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Warum Social Networking die Gesellschaft verändern wird

In einem am 19. November vom Institut für technologische Zukunftsforschung (IPTS) der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) veröffentlichten Bericht heißt es, dass das Web 2.0 groß genug sei, um den Internetnutzern eine wichtige Rolle dabei zukommen zu lassen, wie kommerzielle un...

In einem am 19. November vom Institut für technologische Zukunftsforschung (IPTS) der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) veröffentlichten Bericht heißt es, dass das Web 2.0 groß genug sei, um den Internetnutzern eine wichtige Rolle dabei zukommen zu lassen, wie kommerzielle und öffentliche Produkte und Dienste dargestellt und verwendet werden. Web 2.0 ein Ausdruck für die "zweite Welle" des World Wide Web, beruht auf Anwendungen mit benutzergenerierten Inhalten (wie Blogs und Social Networking Websites) und Cloud Computing (bei dem Daten und Anwendungen auf Webservern, auf die mit jedem beliebigen Internetbrowser zugegriffen werden kann und die nicht vor Ort in einem Büro installiert sind, gespeichert werden). Im Bericht "The Impact of Social Computing on the EU Information Society and Economy" heißt es, dass 2008 41% der Internetnutzer an "Social Computing Aktivitäten", beispielsweise Blogs, Online-Multiplayer-Spiele sowie Websites zum Austausch von Fotos und Videos wie YouTube, teilnahmen. Das Phänomen des Social Networkings ist dabei, unsere Art der Kommunikation und Interaktion zu verändern. Außerdem könnte es sehr viel dazu beitragen, die Bürger in politische und gesellschaftliche Debatten einzubeziehen. Der Bericht erläutert, wie Social Computing unseren Alltag verändert, da die Menschen Social Networking Sites im Internet dazu nutzen, um stärker an Bildungsprogrammen außerhalb der Arbeit teilzunehmen und damit Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zu verbessern, sich online an politischen oder Umweltorganisationen beteiligen, Online-Petitionen unterzeichnen und sich stärker an sozialen und politischen Debatten beteiligen. Eine stärkere Beteiligung an sozialen und geschäftlichen Computernetzwerken ermöglicht den Menschen ein stärkeres Engagement in der Gemeinschaft, was insbesondere Personengruppen helfen könnte, die von sozialer Ausgrenzung bedroht sind, wie beispielsweise Zuwanderer. Der Bericht verweist darauf, dass Social Computing in den nächsten 10 bis 20 Jahren enorme Auswirkungen auf viele Lebensbereiche haben wird, unter anderem auch auf die Innovation und Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. Auch wird es zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen beitragen, da diese auf Social Networking Websites zurückgreifen können, um sich, ihre Produkte und ihre ethischen Grundsätze zu präsentieren. Eine stärkere Beteiligung der Bürger am sozialen und öffentlichen Leben kann auch zu mehr Transparenz bei Regierungsprozessen und zur Übernahme von mehr Verantwortung durch die Menschen führen. Der Bericht hebt einige der Gefahren hervor, die sich durch verstärktes Social Computing ergeben, wie beispielsweise die neue "digitale Kluft", die sich auftut zwischen denjenigen, die über Fähigkeiten und Wissen verfügen und damit optimalen Nutzen ziehen, und denjenigen, die nicht darüber verfügen. Außerdem werden angesichts der großen Mengen persönlicher Informationen, die Menschen auf Social Networking Websites preisgeben, neue Gefahren für Sicherheit und Datenschutz diskutiert. Beim Web 2.0 geht es nicht um die technische Veränderung der Funktionsweise von Internetanwendungen, sondern um die Erweiterung ihres Anwendungsbereichs. Das Internet wird jetzt von 1,7 Milliarden Menschen (24,7% der Weltbevölkerung) genutzt. Mehr als 160 Millionen Menschen loggen sich jeden Monat auf Social Networking Websites wie Facebook und Twitter ein. Außerdem gibt es jetzt mehr als 100 Millionen Blogs und täglich kommen über 100.000 neue hinzu.

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