisch gesenkt werden“, so Pérez. Traumhaft einfache Wartung Es ist für Bahnunternehmen besonders attraktiv, Kosten in Übergangszonen zu senken, da diese zurzeit für 10 % der EU-Ausgaben für Instandhaltung verantwortlich sind, obwohl sie nur 2,8 % des Streckennetzes ausmachen. Die Kosten belaufen sich auf 471 Mio. EUR pro Jahr. TORRESCAMARA schätzt, dass Bauleiter bei Bahngleisen bis zu 2 % Baukosten und 10 % Wartungskosten einsparen könnten. Das Projekt führte die Forschung und Entwicklung fort, die im vorherigen Projekt DIGITALIA begonnen wurde, und verbesserte die Gestaltung der Keile, indem es neue Software entwickelte und deren Leistung Bahnunternehmen, Bauunternehmen und Bahntechnikern vorführte. Die Entwickler erhoffen sich, dass die Keile auf lange Sicht in die Vorgaben der Besitzer der Bahninfrastruktur aufgenommen werden, und geben an, in Betracht ziehen zu wollen, die Lösung für andere Hersteller zu lizenzieren. Der Geschäftsplan von TORRESCAMARA besteht darin, die Keile anzubieten, wenn das Unternehmen sich um Konzessionen zur Gestaltung, zum Bau oder zum Betrieb von Bahnstrecken bewirbt, um ihm zu helfen, in neue Märkte einzudringen. Bestehende Projekte des Unternehmens umfassen zwei Hochgeschwindigkeitsstrecken in Spanien, von Madrid nach Galicien und von Valladolid nach Burgos, sowie den Madinah-Betriebshof auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke Haramain in Saudi-Arabien. Es war auch an Ausschreibungen für Konzessionen in Peru, Kolumbien und Uruguay beteiligt. Wenn seine Keile in internationalen Vorgaben aufgenommen würden oder es seinen ersten größeren Vertrag sichern könnte, sie auf einer Bahnstrecke zu installieren, würde die Aufmerksamkeit von ausländischen Betreibern den Umsatz von TORRESCAMARA jährlich um geschätzte 20-25 Mio. EUR steigern. Die EU-Finanzierung unterstützte das Unternehmen dabei, sich vorzubereiten, einen wachsenden Transportinfrastrukturmarkt zu erschließen, in dem 2014 Investitionen in Höhe von 838 Mrd. EUR getätigt wurden, und der bis 2025 laut einem Forschungsbericht von Oxford Economics und PwC voraussichtlich einen Wert von 1 395 Mrd. EUR erreichen wird. Es wird erwartet, dass der Schienentransport um mehr als 60 % zunehmen wird.

Schlüsselbegriffe

DIGITALIA 2, Übergangskeile, Transportinfrastruktur, Bahngleise, Konzessionen

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