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Risk of brain cancer from exposure to radiofrequency fields in childhood and adolescence

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Handy-Nutzung und Hirnkrebs in der Kindheit

Die zunehmende Nutzung von Mobiltelefonen hat medizinisches Fachpersonal über die möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit aufmerksam gemacht, vor allem auf das zentrale Nervensystem (ZNS). Eine europäische epidemiologische Studie analysiert das Risiko, das mit Gehirntumorentwicklung verbunden ist.

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Mobiltelefone emittieren Radiofrequenzen (RF) und elektromagnetische Felder (EMF) extrem niedriger Frequenz (ELF), die durch das Gehirn und das ZNS aufgenommen werden könnten. Insbesondere könnte die Entwicklung des Nervensystems von Kindern und Jugendlichen auf die Wirkungen von RF empfindlicher reagiere. Darüber hinaus wird diese Population während ihrer Lebensdauer kumulativ mehr dre RF-Strahlung von Mobiltelefonen ausgesetzt sein, als jene. die diese erst später im Leben verwendet haben. Frühere Studien hatten auf ein erhöhtes Risiko für Gliom im am stärksten ausgesetzten Bereich des Gehirns bei Nutzern von Mobiltelefonen hingewiesen, die diese andauernd und über längere Zeiten nutzen. Die Bewertung der möglichen Auswirkungen auf die Tumorentwicklung des Gehirns ist wichtig, um geeignete Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu treffen. Das vorrangige Ziel des EU-geförderten Projekts MOBI-KIDS (Risk of brain cancer from exposure to radiofrequency fields in childhood and adolescence) war die Beurteilung der krebserregenden Wirkung der Exposition gegenüber RF von Mobiltelefonen in der Kindheit und Jugend. In diesem Zusammenhang führten die Partner eine multinationale epidemiologische Fallkontrollstudie von Hirntumoren durch, die bei jungen Menschen in Bezug auf EMF-Exposition von Mobiltelefonen in 14 Ländern diagnostiziert wurden. Die Wissenschaftler entwickelten und validierten verbesserte Algorithmen, um RF- und ELF-Belastung von mobilen Kommunikationsgeräten zu schätzen. Fast 900 qualifizierte Fälle im Alter von 10 bis 24 Jahren wurden neben 1 912 altersangepassten Kontrollpersonen angeworben, um Informationen über Handy-Nutzung, Exposition gegenüber ionisierender Strahlung und Chemikalien sowie medizinische Strahlenexposition abzugeben. Die Teilnehmer wurden mündlich interviewt, um die Unsicherheiten bei auf Fragebogen basierten Antworten in früheren Studien zu überwinden. Die Fälle umfassen sowohl gutartige als auch bösartige Hirntumoren, die in Bereichen des Gehirns mit hoher Exposition gegenüber HF und ELF entstanden waren. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen den Fällen und Kontrollgruppen in der Zeit seit Beginn der Nutzung von Mobiltelefonen, der Anzahl der Anrufe pro Tag oder der Gesprächsdauer pro Monat. MOBI-KIDS stellt die größte epidemiologische Studie über die Auswirkungen von EMF-Exposition auf das Hirntumorrisiko bei jungen Menschen dar. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit für eine bessere Bewertung der möglichen negativen Auswirkungen auf das ZNS. Die Ergebnisse der Studie werden voraussichtlich eine sehr hohe öffentliche Aufmerksamkeit erhalten und könnten erhebliche gesellschaftliche Auswirkungen haben.

Schlüsselbegriffe

Handy, Kindheit, Gehirnkrebs, zentrales Nervensystem, elektromagnetische Felder, MOBI-KIDS

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