CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Marine Environment and security for the European Area (MERSEA)

Article Category

Article available in the following languages:

Robuste Ozeanüberwachung und Vorhersagen

Die Ozeane der Welt sind ungeheuer groß und unterliegen Veränderungen. Europäische Forscher haben sich der Herausforderung gestellt, die umfangreiche Datenmenge über Ozeane zu organisieren und zu verarbeiten, damit mehr über die Physik, die Biochemie und die Ökosysteme der Ozeane bekannt wird.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Die Entwicklung von robusten Systemen zur Ozeanüberwachung sowie zur Vorhersage erfordert eine Reihe von Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen (FuE), um sicherzustellen, dass diese auf verlässlicher wissenschaftlicher und technischer Basis funktionieren. Auf diese Weise näherte sich das Projekt Mersea ("Marine Environment and Security for the European Area"), das 2004 ins Leben gerufen wurde und eine EU-Fördersumme von 14 Mio. EUR zugeteilt bekam, dieser Problemstellung an. Während des Mersea-Projekts wurden sämtliche Aufgaben angegangen, von der Sammlung von Ozeandaten, der FuE und der Entwicklung von Systemen bis hin zu Benutzerprodukten, Anwendungen und sogar Programmen zur Öffentlichkeitsarbeit. Bezüglich der Sammlung von Daten konzentrierte sich das Mersea-Projekt auf die Verbesserung von Retrievalalgorithmen, die zur Bestimmung von geophysikalischen Parametern wie der Drift und der Konzentration des Meereises sowie der Menge der gelösten Stoffe erforderlich sind. Das innerhalb des RP6 durchgeführte Projekt umfasst fast 40 Partner aus ganz Europa, unter ihnen das Met Office, der nationale meteorologische Dienst des Vereinigten Königreichs, Technologieunternehmen und führende akademische Einrichtungen. Das Projekt wurde vom französischen Meeresforschungsinstitut Ifremer (Institut Français de Recherche pour l'Exploitation de la Mer) geleitet. Die gesammelten Daten und die Ergebnisse, die sie hervorbrachten, waren hilfreich, eine Reihe von wichtigen Änderungen, die in und um die Ozeane herum vor sich gehen, besser zu verstehen. Hierbei handelte es sich um die saisonale Wettervorhersage bis hin zu längerfristigen Klimaindikatoren und Faktoren der Ökosysteme (biogeochemische Analysen). Die Arbeiten trugen ebenfalls zur Inspire-Richtlinie der EU für eine besser informierte Umweltpolitik bei. Während des Mersea -Projekts wurde ein Netzwerk von Monitoring and Forecasting Centres (MFC) und Thematic Assembly Centres (TAC) gegründet. Gegenwärtig überwachen die MFC die Ozeane und die wichtigsten europäischen Gewässer (die Arktis, den Nordostatlantik, die Ostsee sowie das Mittelmeer), während die TAC die Daten aus der satellitengestützten Fernerkundung (Meereis, Farbe der Ozeane, Höhenmessung, Meeresoberflächentemperatur) und von globalen Netzwerken aus diesem Bereich verarbeiten. Momentan bieten diese Zentren diese Daten als standardisierten Dienst für eine Reihe von Endanwendern an. Die Partner machten umfangreiche Anstrengungen bezüglich der Verbesserung der Monitoring and Forecasting Centres und verwendeten beispielsweise bessere Softwaremodelle, zudem bieten sie schnellere und häufigere Analysen an, welche die Gesamtleistung verbessern. Akteure im Bereich der Seefahrt können beispielsweise die Vorhersagen des Mersea-Projekts zum Eisdrift verwenden, um den Kurs ihrer Schiffe zu verbessern, die Erdölindustrie dagegen kann diese Daten einsetzen, um im Falle eines Austritts von Öl die Richtung des Ölteppichs vorherzusagen. Systeme wie Mersea werden, wo genaue Daten über Ozeane erforderlich sind, überaus geschätzt. Weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeiten würden helfen, diese Systeme auf dem Stand der Technik und in Übereinstimmung mit den sich möglicherweise ändernden Anforderungen der Endanwender zu halten.

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich