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Socially inclusive health care financing in West Africa and India<br/>Short title: Financing health care for inclusion

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Ein erhöhter Zugang zu Gesundheitsleistugen durch soziale Inklusion

Obwohl Reformen im Bereich der Gesundheitsfinanzierung in Ländern mit geringen und mittleren Einkommen (Low- and Middle-Income Countries, LMIC) zu einer erhöhten Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen geführt haben, sind arme und informelle Arbeitskräfte dennoch oftmals hiervon ausgenommen.

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In Anbetracht der Tatsache, dass die Beseitigung finanzieller Hindernisse nicht notwendigerweise einen gleichberechtigten Zugang zu Gesundheitsleistungen garantiert, wurde im Rahmen des Projekts HEALTH INC. (Socially inclusive health care financing in West Africa and India short title: Financing health care for inclusion) untersucht, welche Umstellungen einen erhöhten Zugang zu öffentlich finanzierten Gesundheitsleistungen herbeiführen könnten. Forscher untersuchten, ob verschiedene Finanzierungsregelungen dabei behilflich sein könnten, die soziale Exklusion zu überwinden und ebenfalls die soziale Inklusion zu steigern, indem soziale Randgruppen gestärkt werden. Es wurde eine umfassende Prüfung der Literatur zum sozialen Gesundheitsschutz (Social Health Protection, SHP) sowie von Rezension zu Regierungsdokumenten und wissenschaftlichen Publikationen abgeschlossen. Forscher interviewten Beteiligte, um Informationen zu Gesundheitsfinanzierungsmechanismen und zu sozialer Exklusion für vier Untersuchungsstandorte zu erhalten. Es wurden über Treffen und Schulungsveranstaltungen Maßnahmen zur Einrichtung eines Forschungsnetzes und zum Aufbau von Kapazitäten unternommen. Das Team entwickelte ein konzeptuelles, soziales, politisches, wirtschaftliches und kulturelles Rahmenprogramm (SPEC) sowie ein methodologisches „SPEC-by-step“-Instrument. Dieses basiert auf den SPEC-Dimensionen zur sozialen Exklusion. Unter Anwendung verschiedener Forschungsmethoden untersuchte das Team damit in Zusammenhang stehende Probleme in Ghana, Indien (Bundesstaaten Karnataka und Maharashtra) und dem Senegal. Insbesonde im Fokus standen das nationale Gesundheitsversicherungssystem Ghanas (National Health Insurance Scheme, NHIS), das nationale Gesundheitsversicherungssystem Indiens RashtriyaSwasthyaBimaYojana (RSBY) für Familien unterhalb der Armutsgrenze und das senegalesische Befreiungssystem Plan Sesame für Menschen, die älter als 60 Jahre sind. Zu den Erkenntnissen zählt unter anderem, dass für RSBY und Plan Sesame eine nur geringe Sensibilisierung besteht und dass für alle drei Systeme geringe Antragsraten vorliegen. Ferner zeigte sich, dass trotz der Absicht, arme und anfällige Gruppen zu erfassen, von allen drei SHP-Systemen vor allem diejenigen profitierten, die sozial, politisch, wirtschaftlich und/oder kulturell besser gestellt waren. Es wurden zahlreiche Ausschlussmechanismen bestimmt, die eine treibende Kraft für Ungleichheiten bei dem Zugang zu und der Inanspruchnahme von SHP sind. Bemerkenswerterweise meinten die sozial ausgeschlossenen Personen selbst, dass die SHP-Systeme nicht für Menschen wie sie geeignet seien. Die Forschungsergebnisse legen nahe, dass spezifische Reformen der SHP-Systeme erforderlich sind, um für eine höhere soziale Eingliederung zu sorgen. Daher wurde im Zuge von HEALTH INC. eine Reihe politischer Empfehlungen entwickelt, die auf die drei untersuchten Systeme angewandt werden können. Die Projektergebnisse haben einen Beitrag zu der internationalen Diskussion und Wissensbasis bezüglich der Gesundheitsfinanzierung in Ländern mit mittleren und geringen Einkommen geleistet. Ferner wurde die Forschung zu Gesundheitssystemen in Ländern mit mittleren und geringen Einkommen gefördert, wobei die Forschung im Bereich der sozialen Exklusion und die Entwicklung politischer Instrumente zur Erhöhung der sozialen Inklusion unterstützt wurden. Die Ergebnisse sollen letztlich zu einem verbesserten Zugang zu Gesundheitsleistungen in Ländern mit mittleren und geringen Einkommen führen.

Schlüsselbegriffe

Gesundheitsversorgung, soziale Inklusion, Gesundheitsfinanzierung, soziale Exklusion, Gesundheitsversicherung

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