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Inhalt archiviert am 2024-05-29

Indicators and thresholds for desertification, soil quality, and remediation

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Wüstenbildung rückgängig machen

Mithilfe eines neuen Satzes von Indikatoren zur frühzeitigen Bewertung eines Rückgangs der Bodenqualität sowie des Desertifikationsgrades wurden im Rahmen einer EU-Initiative Werkzeuge entwickelt, die über die einfache Bewertung hinaus auf die Sanierung zielen. 

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Fast jeden gibt es Nachrichten über die zunehmende Wüstenbildung auf dem Planeten und zur Verschlechterung der Bodenqualität. Dabei tragen beide Phänomene zur globalen Erwärmung verstärkend bei und bedrohen unsere Umwelt. Allerdings präsentieren und bewerten diese kontroversen Berichte aus der ganzen Welt die Bedingungen auf sehr unterschiedliche Weise. Für ein genaueres Bild bedarf es eines einheitlichen Satzes von Standards. Das EU-geförderte Projekt INDEX ("Indicators and thresholds for desertification, soil quality, and remediation") hat sich dieser Herausforderung gestellt und Indikatoren zur Beurteilung von Bodenabtrag, Salzgehalt, Pflanzengemeinschaften und anderen Faktoren der Wüstenbildung entwickelt. Im Einklang mit der EU-Priorität des RP6 "Gobale Veränderungen und Ökosysteme" (Global Change and Ecosystems, GCE) wurden Wüstenbildung und Bodenverschlechterung untersucht, um einen neuen Satz leistungsfähiger Indikatoren zu entwickeln, mit dem sich der globale Wandel in dem Zusammenhang überwachen lässt. Die Forscher stellten fest, dass die bestehenden Indikatoren allgemein hilfreich sind, um den Status quo über einen längeren Zeitraum zu überwachen und Krisen zu beurteilen. Allerdings halfen diese Indikatoren nicht bei Risikoprävention oder Sanierung. Gleichzeitig unterstrichen viele angesehene Organisationen, darunter die UN-Konvention zur Bekämpfung der Desertifikation (UNCCD), die dringende Notwendigkeit von effektiveren Indikatoren und kostengünstigen Frühwarnsystemen. Zu diesem Zweck wurde im Rahmen von INDEX das Wissen aus früheren Initiativen und Studien zusammengetragen, um Indikatoren aufzustellen, die auf unterschiedliche Zeitskalen und Landmasse angewendet werden können. Insbesondere wurden Indikatoren entwickelt, die die ökologische Qualität des Bodens bewerten und nicht nur die Werte zu Einzugsgebieten. Involviert waren dabei Disziplinen wie Molekularbiologie, genetische Vielfalt, Enzymdynamik, Bodenphysik und Rheologie. In einem mehr ganzheitlichen Ansatz zur Entwicklung von Indikatoren sammelte das Projektteam Proben aus zwei Jahren und von verschiedenen Standorten, um über die klassischen, derzeit eingesetzten Indikatoren hinaus einen Satz von Parametern zu schaffen. Diese Parameter wurden dann auf ihre Tragfähigkeit hin geprüft und sollen den Weg für effektivere Mittel zur Beurteilung der Bodenqualität ebnen. Schließlich könnte die führende Rolle der EU auf diesem Gebiet dazu beitragen, Regierungen rund um den Globus mit neuen, standardisierten Parametern zu versorgen, mit deren Hilfe Bodenerosion und Wüstenbildung bekämpft werden können.

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