Verwendungsmöglichkeiten für recyceltes Papier in der Gips verarbeitenden Industrie
Gipskarton oder Gipsplatten sind ein weit verbreitetes Baumaterial, das vor allem zur Verkleidung von Wänden und Decken in Räumen dient. Es besteht aus einer Papierschicht, die um einen Kern aus Gipsplatten, vermischt mit Papierfasern und mehreren Zusatzstoffen, gewickelt ist, und stellt eine attraktive, kostengünstige Option dar. Neben der einfachen Verarbeitung und der erhöhten Feuerbeständigkeit können diese Platten besser als andere Stoffe kurzzeitige Emissionen von Partikeln und weiteren durch die Luft transportierten organischen Verbindungen absorbieren. Die einzigartige Zusammenarbeit zwischen Partnern aus der Industrie, Forschungseinrichtungen und Universitäten im Rahmen des ZEOGYP-BOARD-Projekts erbrachte neu entwickelte leichte Bauteile mit außergewöhnlichen Leistungsmerkmalen. Durch Forschungsarbeiten in ihrem jeweiligen Gebiet trugen alle Partner dazu bei, dass man die Möglichkeiten zur Wiederverwertung alter Gipsplatten sowie von Abfallpapier im Gipsverarbeitungsverfahren ergründete. Man nutzte die Zellulosefasern aus Recyclingpapier und faserige Tonreste zur Verstärkung der Oberflächenhärte einer Gipskartonplatte. Durch die Zugabe von Naturzeolith, mithilfe dessen durch den Ionenaustausch verschmutzende Stoffe, die häufig in Altpapier vorkommen, entfernt wurden, verbesserten sich die bislang ungenügenden Eigenschaften des Gipses. Insbesondere vergrößerte man die Porosität des Gipskartons durch geschäumten Zeolith und verringerte das Gewicht deutlich. Aufgrund der Herstellung dieser innovativen Materialien sind neue Möglichkeiten zur rückwirkenden Verbesserung bestehender Produktionsabläufe von Gipskartonplatten am Ende ihrer Lebensdauer entstanden, wobei nur geringe Investitionen notwendig waren. Durch eine intelligentere Nutzung der herkömmlichen Produktionsverfahren mittels der neu entwickelten und eingeführten Fertigungstechnik wird das nachhaltige Wachstum dieses Sektors unterstützt.