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Tropical and South Atlantic climate-based marine ecosystem predictions for sustainable management

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Mehr Daten und bessere Modelle: Verbessertes Management der marinen Ökosysteme im tropischen und südlichen Atlantik

Mit innovativen Technologien zur Ozeanbeobachtung und fortschrittlichen Modellen kann die Auswirkung des Klimawandels auf wenig erforschte Gebiete im atlantischen Ozean erklärt und vorhergesagt werden.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Im tropischen und südlichen Atlantik sind die Auswirkungen des Klimawandels enorm. Dennoch ist im Vergleich zum Wissen über den Nordatlantik nur wenig darüber bekannt, welche Folgen klimabedingte Veränderungen und andere Stressoren kurz- und langfristig auf das marine Ökosystem haben werden. Im EU-finanzierten Projekt TRIATLAS, einem Leitprojekt im Rahmen der Belém-Erklärung, kamen 40 Partner aus Europa, Afrika und Südamerika zusammen, um diese Wissenslücke zu schließen. Aus dem Projekt gingen neue Erkenntnisse und Instrumente zur Entscheidungs- und Strategiefindung für ein gesundes und nachhaltiges marines Ökosystem im Angesicht des Klimawandels hervor.

Bessere Beobachtungen, tiefere Einblicke

Das TRIATLAS-Team hat wichtige Beiträge zu den Beobachtungssystemen im tropischen und südlichen Atlantik geleistet, um den Mangel an Daten und somit die erheblichen Verzerrungen in aktuellen Modellen aufzuheben. „Einer der spannendsten Fortschritte ist der Unterwassersichtsensor. Mit dem Gerät können umfassende Beobachtungsdaten zum oberen Ozean gesammelt werden. Das bringt uns einen Schritt weiter bei der Erklärung der biologischen Effekte“, sagt der TRIATLAS-Koordinator Noel Keenlyside von der Universität Bergen. Physikalische und biologische Daten wurden in einer umfassenden Datenbank zusammengeführt, sodass besser nachvollzogen werden kann, wie sich die physikalischen Prozesse auf die Biologie auswirken.

Wechselwirkungen zwischen Physik, Biologie und Gesellschaft über kombinierte Modelle

Eines der wichtigsten Ergebnisse von TRIATLAS war nur durch die einzigartige Zusammenarbeit von Forschenden aus Klimavorhersage und marinen Ökosystemen möglich. „Wir haben den ersten Rahmen geschaffen, mit dem Veränderungen der marinen Ökosysteme von Jahreszeiten bis zu Jahren in die Zukunft vorhergesagt werden können, indem wir modernste Erdsystemmodelle und Modelle zu marinen Ökosystemen kombinierten. Die kombinierten Modelle wurden zwar eingesetzt, um langfristige Klimaveränderungen zu erforschen, aber nicht für kurzfristige Veränderungen“, erklärt Keenlyside. Dieser bedeutende Fortschritt ist sehr wichtig für Entscheidungsverantwortliche. Auch beim Verständnis der Fischerei als wichtiger Faktor sozio-ökologischer Dynamiken in Küstengemeinden in Südafrika, Westafrika und Brasilien konnten bemerkenswerte Fortschritte erreicht werden. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Fischanlandungspreise und der Einfluss gesellschaftlicher Faktoren wie Armut und Gentrifizierung auf die Fischerei und Küstengemeinden wurde betrachtet. „Zusätzlich wurde die Verbindung zwischen physikalischen Faktoren, der Funktionsweise des Ökosystems und gesellschaftlichen Auswirkungen über eine integrierte Ökosystembewertung und Rahmen für sichere Handlungsräume untersucht. Indem wir das Wissen über die Wechselwirkungen zwischen biologischen und physikalischen Prozessen mit dem neuen Modellierungsrahmen kombinierten, kann die menschliche Aktivität im Meeresbereich viel besser nachhaltig gestaltet werden“, meint Keenlyside.

Verstärkte Wirkung: Neue wissenschaftliche Kohorte und offener Zugang zu den Ergebnissen

Über das Cross-Atlantic Network of Excellence in Marine Science (CANEMS) von TRIATLAS wurden die Kompetenzen von Nachwuchsforschenden in den Meereswissenschaften mit möglichen langfristigen Folgen für Forschung und wissenschaftlich fundierte Politikgestaltung ausgebaut. Über das CANEMS fanden interdisziplinäre Sommerkurse in Südafrika und Brasilien statt, bei denen mehr als 50 Nachwuchsforschende zusammenkamen. Durch Vorträge und Betreuung wurde ein Beitrag zu den regionalen Masterstudiengängen in Kap Verde und Benin geleistet. Darüber hinaus nahmen mehr als 200 Studierende an den 12 Forschungsreisen auf den Schiffen des CANEM teil. Das Netzwerk soll als Grundlage für eine langfristige wissenschaftliche Zusammenarbeit dienen, die von weiterer Finanzierung abhängig ist. Die Datensätze, Datenbank, Modelldaten und Software sind auf der Projektwebsite verfügbar. Neben den fast 300 von Fachleuten begutachteten Veröffentlichungen werden die Ergebnisse von TRIATLAS weiterhin in Forschung und Unterstützung der Politik für resilientere marine Ökosysteme einfließen.

Schlüsselbegriffe

TRIATLAS, marines Ökosystem, Atlantik, Klimawandel, Südatlantik, tropischer Atlantik, Erdsystemmodelle, marine Ökosystemmodelle, Belém-Erklärung, integrierte Ökosystembewertung, sicherer Handlungsraum

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