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ARCTIC OPERATIONAL PLATFORM

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Gemeinsames Bemühen um Schiffspassage durch das nördliche Eismeer

Internationale Initiativen können die industrielle Entwicklung in den arktischen Regionen beschleunigen. Dem EU-finanzierten Projekt ARCOP kam in diesem Zusammenhang eine wichtige Vermittlerrolle zu, denn es förderte die direkte Kommunikation zwischen Vertretern der Industrie und der lokalen Bevölkerung.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

In der wachsenden Sorge um die Auswirkungen des Klimawandels in der Arktis riefen Experten für Seeverkehr und Eisforscher den Kooperationsrahmen ARCOP (Arctic Operational Platform) ins Leben. Es war der erste kritische Abschnitt einer Reihe von Initiativen im vielschichtigen Bemühen um die Regelung des zukünftigen Seeverkehr in der Arktis. Zwar umfasste der Forschungsrahmen von ARCOP das gesamte arktische Eismeer, widmete jedoch einen Großteil der Diskussionen der nördlichen russischen Seeroute. Vormals unter sowjetischer, inzwischen unter Kontrolle der Russischen Föderation, liegt der Schwerpunkt noch immer auf der Erforschung des Seewegs durch den Arktischen Ozean. Sein Interesse an einer Ausweitung der Aktivitäten im arktischen Ozean bekundete Russland im Rahmen der Verabschiedung eines neuen Föderationsabkommens über die nördliche Seeroute. Trotz des enormen Wirtschaftspotenzials, das der Transport von Öl und Gas aus Russland auf diesem Weg offeriert, sind noch etliche Hürden für potenzielle Investoren zu beseitigen. Das Projekt ARCOP untersuchte die Probleme im Zusammenhang mit dem Transport von Öl und Gas auf dem Seeweg durch den Arktischen Ozean. Es wurde ein europäisch-russisches Diskussionsforum eingerichtet, das den Dialog zwischen Industrie und Forschung ermöglichen und allgemeine Handlungsempfehlungen erstellen sollte. Kern des internationalen Kooperationsvorhabens war die bessere Erforschung der Seeroute durch den Arktischen Ozean. Wie wissenschaftliche Prognosen zur Entwicklung des Meereises zeigten, ist es sowohl technisch als auch ökologisch machbar, Öl und Gas auf diesem Weg zu transportieren. Trotzdem sollte der Sorge um den Schutz der arktischen Umwelt Vorschub geleistet werden. Im Prinzip unterliegt der Schutz der arktischen Gewässer den gleichen rechtlichen Bestimmungen wie Meeresaktivitäten in anderen internationalen Gewässern, diese Regionen werden allerdings nur von Schiffen befahren, die speziell für extreme Minustemperaturen und Eismeere ausgerüstet sind. Unfälle wie die der "Prestige" haben wieder einmal gezeigt, wie wichtig Initiativen zur Verbesserung der Sicherheit von Schiffen in der Arktis sind. Besonderes Augenmerk liegt daher auf der Verfügbarkeit von Rettungs- und Umweltschutznotdiensten. In Ermangelung eines automatischen Identifikationssystems (AIS) in diesen Gewässern müssen Instrumente zur Überwachung auf See und für Schiffsleitstellen entwickelt werden. Abschließend wurde eine Forschungsagenda formuliert, die das internationale Bemühen widerspiegelt, menschliche Aktivitäten am Schutz des gesamten Ökosystems auszurichten. Je mehr der Schiffsverkehr in dieser Region zunimmt, umso schneller müssen diese Aktivitäten harmonisiert werden, um der Arktis eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen.

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