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Die geschlechtsspezifische Diskrepanz in den MINT-Fächern zugunsten besserer Forschung und Innovation verringern

Die Europäische Union (EU) ist bestrebt, die Gleichstellung der Geschlechter in Forschung und Innovation in ganz Europa zu gewährleisten. In einer Broschüre von CORDIS werden acht EU-finanzierte Projekte vorgestellt, die daran arbeiten, die Beteiligung von Mädchen und Frauen in den Fachbereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu erhöhen.

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Die Gesellschaft und die Wirtschaft als Ganzes würden davon profitieren, wenn das Geschlechtergefälle in den MINT-Fächern verkleinert würde. Somit wäre eine vielfältige MINT-Belegschaft mit unterschiedlichen Perspektiven gewährleistet, die einzigartige Problemlösungen bereitstellen kann, die zu einer höheren Qualität in Forschung und Innovation beiträgt. Daraus entstünden mehr Arbeitsplätze und ein höheres Wirtschaftswachstum. Im Rahmen ihrer Bemühungen um die Geschlechtergleichstellung in Europa hat die EU Projekte finanziert, die die Beteiligung von Frauen an Forschung und Innovation stärken und den Strukturwandel in Hochschuleinrichtungen und Forschungsorganisationen voranbringen. Eine von CORDIS in Auftrag gegebene Broschüre bietet einen Überblick über acht innovative EU-finanzierte Projekte, die helfen, die geschlechtsspezifische Diskrepanz in den MINT-Fächern durch vielfältige zielführende Ansätze und Aktivitäten zu überwinden. Im Einklang mit der europäischen Hochschulstrategie arbeitet die Europäische Kommission daran, die Unterrepräsentation von Frauen in MINT-Fachbereichen durch einen Fahrplan anzugehen, der ein Manifest zur geschlechtergerechten Ausbildung und Karriere in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Künste und Technik (MINKT) beinhaltet. Der multidisziplinäre Bildungsansatz MINKT hebt die traditionellen Grenzen zwischen Fächern und Disziplinen auf und verbindet MINT- und IKT-Bildung mit Künsten, Geistes- und Sozialwissenschaften. Während der diesjährigen EU-Forschungs- und Innovationstage wurde in der Sitzung „Stream the STE(A)M: gender equality 4 studies and careers“ (MINKT fördern: Gleichstellung der Geschlechter für Studium und Karriere) mit den Interessengruppen das weitere Vorgehen besprochen.

Die Gleichstellung und Inklusivität von der Ausbildung bis hin zu Forschungs- und Innovationskarrieren begünstigen

Scientix 4 stellt die vierte Phase des Projekts Scientix dar, das 2010 gestartet wurde, um sich für europaweite Kooperationen einzusetzen, die Schülerinnen und Schüler für eine Karriere in MINT-Fachgebieten begeistern sollen. Scientix 4, das von Januar 2020 bis Dezember 2022 läuft, baut auf den Errungenschaften der ersten drei Phasen auf, indem es Informationen und Ergebnisse europäischer MINT-Projekte sammelt und ausstellt, die Aktivitäten zur beruflichen Weiterbildung intensiviert, den Aufbau von Gemeinschaften stärkt und europäische Partnerschaften etabliert. Das Projekt LeTSGEPs, das darauf abzielt, das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern in Forschungseinrichtungen zu beseitigen, nutzt Workshops für Interessengruppen und Informationsveranstaltungen, um die Erstellung und Umsetzung von Gleichstellungsplänen in sechs Forschungseinrichtungen in ganz Europa zu unterstützen. Um wirksamere Gleichstellungspläne zu erstellen, fördert das Projekt die Berücksichtigung des Gleichstellungsaspekts bei der Haushaltsplanung, um die Diskriminierung von Frauen im Haushaltsverfahren in Angriff zu nehmen. Das Projekt CALIPER hilft europäischen Forschungsorganisationen bei der Ausarbeitung von Gleichstellungsplänen und ergreift Maßnahmen, um den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen akademischen Einrichtungen, Behörden, Fachleuten und der Industrie anzufachen. Ziel ist es, ein besseres Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern in den MINT-Fächern zu erreichen. Dieses Ziel verfolgte ebenso das Projekt R-I PEERS, das zur Verbesserung und Umsetzung von sieben Gleichstellungsplänen in Forschungseinrichtungen, zur Verringerung des Geschlechtergefälles in Entscheidungs- und Forschungsprozessen und zur optimalen Nutzung der Wirkung geschlechtsspezifischer Inhalte in Forschungsprogrammen beitrug. Mit dem Ziel einer offenen und integrativen Gesellschaft arbeitet das Projekt Critical Making daran, verantwortungsvolle Forschung und Innovation in der globalen Gemeinschaft für Herstellung, Design und Technik zu fördern. Zu diesem Zweck wurde ein Betreuungsprogramm ins Leben gerufen, Fallstudien zur Geschlechterneutralität zusammengefasst und eine offene Bibliothek mit Ressourcen aufgebaut, die zeigen, wie Herstellergemeinschaften jungen Innovierenden aller Geschlechter den nötigen Auftrieb geben können, um erfolgreich zu sein. Ziel des Projekts EQUALS-EU ist es, die Gleichstellung der Geschlechter im digitalen Zeitalter voranzubringen. Zu diesem Zweck fördert es von Frauen geleitete neu gegründete Unternehmen und organisiert Innovationsveranstaltungen und Hackathons, ein sechsmonatiges Gründerzentrumsprogramm für geschlechterneutrales Unternehmertum und ein einmonatiges „Ausbildungslager“ für künftige Führungskräfte im Bereich der geschlechterneutralen Innovation. Das Projekt shemakes.eu konzentriert sich auf Fortschritte bei der Gleichstellung von Frauen und Männern im europäischen Textil- und Bekleidungssektor durch Schulungen, Betreuung und gemeinschaftsbildende Veranstaltungen, die Innovationen und Führungsqualitäten von Frauen anregen und fördern. Nicht zuletzt erforscht das Projekt ALLINTERACT Möglichkeiten, das Engagement der Bürgerinnen und Bürger in der wissenschaftlichen Forschung zu erhöhen und junge Frauen für dieses Ziel zu gewinnen. Das Projekt umfasst eine Interventionsstudie, kommunikative Fokusgruppen und eine Veranstaltung, die darauf abzielt, die Wissenschaft über soziale Medien allen Zielgruppen näherzubringen. Die Broschüre ist in englischer Sprache verfügbar. Weitere Informationen: Broschüre „Die geschlechtsspezifische Diskrepanz in den MINT-Fächern überwinden“

Schlüsselbegriffe

Scientix 4, LeTSGEPs, CALIPER, R-I PEERS, Critical Making, EQUALS-EU, shemakes.eu, ALLINTERACT, Geschlechtergefälle, geschlechtsspezifische Diskrepanz, Gleichstellung der Geschlechter, Frau, Forschung, Innovation, MINT, Naturwissenschaften, Technik, Informatik, Mathematik

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