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Mit Wasserstoff den Weg zur Stromversorgung aus erneuerbaren Energiequellen ebnen

Ein EU-unterstütztes Gemeinschaftsunternehmen installiert erfolgreich einen Wasserstoff-Gasturbinen-Demonstrator auf dem Testgelände einer Papierfabrik in Frankreich.

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Das EU-finanzierte Projekt HYFLEXPOWER arbeitet daran zu verdeutlichen, dass erneuerbarer Wasserstoff eine flexible Möglichkeit bietet, Energie zu speichern, die dann zum Antrieb einer Industrieturbine eingesetzt werden kann. Zur Demonstration wird das Ziel verfolgt, das erste voll integrierte Kraftwerk zur Stromerzeugung aus Wasserstoff im industriellen Maßstab zu entwickeln und zu betreiben. Eine entscheidende Etappe des Projekts – die Einführung eines integrierten Wasserstoff-Gasturbinen-Demonstrators – wurde jetzt in der Papierfabrik Smurfit Kappa in Saillat-sur-Vienne, Frankreich, erfolgreich abgeschlossen. Erneuerbare Energien können bei der Verringerung der Treibhausgasemissionen und der Bekämpfung des Klimawandels eine wesentliche Rolle einnehmen. Der Nachteil von erneuerbaren Energiequellen wie Sonne und Wind besteht darin, dass häufig ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage besteht. Eine Lösung für dieses Problem liegt in der Speicherung von Energie in Form von Wasserstoff. Überschüssiger erneuerbarer Strom wird in einen Elektrolyseur eingespeist, der Wassermoleküle in Wasserstoff und Sauerstoff spaltet. Dieser Wasserstoff wird daraufhin gespeichert und, wenn Strom benötigt wird, in Gasturbinen zur Stromerzeugung verwendet. „Mit dem Projekt HYFLEXPOWER weisen wir nach, dass eine klimaneutrale und zuverlässige Energieversorgung auch für energieintensive Industrien möglich ist“, sagt Dr. Ertan Yilmaz vom HYFLEXPOWER-Projektkoordinator Siemens Energy, Deutschland, in einer Pressemitteilung auf der Website „Packaging Europe“. „Wasserstofftaugliche Turbinen werden für die klimaneutrale Energieversorgung eine besondere Wichtigkeit erlangen, deshalb ist es sehr spannend, der nächsten Erprobungsphase entgegenzusehen.“

Ziel: 100 %

HYFLEXPOWER strebt an, die bereits im Kraftwerk installierte Gasturbine SGT-400 so aufzurüsten, dass sie mit Brennstoffgemischen, die bis zu 100 % Wasserstoff enthalten, 12 MW elektrische Energie erzeugt. Der erste Pilotversuch mit Wasserstoff fand im Dezember 2022 statt, wobei ein Gemisch aus 30 % Wasserstoff und 70 % Erdgas genutzt wurde. Das Projektteam hofft, den Wasserstoffanteil mit weiteren Tests auf 100 % zu erhöhen. Die nächsten Versuche finden im Frühjahr 2023 statt. Garrett Quinn, für Nachhaltigkeit verantwortlicher Leiter von Smurfit Kappa, bemerkt: „Wir konzentrieren uns darauf, unsere Emissionen mit der besten heute verfügbaren Technologie zu verringern, aber diese Ankündigung verdeutlicht auch, dass wir uns darauf konzentrieren, über das Jahr 2030 hinauszuschauen und neue Technologien wie Wasserstoff schon heute zu erproben.“ Er fügt hinzu: „Mit diesem Projekt können wir und unsere Partner die technische Durchführbarkeit der Nutzung von Wasserstoff in Verbindung mit einem Großteil unserer bestehenden Energieinfrastruktur eruieren. Es handelt sich um ein spannendes Projekt für uns und die Industrie im Allgemeinen, da wir auf unserem Weg in Richtung Netto-Null vorankommen.“ Gaël Carayon, Direktor der Niederlassungen des französischen Projektpartners ENGIE Solutions, ergänzt: „Wasserstoff wird eine maßgebliche Rolle im Zusammenspiel zwischen erneuerbaren Energien und der Speicherung und Erzeugung von Strom spielen. ENGIE Solutions ist stolz darauf, an diesem einzigartigen Projekt mitzuwirken.“ Das Projekt HYFLEXPOWER (HYdrogen as a FLEXible energy storage for a fully renewable European POWER system) endet im April 2024. Weitere Informationen: HYFLEXPOWER-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

HYFLEXPOWER, Wasserstoff, Energie, Kraft, Strom, erneuerbar, Gasturbine, Kraftwerk

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