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A pilot line of antibacterial and antifungal medical textiles based on a sonochemical process

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Innovative Textilien gegen Krankenhauskeime

Infektionen durch Krankenhauskeime sind in Europa nicht nur ein großes medizinisches, sondern auch ökonomisches Problem. Eine EU-Initiative entwickelte nun ein neues Verfahren zur Herstellung antimikrobieller Textilien für Krankenhäuser.

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Durchschnittlich erkrankt dort einer von 10 Patienten an einer nosokomialen Infektion, was jährlich allein in Europa die Krankenhausaufenthalte um mehr als 10 Mio. Patiententage verlängert. Durch Imprägnieren von Krankenhaustextilien wie Bettwäsche und Verbandsmaterial mit antibakteriellen Nanopartikeln könnte das Risiko von Krankenhausinfektionen wesentlich gesenkt, Behandlungsergebnisse verbessert und Kosten in Millionenhöhe eingespart werden. Um dies zu erreichen, erweiterte das EU-finanzierte Projekt SONO (A pilot line of antibacterial and antifungal medical textiles based on a sonochemical process) ein kürzlich geprüftes und patentiertes einstufiges Laborverfahren, bei dem textile Stoffe mit Kupferoxid und Zinkoxidnanopartikeln imprägniert werden. Die Projektpartner konzipierten zwei Pilotanlagen zur Optimierung des Beschichtungsprozesses sowie Computermodelle für Druck, Strömungsmechanik und Wärmetransport in den sonochemischen Reaktoren. Dann wurde der Prozess für die industrielle Großproduktion angepasst. Nachdem Software und Steuerungstechnik für die Reaktoren entwickelt, getestet und in den Pilotanlagen installiert worden waren, bestätigte ein anschließender Test der mit Nanopartikeln beschichteten Stoffe die antibakterielle Wirksamkeit und Langlebigkeit. Die Pilotanlagen demonstrierten, dass sich die Methode zur effektiven Herstellung von Textilien mit hervorragenden antibakteriellen Eigenschaften eignet. Nachweislich eliminieren die Metalloxidnanopartikel sowohl antibiotikasensitive wie auch -resistente Bakterien. Die Sicherheit und Wirksamkeit der antibakteriellen Nanopartikel im Krankenhausumfeld wurde an 25 Patienten demonstriert, die auf imprägnierter Baumwollbettwäsche schliefen und die antibakteriellen Textilien auch beim Schlafen trugen. Im Vergleich mit 19 Patienten, die nur mit herkömmlichen Krankenhaustextilien schliefen, war die bakterielle Kontamination wesentlich geringer. Bis zu dieser Studie existierte noch keinerlei industrielles sonochemisches Verfahren zur Herstellung und Imprägnierung von Textilien mit antibakteriellen Nanopartikeln. Dank SONO können antibakterielle Textilien nun in einem einstufigen Verfahren mit Nanopartikeln ausgerüstet werden, was Produktionszeit, Faserschäden und Produktionskosten senkt und mit einer umweltfreundlichen wässrigen Lösung durchgeführt wird. Textilproduzenten können auf dieser Basis nun die Markteinführung vorantreiben.

Schlüsselbegriffe

Antibakterielle Textilien, nosokomiale Infektionen, antibakterielle Nanopartikel, Medizintextilien, sonochemischer Prozess

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