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Prevalence, 1-year incidence and symptom severity of mental disorders in the elderly: Relationship to impairment, functioning (ICF) and service utilisation

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Psychische Erkrankungen bei älteren Menschen

Psychische Erkrankungen bei älteren Menschen

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An MENTDIS_ICF65+ sind sechs europäische und assoziierte Länder beteiligt (Deutschland, Israel, Italien, Schweiz, Spanien und das Vereinigte Königreich). Das Ziel dieser Kooperation bestand darin, ältere Menschen zu identifizieren, die eine psychiatrische Versorgung benötigen, und das Bewusstsein über dieses Thema zu vergrößern. Die Arbeit umfasste vier Stufen. Im ersten umfassenden Schritt wurde ein Begutachtungsinstrument für ältere Menschen angepasst. Das neue Instrument, CIDI65+, war weniger lang und in kürzere Fragekapitel unterteilt, die mit abschnittspezifischen Sensibilisierungsfragen kombiniert wurden. Der darauf folgende Pilottest dieses Fragebogens an 55 Probanden im Alter von 60 bis 79 Jahren sollte die Zuverlässigkeit feststellen. Dabei zeigte sich, dass somatoforme, affektive, Angst- und Zwangsstörungen diagnostiziert und der Grad der geistigen Beeinträchtigung bewertet werden konnten. In der dritten Phase wurden 3.142 ältere Männer und Frauen (über 65 Jahren) in Gemeinschaftseinrichtungen bewertet, um die Prävalenz von psychischen Erkrankungen zu bestimmen. Als Viertes wurde eine Stichprobe von 2.368 Teilnehmern der dritten Phase neu bewertet, um die Inzidenzrate nach einem Jahr zu untersuchen. In der dritten Phase stellte man fest, dass fast die Hälfte der Teilnehmer in ihrem Leben bereits an einer psychischen Störung gelitten hatte, fast ein Drittel wies psychische Symptome innerhalb des letzten Jahres auf und fast ein Viertel litt aktuell darunter. Die Prävalenzraten waren höher als die von anderen epidemiologischen Studien. Gleichzeitig waren Versorgungsdienste für psychisch Kranke nicht ausgelastet, was schließen lässt, dass Strategien nötig sind, um Gemeinden über deren verfügbaren Interventionsmöglichkeiten aufzuklären. Die Folgestudie nach einem Jahr mit 2-368 Patienten zeigte, dass auch im Alter neue Fälle von psychischen Störungen auftreten. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit für spezielle psychologische Betreuungsdienste für ältere Menschen in Europa. Außerdem sollten mithilfe von Aufklärungskampagnen das öffentliche Bewusstsein gestärkt, die Stigmatisierung verringert und der Zugang zu psychiatrischen Diensten verbessert werden.

Schlüsselbegriffe

psychische Gesundheit, Gesundheitsdienste, Senioren, Begutachtungsinstrument, psychische Störung, Aufklärungskampagne

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