Abfallrecycling in der Fischzucht
Beim Projekt ZAFIRA wurden westliche Recyclingtechnologien mit traditionellen chinesischen Aquakulturverfahren kombiniert. Es wurde eine Fischzucht-Pilotanlage errichtet, die keinerlei Nährstoffe in das Abwasser einträgt und die mikrobielle Produktion von Einzellerproteinen (single cell proteins, SCP) ermöglicht. Ziel des Projekts war es, eine machbare Methode für die Aufbereitung von Fischzuchtabwässern zu entwickeln. Mit Hilfe eines innovativen, integrierten Aquakultursystems wurde sowohl der Wasserverbrauch als auch Abwasser- und Nährstoffeintrag in die Oberflächengewässer minimiert. Es wurde untersucht, ob sich die Rückstände einer Fischzucht-Pilotanlage als Substrat für die Produktion heterotropher Bakterien eignen. Zunächst wurde das Substrat mit Natriumacetat als Referenz und anschließend mit Melasse angereichert, was eine signifikante Steigerung der Bakterienproduktion bewirkte. Mit dieser Methode konnten nicht nur feste Kotausscheidungen, sondern auch 90-95% der löslichen Stickstoff- und Phosphorverbindungen umgewandelt werden. Die Forscher untersuchten außerdem andere begrenzende Faktoren wie Kohlenstoffeintrag, verschiedene Stickstoffquellen und unterschiedliche Verweilzeiten. Das mikrobielle Produkt wurde analysiert und auf seine potenzielle Eignung als Fischfutter untersucht. Der letzte Teil des Projekts befasste sich mit der hypothetischen Entwicklung eines Reaktors für eine afrikanische Fischzucht, in der 100 Tonnen Katzenwelse leben. In den Experimenten der Wissenschaftler bestätigte sich, dass die Produktion mikrobieller Biomasse aus festen Kotausscheidungen von Fischen machbar ist. Nach dem aktuellen Wissensstand würden sich solche Anlagen allerdings nur im kleinen Maßstab rentieren.
