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Neuer Hochleistungsrechner ist da

Das PRACE-Konsortium (The Partnership for Advanced Computing in Europe) für fortgeschrittenes Rechnen hat gerade den Prototypen eines neuen Hochleistungsrechners erhalten. Damit ist das Konsortium jetzt in der Lage, das Hochleistungsrechnen der Zukunft in einer Weise zu erfors...

Das PRACE-Konsortium (The Partnership for Advanced Computing in Europe) für fortgeschrittenes Rechnen hat gerade den Prototypen eines neuen Hochleistungsrechners erhalten. Damit ist das Konsortium jetzt in der Lage, das Hochleistungsrechnen der Zukunft in einer Weise zu erforschen, zu der es bislang nicht in der Lage war. PRACE soll die Grundlage für einen europaweiten Service schaffen und Infrastruktur für Hochleistungsrechnen (high performance computing, HPC) bereitstellen. Das Ganze soll als eine einzige europäische Organisation gehandhabt und verwaltet werden. Die Finanzmittel für PRACE stammen zum Teil aus der Vorbereitungsphase des Siebten Rahmenprogramms des Europäischen Gemeinschaft. Insgesamt belaufen sich die dazu bereitgestellten Finanzmittel aus dem RP7 auf 9,98 Millionen Euro. Der Hochleistungsrechner soll im Supercomputing Centre von Barcelona (Barcelona Supercomputing Center, BSC) stehen, einem der Hauptpartner von PRACE. Er soll in der MariCel-Initiative zum Einsatz kommen. MariCel, was auf Katalanisch Meer und Himmel bedeutet, wird bei der Definition der Hardwarekomponenten und der Softwarepakete einer künftigen Maschine helfen, deren Bedeutung nicht unterschätzt werden darf. "MariCel gehört zu einer Initiative, mit der eine gemeinsame Supercomputing-Infrastruktur für Europa errichtet werden soll", kommentierte Francesc Subirada, stellvertretender Direktor von BSC. "Wir werden auf diesem Prototypen, der eine ähnliche Architektur wie der American Roadrunner hat, die neusten Softwaretechnologien testen, die zum Teil am BSC entwickelt wurden. Wir glauben, dass Spanien in der Lage sein wird, im Jahr 2011 oder 2012 Hochleistungsrechner zu installieren, die einhundert Mal leistungsfähiger sind als der heutige MareNostrum", führte er weiter aus. Der neue Supercomputer, der nach dem Landesvogel von New Mexico American Roadrunner heißt, ist der schnellste der Welt und kann mehr als 1,026 Quadrillionen Rechenvorgänge pro Sekunde ausführen. Damit wäre er doppelt so schnell wie der letzte Supercomputer. Derzeit besitzen nur drei europäische Länder einen Supercomputer, der in der TOP500-Liste unter den ersten Zehn der Welt aufgeführt wird. Diese Liste stellt seit 1993 die leistungsfähigsten öffentlichen Computersysteme der Welt zusammen und wird zweimal pro Jahr aktualisiert. Allerdings befand sich bisher noch kein europäisches Modell unter den Top 5. Die Aufgabe von BSC ist es, Informationstechnologie zu erforschen, zu entwickeln und zu managen, um den wissenschaftlichen Fortschritt zu unterstützen. Derzeit ist am BSC der Supercomputer MareNostrum untergebracht, der zu den leistungsfähigsten der Welt gehört. Die Anstrengungen der Wissenschaftler am BSC sollen zur Entwicklung künftiger Systeme mit einer Mindestkapazität von 10 Petaflops führen. Das ist die zehnfache Leistung des Roadrunner. Das System soll der europäischen Wissenschaftlergemeinschaft zur Verfügung stehen. Damit werden Wissenschaftler Klimaänderungsmodelle in einem Bruchteil der Zeit laufen lassen können, die andere Supercomputer derzeit benötigen. PRACE steht im Mittelpunkt des Aufbaus eines europaweiten Service für Hochleistungsrechnen (High Performance Computing, HPC). Für ein derart ambitioniertes Unternehmen ist die Beteiligung von Regierungen, Fördereinrichtungen sowie der wissenschaftlichen und industriellen Benutzergemeinschaften mit Spitzenanwendungen notwendig. Die Partnerschaft stützt sich auf die Erfahrung der Partner und verwendet Konzepte und Dienste aus EU-geförderten Projekten wie GEANT2 und DEISA. GEANT2 wird gemeinsam von der Europäischen Kommission und Europas nationalen Forschungs- und Bildungsnetzwerken finanziert. Es ist ein Breitbandinternet der Hochschulen, das ausschließlich der Forschungs- und Bildungsgemeinschaft Europas zur Verfügung steht. DEISA andererseits steht für Distributed European Infrastructure for Supercomputing Applications. Das aus führenden nationalen Hochleistungsrechenzentren bestehende Konsortium will die Spitzenforschung im Bereich der Informatik auf europaweiter Ebene vorantreiben.

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