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Archeoseismology and Paleoseismology for the protection of cultural heritage and archaeological sites in the Middle East (Jordan, Lebanon, Syria and Turkey)

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Datierung von historischen Erdbeben zur zukünftigen Visualisierung

Erdbeben sind zweifelsohne das destruktivste Naturereignis, mit dem die Menschheit konfrontiert wird. Erdbeben stellen nicht nur eine Gefahr für die moderne Gesellschaft dar, sie drohen auch, unsere frühe Vergangenheit auszulöschen. Mit der Radiokarbonmethode steht nun ein Verfahren zur Verfügung, mit dem bestimmte historische Naturereignisse in seismisch aktiven Regionen verifiziert werden können.

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Der Mittlere Osten gilt als die Geburtsstätte der Zivilisation. Die ältesten Kulturen der Menschheit stammen aus dieser Region. Antike Städte, Festungen und andere historische archäologische Schauplätze schmücken diese Region und geben der Menschheit mehr als nur einen flüchtigen Blick in die eigene Vergangenheit. Dieses Erbe liegt jedoch in einer aktiven Erdbebenregion. Ein von der EU gefördertes Projekt mit dem Namen APAME hatte zum Ziel, Methoden zu entwickeln, um die Geschichte dieser Region zu erforschen. Eine dieser Methode ist die Radiokarbondatierung von archäologischen Stätten, um Daten, die über historische seismische Ereignisse gesammelt wurden, auszuwerten. In Jordanien wurden insgesamt 38 Proben analysiert, die von Orten wie Deir-al-Achayer, Jarmaq und Rachaya stammen. Die Proben wurden verwendet, um die Bildung von Störungen zu datieren. In Rachaya konnten zwei Ereignisse bestimmt werden, eines in der Zeit des Holozäns, das andere, bei dem es sich um das zeitlich am nahe liegendste handelt, datiert aus dem Jahre 1795, in dem sich in dieser Region ein Erdbeben ereignete. Zusätzliche Analysen an verschiedenen Orten in der Türkei, in Syrien und im Libanon bestätigten die Gültigkeit der Radiokarbondatierungen. Dieses Verfahren hilft nicht nur bei der Validierung von seismischen Ereignissen, sondern ist auch bei der Erstellung einer Karte von solchen Ereignissen behilflich. Sobald diese Karte zusammengestellt wurde, kann sie Wissenschaftlern helfen, ein umfassenderes und breiteres Verständnis der Störungen in dieser Region zu erlangen. Die Ergebnisse werden momentan im Catalogue of Historical Earthquakes geordnet nach ihrem Zeitpunkt und Breitengrad des Auftretens abgelegt. Dies stellt eine hervorragende Möglichkeit dar, mit dem eine Visualisierung des periodischen Auftretens von Erdbeben erreicht werden kann.

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